Seit knapp zwei Jahren investiert Microsoft nicht mehr in Windows Phone. Der vollständige Rückzug aus dem Smartphone-Markt stehe angeblich kurz bevor. [...]
Funkstille zum Thema Windows Mobile herrschte schon an der letztjährigen Entwicklerkonferenz. Windows Phone war für Microsoft auch 2016 „kein Schwerpunkt“ mehr, wie The Verge damals aus einem Gespräch mit dem Windows-Chef heraushören konnte. Gemessen am Gesamtumsatz von 26,6 Milliarden US-Dollar, von dem inzwischen der Telefonumsatz auf 5 Millionen gesunken ist, wird klar: Auch in diesem Quartal konnte Microsoft «keine substanziellen Einnahmen» verbuchen, wie Microsofts Finanzchefin Amy Wood an einer Telefonkonferenz gegenüber Neowin zu Protokoll gab. Der Ausblick für die nächsten Monate ist ähnlich düster.
Erst vor wenigen Tagen mussten Microsoft-Fans eine weitere Hiobsbotschaft aus Redmond verkraften, als das Unternehmen offiziell bekannt gab, dass gerade mal elf Geräte das neue Creators Update noch erhalten werden. Microsoft-Insider Paul Thurrott glaubt offenbar fest daran, dass der vollständige Rückzug aus dem Telefongeschäft Ende Juni vollständig abgeschlossen sei.
Paul Thurrott auf Twitter: „Microsofts Rückzug aus dem Telefongeschäft wird voraussichtlich bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres abgeschlossen sein. Das ist übrigens Ende Juni.“
Die Vermutungen und die Fakten
Mary Jo Foley, eine ebenfalls bekannte Insiderin, unterstreicht im Dialog mit Thurrott seine Aussagen. Von ihren Investoren will sie erfahren haben, dass Microsoft im Telefonsegment so gut wie keine Einnahmen mehr verbuche. Das alles sind schlussendlich nur Vermutungen von Journalisten. Wenn man Foley glauben will, könnte Microsoft das Phone-Business auch im nächsten Jahr wieder mit neuen Geräten zum Leben erwecken, die stärker auf den Unternehmensbereich ausgerichtet sind.
Bis jetzt hat Microsoft noch kein offizielles Statement von sich gegeben, wie es generell um die Zukunft mit dem mobilen Windows bestellt ist. Im Gegenteil: Noch im Juli 2015 sagte Microsoft-Chef Satya Nadella der mobilen Strategie eine rosige Zukunft voraus. Nicht einmal ein Jahr später wurde zudem bekannt, dass Microsoft auch das Windows-Ökosystem auf mobile ARM-Prozessoren ausweiten möchte. Microsoft soll laut Insidern ausserdem an einer modularen Shell arbeiten, die das Interface von Desktop, Fernseher und Smartphone vereint.
*Der Autor Simon Gröflin ist Redakteur von PCTIPP.
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