Windows 10 erreicht einen neuen Meilenstein und läuft jetzt auf knapp über 50 Prozent aller Windows-PCs. Indessen sorgt ein verkorkstes Update wieder einmal für Ärger. [...]
Langsam aber beständig entwickelt sich Windows 10 zum globalen Standard auf Desktop-Systemen. Laut den aktuellen Zahlen von Netmarketshare nutzen derzeit 50,99 Prozent aller Anwender das Microsoft-Betriebssystem auf ihrem PC oder Notebook. Auf Platz zwei folgt mit immerhin noch 30,34 Prozent der Evergreen Windows 7, dessen Support im Frühjahr 2020 endgültig auslaufen wird. Abgeschlagen mit knapp 6 Prozent landet Apple mit Mac OS X 10.14 auf dem dritten Platz der Statistik, während Linux mit lediglich 1,26 Prozent weiterhin ein Exot im Desktop-Bereich bleibt.
Nicht so erfolgreich wie erhofft
Bei Microsoft dürften die neuen Ergebnisse der Analysten gut ankommen. Allerdings gingen die Redmonder im Jahr 2015 noch davon aus, bis Ende 2018 über eine Milliarde Nutzer für Windows 10 zu gewinnen. Diese Vorgabe dürfte Microsoft aber selbst heute noch nicht erzielt haben. Noch im März dieses Jahres wurden offiziell 800 Millionen aktive Windows-10-Installationen kommuniziert.
Gründe für die mangelnde Upgrade-Bereitschaft der Windows-Nutzerschaft gibt es viele. Zum einen gibt es an der Stabilität und Leistungsfähigkeit von Windows 7 nicht viel zu bemängeln. Der Umstieg auf ein neues Betriebssystem scheint daher vielen Privatanwendern und auch Unternehmen schlicht nicht erforderlich – zumal einige Firmen noch auf Legacy-Anwendungen angewiesen sind, deren Nutzung unter Windows 10 Probleme bereiten könnte.
Zum anderen sorgt Windows 10 mit Datenschutzpannen und fehlerhaften Updates immer wieder für Schlagzeilen. Im Gegensatz zu Windows 7 ist das aktuelle Betriebssystem von Microsoft auf eine kontinuierliche Kommunikation mit den hauseigenen Servern angewiesen. Nur so lassen sich Cloud– und KI-Funktionen wie der Sprachassistent Cortana oder die synchronisierte Zwischenablage realisieren. Die Übertragung der Daten lässt sich – zum Unmut zahlreicher Nutzer – standardmässig nicht deaktivieren. Beispielsweise kritisiert etwa auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in seiner Sicherheitsanalyse von Windows 10, dass sich die Datenerfassung in dem Betriebssystem nicht ohne weitreichende Eingriffe verhindern lasse.
Updates bleiben Achillesferse von Windows 10
Beim Thema Updates hat Microsoft mittlerweile Hand angelegt und die Aktualisierungs-Politik von Windows 10 überarbeitet. Die Änderungen erlauben nun etwa auch Nutzern der Home-Edition das Aufschieben von Updates, ausserdem ermittelt Windows 10 selbstständig den besten Zeitpunkt für die Installation von Aktualisierungen – möglichst ausserhalb der Nutzungszeiten.
Darüber hinaus sollten ein längerer Testzeitraum sowie Machine-Learning-Analysen die Qualität der Updates verbessern. Dass es in diesem Bereich aber immer noch viel zu optimieren gibt, zeigt das aktuelle Windows-Update KB4512941. Laut dem Portal Windows Latest beklagen zahlreiche Nutzer nach dem Aufspielen der Aktualisierung eine hohe System-Auslastung durch Cortana und die Windows-Suche. Ausserdem habe das Update die Sandbox-Funktion zerstört. Ärgerlich: Einige Fehler sollen Microsoft bereits im Vorfeld von Beta-Testern des Insider-Programms gemeldet worden sein – der Rollout erfolgte dennoch.
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