WKO-Studie: KMU mit Nachholbedarf bei Sicherheitsvorkehrungen

Spionage- und Abhörskandale haben ihre Spuren hinterlassen: Für Österreichs Unternehmen stehen die Themen Datenschutz, IT-Sicherheit und Schutz vor Spam ganz oben auf der Prioritätenliste. Dies zeigt die österreichweite E-Business-Erhebung im Auftrag des E-Centers der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die im Februar 2014 vom Institut Marketagent unter 1.000 Unternehmern in ganz Österreich durchgeführt wurde. [...]

Österreichs Unternehmen interessieren sich demnach in erster Linie für Datenschutz (für 70 Prozent sehr wichtig) sowie IT-Sicherheit und Schutz vor Spam (beides 60,8 Prozent), gefolgt vom Elektronischen Zahlungsverkehr (findet die Hälfte sehr wichtig) und der Elektronischen Rechnung (für ein Drittel der Befragten sehr wichtig). Vermeintliche IT-Trendthemen haben für die von der WKÖ befragten Unternehmen geringere Bedeutung: Nur 15,6 Prozent halten Cloud Computing für sehr wichtig und 18,9 Prozent Social-Media-Nutzung für Unternehmen.

Zugleich fühlt sich ein Großteil, vor allem kleinere Unternehmen, wenig gefährdet, selbst einmal Opfer eines IT-Sicherheitsproblems zu werden. Dementsprechend befürchten kleine Unternehmen auch durchwegs geringere potenzielle Schäden durch IT-Ausfälle oder Datenlecks als große Unternehmen. 20,4 Prozent der EPU erwarten etwa gar keinen Schaden (vgl. 2.7 Prozent der Großunternehmen) und weitere 33,3 Prozent nur einen geringen potenziellen Schaden (14,5 Prozent der großen). Bei den Unternehmen (mehr als 250 Mitarbeiter) befürchten dagegen 41,4 Prozent einen hohen Schaden (vgl. 7,4 Prozent der EPU).

IT-SICHERHEITSVORFÄLLE

Befragt nach tatsächlichen IT-Sicherheitsvorfällen im Unternehmen zeigt sich jedoch, dass EPU und kleine Unternehmen davon gleichermaßen betroffen sind wie große: Unter den bisher vorgefallenen IT-Sicherheitsproblemen führen IT-Systemausfälle (bei 31,1 Prozent der Befragten) vor Problemen mit Spam (bei 30,9 Prozent). 28,7 Prozent nennen Virenangriffe sowie 17,2 Prozent Datenverlust und 16,8 Prozent Verlust oder Diebstahl mobiler Geräte.

Vor allem hinsichtlich Sicherheits-Richtlinien, Schulungen oder Notfallplänen sind große Unternehmen besser vorbereitet: Während drei Viertel der EPU und die Hälfte der Kleinstunternehmen überhaupt keine derartigen Vorkehrungen getroffen haben, gibt es in 62,1 Prozent der Großunternehmen Richtlinien zur sicheren Nutzung von IT und Internet, 58,6 Prozent haben einen eigenen Sicherheitsbeauftragten sowie 55,1 Prozent einen Datenschutzbeauftragten und 49,2 Prozent können auf Notfallpläne für IT-Sicherheitsvorfälle zurückgreifen.

Der E-Day:14, Österreichs größter E-Business-Event, widmet sich dem Thema IT-Sicherheit gleich in zwei Themenblocks im Programm „E-Praxis & Recht“. Dort werden zudem die Social-Media-Guidelines in der frisch überarbeiteten Version 5.0 präsentiert und diskutiert. Auch der Datenschutz-Problematik angesichts des Widerspruchs zwischen dem Ruf nach Transparenz und Offenheit auf der einen Seite und der Angst vor Cyber-Kriminalität auf der anderen, wird im Rahmen eines Diskussionsblocks im Progamm „E-Trends & Politk“ Raum gegeben.

Die Teilnahme am E-Day:14 ist kostenlos – eine vorherige Anmeldung ist jedoch notwendig. Wer nicht vor Ort sein kann hat die Möglichkeit, sich Livestreams aus allen 5 Sälen anzusehen. Saal 4/5 zu „E-Praxis & Recht“ wird in Zusammenarbeit mit Computerwelt.at betreut und kann auch während der Vorträge via Twitter (@CompWelt_Live) live mit Fragen „beschickt“ werden. Das vollständige Programm mit Informationen zu allen Vorträgen und Vortragenden finden Sie hier. (pi/rnf)


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