Worauf kommt es an bei der Wahl einer Kubernetes-Plattform?

Kubernetes stehen bei Unternehmen hoch im Kurs und viele von ihnen wollen sie implementieren. Die Auswahl an Kubernetes-Lösungen ist indes groß: die buchstäbliche Qual der Wahl also? Nicht unbedingt, wenn man sich die Faktoren, die für die Wahl einer Plattform entscheidend sind, genauer anschaut. [...]

Beim Arbeiten mit privaten und öffentlichen Cloud-Umgebungen benötigt jedes Unternehmen ein flexibles Orchestrierungs-Tool. (c) Pixabay

Die meisten Unternehmen haben klare Anforderungen für die Auswahl einer Kubernetes-Plattform. Bei manchen Plattformen kann die Festlegung auf eine bestimmte Kubernetes-Distribution allerdings zu einem Vendor Log-In führen. Erhebliche Einschränkungen bei der Infrastruktur oder der Auswahl von Cloud-Anbietern, mit denen ein Unternehmen arbeiten kann, können die Folge sein. Manchmal fehlt auch die Möglichkeit, ein Upgrade durchzuführen. Durch die Wahl einer Kubernetes-Distribution in der Nähe des Upstream-Projekts stellt ein Unternehmen hingegen sicher, dass seine Entwickler über die neuesten Tools und Funktionen für ihre Projekte verfügen, sobald diese verfügbar sind. Daher sollte die gewählte Kubernetes-Lösung auf jeden Fall die Option bieten, mit mehreren unterschiedlichen Cloud-Anbietern zu arbeiten.

Beim Arbeiten mit privaten und öffentlichen Cloud-Umgebungen benötigt jedes Unternehmen ein flexibles, kosteneffektives, regelmäßig aktualisiertes, sicheres und mobiles Orchestrierungs-Tool. Daher sind Kubernetes, die nicht nur on-Premise und in Private Clouds laufen können, sondern in allen wichtigen Public Clouds, von unschätzbarem Wert. Unternehmen stehen Dienste unterschiedlicher Cloud-Betreiber zur Wahl. Sie können ihre Infrastrukturen individueller konfigurieren.

Wenn beispielsweise ein Cloud-Betreiber verschiedene virtuelle Serverkonfigurationen für einen anderen anbietet, eröffnet eine Multi- oder Hybrid-Cloud-Kubernetes-Bereitstellung einem Unternehmen eine zusätzliche Vielfalt bei der Konfiguration. Es spielt dann auch keine Rolle, welche Cloud-Plattformen ein Unternehmen einsetzt, da die richtige Kubernetes-Option den Komfort bietet, nahtlos zwischen den Plattformen zu wechseln. Charmed Kubernetes ist beispielsweise in der Lage, in hybriden Cloud-Umgebungen zu arbeiten, da es mit den wichtigsten Public und Private Clouds kompatibel ist. Das erleichtert die Portierung von Arbeitslasten über Cloud-Umgebungen.

Auf dem neuesten Stand bleiben

Blitzschnelle Innovation ist für den Erfolg von Kubernetes-Projekten entscheidend. Wichtig ist aber auch, dass solche Projekte termingerecht durchgeführt und die Meilensteine eingehalten werden. Dazu müssen Unternehmen Plattformen wählen, die regelmäßige und vorhersehbare Software-Updates verwenden. Das hilft den IT-Projektteams, die Entwicklungspipeline voll im Blick zu haben. Regelmäßige Software-Aktualisierungen stellen zudem sicher, dass die Entwickler, die aktuellsten Versionen mit den letzten Innovationen verwenden: so profitieren sie sowohl von neuen als auch von optimierten Funktionen, den Plattformbetreibern hingegen kommt die kontinuierlich verbesserte Sicherheit der Infrastruktur zugute. Ein Beispiel hierfür ist MicroK8s, ein schnelles und effizientes Upstream-Kubernetes, das als einzelnes Snap-Paket mit minimalem Festplatten- und Speicherbedarf auf 42 Linux-Distributionen installiert werden. In 60 Sekunden auf Arbeitsplatzrechnern, Servern, der Edge-Cloud oder einem IoT-Gerät bereitgestellt, sorgt es für reibungslosere Abläufe von der Entwicklung bis zur Produktion.

Die Infrastrukturkosten managen

Die meisten Unternehmen kämpfen täglich damit, die Betriebskosten im Griff zu behalten oder besser noch: zu senken. IT-Manager sind gehalten, nach Lösungen suchen, die zu Einsparungen führen. Rationalisierung ist meist der Schlüssel zur Kostensenkung und bei der Container-Orchestrierung ist das nicht anders. Unternehmen sollten sich für minimalistische Lösungen entscheiden, die gerade bei sich wiederholenden Aufgaben weniger Zeit für Bereitstellung und Betrieb erfordern. Eine leichtgewichtige Lösung beansprucht nur wenig Festplatten- und Speicherplatz. Dies begrenzt die Anforderungen an die Hardware – ein Faktor, der bei größeren Containern oft die Kosten in die Höhe treibt. Das sollte aber nicht dazu führen, dass Add-Ons einer Enterprise-tauglicheren Lösung außen vor bleiben. Denn die Kosten steigen schnell, wenn Unternehmen für jede Bereitstellung geschäftskritische Erweiterungen oder Add-Ons separat erwerben müssen.

Sicherung der geschäftlichen Arbeitsbelastung

Kubernetes ist sehr vielschichtig und daher durchaus schwierig abzusichern. Größtmögliche Sicherheit ist aber für jedes IT-Projekt unabdingbar. Mit den richtigen Maßnahmen und Einstellungen gelingt es auch bei dem Orchestrierungs-Werkzeug, die erforderliche Portabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Organisationen sollten ein Kubernetes wählen, das mit dem Upstream vollständig kompatibel ist. Damit sorgen sie dafür, dass alle aktuellen Sicherheitspatches installiert sind. Vom Design her sollte es so aufgebaut sein, dass die einzelnen Bestandteile komplett isoliert und vor möglichen Fehlern im System oder in anderen Anwendungen geschützt sind. Eine snap-basierende Installation wie MicroK8s entspricht diesen Anforderungen.

Sicherheit ist nur ein Aspekt von mehreren Überlegungen für Unternehmen bei der Auswahl einer Kubernetes-Plattform. Wichtig ist, dass sich jede gewählte Kubernetes-Lösung in die Geschäftsstrategie einpassen lässt. Die wachsende Popularität von Kubernetes legt nahe, dass Kubernetes diese Anforderung erfüllt. 85 Prozent der Unternehmen, die Container in der Google Cloud Platform (GCP) betreiben, orchestrieren ihre Arbeitslasten über Kubernetes. In der Azure-Cloud liegt der Anteil bei 65 Prozent, so Analysen von Datadog. IT-Projekte stellen häufig eine Herausforderung für Unternehmen dar. Wer dabei auf Kubernetes mit der integrierten Skalierbarkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz setzt, kann die zu erwartenden Probleme direkt angehen und dadurch das Projekt zum Erfolg führen.

*Tytus Kurek ist Kubernetes Produktmanager bei Canonical, dem Herausgeber von Ubuntu.


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