Windows 10 – Die Neuerungen von der Entwicklerkonferenz Build 2015

Microsoft hat auf seiner Entwicklerkonferenz //build 2015 weitere Informationen zum kommenden Windows 10 bekannt gegeben. Eines vorweg: der neue Standard-Browser (bislang Project Spartan) heißt offiziell Microsoft Edge. [...]

Windows 10 sei nicht einfach nur die nächste Windows-Version, sondern eine völlig neue Generation von Windows, so Microsoft CEO Satya Nadella auf der Keynote der //build 2015. Microsofts größte Entwicklerkonferenz findet derzeit in San Francisco statt und dauert noch bis zum 01. Mai. Nadella betonte zudem ein weiteres Mal, das Windows in Zukunft ein Service sei, bezugnehmend auf die Art der Verteilung und das Update. Apropos Verteilung und Update, diesbezüglich gab Microsoft ein quantitatives Ziel aus: Innerhalb von zwei bis drei Jahren soll Windows 10 auf über 1 Milliarde Geräte laufen. Das soll es für Entwickler entsprechend interessant machen für diese Plattform zu entwickeln. Auch die Breite der Plattform wurde ein weiteres Mal hervorgehoben und Geräte vom Raspberry Pi über die Hololens bis hin zu Internet-of-Things-Lösungen angesprochen.

ANDROID- UND IOS-APPS KONVERTIEREN
Wer für Windows 10 entwickelt, müsste dies nur einmal tun, und die App könne sowohl auf dem Smartphone wie auch dem Desktop genutzt werden.

Aber auch für bereits vorhandenen Code beziehungsweise Apps hat Microsoft eine Antwort parat. Vorhandene Android- (Java/C++) oder iOS-Apps (Objective C) sollen sich mit Visual Studio für Windows 10 neu kompilieren lassen. Es seien lediglich ein paar Anpassungen nötig, um beispielsweise alle Bedienfeatures von Windows 10 zu nutzen.

Aber auch klassische Desktop-Applikationen (Win32- und .Net-Anwendungen) können Anbieter künftig im Windows Store feilbieten. Microsoft verwendet hierfür eine zu App-V artverwandete Technik um die Anwendungen zu virtualisieren. Als Beispiel wurde dies mit Photoshop Elements demonstriert.

Und last but not least sollen sich auch Webseiten beziehungsweise Webangebote quasi als Apps im Windows Store anbieten lassen. Das Webangebot läuft dann wie eine App im Fenster, In-App-Käufe seien damit gleichfalls möglich.

NEUES STARTMENÜ UND ÜBERARBEITETES CORTANA
Damit der Nutzer die dann vielen neuen Apps auch findet, bringt der nächste Windows-10-Build diesbezüglich ein paar Änderungen mit. Anwender erhalten nun beispielsweise im Startmenü einen App-Vorschlag. Wird die App installiert gibt es im Startmenü den Punkt der zuletzt installierten Apps, bis diese dann vielleicht zu den meist genutzten Apps abwandern darf. Auch der optisch überarbeitete Sprachassistent Cortana schlägt in Zukunft Apps vor, die er aufgrund seiner gesammelten Erfahrungen mit dem Nutzer für sinnvoll hält. App-Entwickler können gleichfalls die Nutzung von Cortana in ihren Apps integrieren. Zudem lassen sich Apps auch via Cortana aufrufen.

Und wer Cortana nicht nutzt, wird vom System hin und wieder aufgefordert den Sprachassistenten doch mal einfach was zu fragen. Damit möchte Microsoft die Nutzer mit den neuen Funktionen vertraut zu machen.

SPARTAN HEISST JETZT EDGE
Der neue Standardbrowser von Windows 10 firmierte bisher unter dem Codenamen „Project Spartan“. Nun wurde der offizielle Name bekannt gegeben: Microsoft Edge. Der Browser wird Erweiterungen unterstützen. Auch hier betonte Microsoft, das es relativ leicht vorhandene Erweiterungen – etwa für Chrome – für Microsoft Edge zu adaptieren. Microsoft Edge bringt eine „Neue Tab“-Seite mit, auf dieser sind die häufig besuchten Webseiten zu finden, sowie Such- und Adressleiste.

SMARTPHONE STATT DESKTOP
Die Funktion Contiuum hat Microsoft bereits bei früheren Präsentationen von Windows 10 gezeigt. Hierbei passt sich die Oberfläche respektive Bedienung dem verwendeten Gerät beziehungsweise Modus an. Nutzt man ein 2-in-1-Gerät im Tablet-Modus arbeitet man mit der touch-optimierten Kacheloberfläche, wird die Tastatur angedockt schaltet Windows automatisch in eine traditionellere Bedienung um.

Auf der //build 2015 zeigte Microsoft nun Contiuum erstmals auf einem Smartphone mit Windows 10. Darauf liefen die Office-Apps. Während der Präsentation wurde ein Display sowie Tastatur und Maus via Bluetooth an das Smartphone angeschlossen. Die nun auf dem großen Display angezeigte App, sah nun so aus wie die Desktop-App, auf dem Smartphone lief weiterhin die dafür gemachte Optik. Sollte das in der Praxis tatsächlich so problemlos funktionieren, ist dies durchaus ein spannendes Feature. Während der Vorführung wurde allerdings betont, das für diese Lösung neue Hardware nötig sein.

* Malte Jeschke ist Leitender Redakteur bei TecChannel.


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