Wissenschaftspreise von TÜV Austria

Zum zehnjährigen Jubiläum verzeichnete der TÜV AUSTRIA #WiPreis I\O mit insgesamt 127 Bewerbungen einen Einreichrekord. [...]

Der 10. TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis ging am 18. November 2021 im Kuppelsaal der TU Wien über die Bühne. (c) Saskia Jonasch/TÜV AUSTRIA
Der 10. TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis ging am 18. November 2021 im Kuppelsaal der TU Wien über die Bühne. (c) Saskia Jonasch/TÜV AUSTRIA

Am Abend des 18. November wurden die Preise in den drei Hauptkategorien sowie die Publikumspreise im Rahmen eines Galaabends, der einerseits live im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien stattfand und im Livestream verfolgt werden konnte, vergeben. Bundespräsident Alexander Van der Bellens Botschaft wurde per Videoschaltung eingespielt, ORF-Journalistin und Autorin Lisa Gadenstätter führte als Moderatorin durch den Abend.

Nachhaltige Innovationen der Zukunft

Zahlreiche eingereichte Projekte beschäftigen sich mit den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Automatisierung und Mobilität. Viele davon basieren auf bereits bekannten Technologien und gehen noch einen Schritt weiter: „An den #WiPreis-Einreichungen im Jubiläumsjahr ist erkennbar, wie Krisen auch treibende Kraft hinter fortlaufender Entwicklung sind und Agieren sowie Reagieren die mobile und digitale Evolution befeuern – sowohl im Privat- als auch im Berufsleben“, ist TÜV AUSTRIA CEO Stefan Haas stolz auf den Ingenieursnachwuchs und eine ganze Generation ambitionierter Forscherinnen und Forscher: „1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben im Laufe der letzten zehn Jahre gezeigt, dass der Mensch und die nachhaltige Zukunft ganz klar im Mittelpunkt stehen“.

3D-Druck, Tunneldrohne und QR-Codes auf dem Vormarsch

In der Kategorie „Universitäten/Fachhochschulen“ setzte sich Matthias Katschnig von der Montanuniversität Leoben mit seiner Dissertation zu maßgeschneiderten Implantaten auf Knopfdruck – direkt in der Klinik erzeugt – gegen starke wissenschaftliche Konkurrenz durch. Sein interdisziplinäres Werk setzt Maschinenbau, Digitalisierung, Werkstofftechnik, Zertifizierung/Prüfverfahren und Medizin in eine produktive Verbindung und ist eine wichtige Grundlage für weitere Arbeiten auf dem Gebiet additiv produzierter Kunststoffimplantate. Katschnigs Ergebnisse werden derzeit im Projekt CAMed am LKH Graz evaluiert.

Gleich zwei Maturantenteams freuten sich in der Kategorie „HTL-Abschlussarbeiten“ über den TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis. Die Diplomarbeitsprojekte von Andreas Maier, Gabriel Tanner und Gilbert Tanner von der HTL Klagenfurt Mössingerstraße (Elektrotechnik und Technische Informatik), sowie Lukas Frisch, Dominik Jerey, Luca Jörg, Emanuel Ladinig und Daniel Morak von der HTL Klagenfurt Lastenstraße (Maschinenbau) beschäftigen sich einander thematisch ergänzend mit der Entwicklung einer schienengeführten Tunneldrohne für die ASFINAG und schafften damit ein großes Plus in Sachen Sicherheit für Rettungskräfte und Autofahrer bei gefährlichen Situationen in Straßentunneln.

Die heurige Auszeichnung in der Kategorie „Unternehmen“ ging an den Übertragungsnetzbetreiber Austrian Power Grid AG aus Wien. APG stattete sein Strommastennetz mit QR-Codes aus, die in Notsituationen eine sekundenschnelle Kommunikation zwischen Passanten und Netzbetreiber ermöglichen. Ergänzend entwickelte APG eine neue mobile Anwendung, die in Notfällen sicher und schnell Blaulichtorganisationen alarmiert.

Die Publikumspreise gehen nach Oberösterreich und ins Burgenland

Mittels Online-Voting wurden auch heuer wieder drei weitere Projekte mit dem TÜV AUSTRIA Publikumspreis ausgezeichnet. In der Kategorie „Universitäten/Fachhochschulen“ sicherte sich die Absolventin der Johannes Kepler Universität Linz, Helga Ludwig, den Sieg. In ihrer Masterarbeit zur Antikörper-Klassifizierung basierend auf Aminosäure-Sequenzen untersucht und vergleicht sie unterschiedliche Machine Learning- und Deep Learning-Methoden und trägt damit ganz wesentlich zum Fortschritt in Biologie und Medizin bei.

Ein Team der HTL Eisenstadt hatte in der Publikumskategorie „HTL-Abschlussarbeiten“ die Nase vorne. Angelina Berthold, Jorkim Sorko und Benjamin Werdenich, sie maturierten heuer in der Fachrichtung Flugtechnik, erforschten im Zuge ihrer Diplomarbeit, inwiefern Solarzellen für die Reichweitensteigerung eines unbemannten Luftfahrzeugs im Transportbereich eingesetzt werden können. Dafür entwickelten sie ein neuartiges Flugzeug, das eine möglichst große Nutzlast transportieren kann und für den effizienten Einsatz eines Solarzellensystems optimiert ist.

View Promotion GmbH punktete in der Kategorie „Unternehmen“. Das Oberösterreichische Team um Geschäftsführer Johannes Schober und Günter Baca entwickelte ein Sicherheits-System für Aufzüge. Dabei wird der Notrufknopf überflüssig. Der autonome und barrierefreie Notruf erkennt Notfallsituationen und fordert automatisch Hilfe an. Mittels Tiefensensorik und künstlicher Intelligenz werden medizinische Notfälle, unbegleitete Gegenstände, Vandalismus und Übergriffe rund um die Uhr detektiert.

1000 Bewerber zeigten Forschungs- und Innovationsgeist

Mit dem TÜV AUSTRIA #WiPreis I\O, der seit 2012 jährlich verliehen wird, trägt TÜV AUSTRIA als international tätige österreichische Unternehmensgruppe aktiv dazu bei, das Bewusstsein für den Forschungs- und Innovationsgeist und die hohe Qualität des heimischen Ingenieurswesens zu stärken. In den zehn Jahren des Bestehens wurden insgesamt 610 Projekte von mehr als 1000 Bewerberinnen und Bewerbern eingereicht. Auszeichnungen gab es für 15 Masterarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen, 14 HTL-Abschlussarbeiten und 12 Unternehmensprojekte.

Bewerbungsfrist für die elfte Auflage startet

Weil bekanntlich nach dem Wissenschaftspreis vor dem Wissenschaftspreis ist, können ab sofort unter wipreis.tuvaustria.com bis zum Ende der Bewerbungsfrist am 31. Juli 2022 HTL-Abschlussarbeiten, Diplomarbeiten, Masterthesen und Dissertationen sowie zukunftsweisende Projekte von Unternehmen eingereicht werden. Der TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreis ist mit 8.000 Euro für die beste Diplomarbeit/Masterthesis/Dissertation, 5.000 Euro für die beste HTL-Abschlussarbeit und 2.000 Euro für ein technisch-innovatives Unternehmensprojekt dotiert.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*