Emojis haben im deutschsprachigen Raum keinen Effekt auf die eigene Meinungsbildung. Zu diesem Fazit kommen Wirtschaftspsychologen der Rheinischen Fachhochschule Köln im Zuge einer Online-Studie mit über 500 Probanden. [...]
Das ist insofern relevant, als das die Zahl verwendeter Emojis bei den Top-500-Marken in sozialen Netzwerken auf Twitter im Vergleich von 2014 zu 2015 um 32 Prozent und auf Facebook sogar um 46 Prozent zugenommen hat.
Nicht nur im Marketing, online wie auch offline, sondern auch bei Online-Rezensionen werden Emojis genutzt. Die Relevanz ist hoch. Bei einer Erhebung in europäischen Ländern zeigt sich, dass immerhin die Hälfte der Konsumenten vor dem Kauf regelmäßig Online-Rezensionen lesen. Zudem werben Unternehmen immer öfter mit Zitaten von Konsumenten, die auch Emojis enthalten können.
Vielen sind Emojis total egal
Im Test-Setting haben die Forscher jeden Teilnehmer randomisiert zu einem von acht Online-Szenarien zugeteilt. Unterschieden wurde zwischen dem Produkt, hier einem Kugelschreiber (Low-Involvement-Produkt) und einem Laptop (High-Involvement-Produkt), der Produktbewertung (positiv/negativ) sowie dem Einsatz von Emojis (vorhanden/nicht vorhanden). Abgefragt wurden anschließend Faktoren wie Nützlichkeit und Glaubwürdigkeit. Aber auch die Produkteinstellung und Kaufintention in Hinblick auf die Online-Rezension wurde erhoben.
Die Ergebnisse zeigen, dass weder der Einsatz von positiven noch von negativen Emojis einen Effekt auf die die Faktoren der Produkteinschätzung hat. Auch ist dies unabhängig davon, welche Produktart gezeigt worden ist. Das heißt, dass für die Leser im deutschsprachigen Raum eine Online-Rezension grundsätzlich die gleiche Wirkung hat – mit oder ohne Emojis.
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