Windows 10 sammelt nur noch halb so viele Daten

Microsoft hatte bis zum Januar 2017 Zeit, in den Bereichen Datenschutz und Privatsphäre den Ansprüchen der französischen Datenschützer gerecht zu werden. Das ist nun geschehen. [...]

Schon kurz nach dem Release im Sommer 2015 geriet Windows 10 ins Visier europäischer Datenschützer. Gewisse Einstellungen gaben den Anwendern zu wenig Klarheit darüber, welche Art von Daten gesammelt werden. In der Schweiz äusserte man sich vor allem vonseiten der Piratenpartei besorgt darüber, dass es keine Opt-In-Funktion gibt, um während des Setups einzelnen Datensammelaktivitäten zu widersprechen. 
Dieser Umstand rief in Frankreich vor einem Jahr die französische Behörde Commission Nationale de l’Informatique et des Libertés (CNIL) auf den Plan. Bis zum Januar 2017 hatte Microsoft Zeit, um sein Betriebssystem in den Bereichen Datenschutz und Privatsphäre auf die Gepflogenheiten des Landes anzupassen. Ansonsten hätten Bussgelder gedroht.
Das hat sich verbessert
Das sei nun geschehen, wie „Le Figaro“ berichtet. Die Änderungen hätten zwar innerhalb von drei Monaten durchgeführt werden müssen, aber Microsoft hatte dann auf ein Gesuch hin noch bis Ende Januar 2017 ein wenig Zeit erhalten. Gemäss der CNIL habe sich die Menge an Daten, die durch Telemetrie gesammelt wurden, beinahe halbiert. Bei den Telemetriedaten geht es im Wesentlichen um Hintergrunddaten wie Infos zu Downloads, Updates und Seitenaufrufen im Store oder Absturzinformationen und Informationen zum Speicherverbrauch einzelner Programme.
Nun würden nur noch vorwiegend Daten gesammelt, welche zur Erhaltung der Sicherheit des Betriebssystems wichtig seien. Den Nutzern gegenüber hat Microsoft ausserdem die Werbe-ID genauer erklärt, welche in den Kachel-Apps dazu gedacht ist, Live-Werbung einzublenden. Bei einer Neuinstallation kann man den Vorgang nur noch abschliessen, wenn man sich als Nutzer für oder gegen die Aktivierung der Werbe-ID entschieden hat. Dies kann man auch später noch ändern.
Weitere Anpassungen hat Microsoft beim Einloggen über die vierstellige PIN vorgenommen. Es ist nun nicht mehr möglich, zu simple Kombinationen einzutippen. Mehrmalige Falscheingaben werden zudem abgeblockt. Ähnlich wie bei Apples System verlängert sich nun die Wartezeit nach jedem Fehlversuch. 
*Der Autor Simon Gröflin ist Redakteur von PCTIPP.

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