Workforce View Studie 2020: Psychische Erkrankungen weiterhin mit einem Stigma behaftet

25 Prozent der Deutschen hätten ein Problem damit, jemandem am Arbeitsplatz von einer psychischen Erkrankung zu erzählen. [...]

70 Prozent der Medien- und Informationsmitarbeiter und 69 Prozent der IT- und Telekommunikationsmitarbeiter fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst. (c) Focus Pocus LTD - Fotolia
70 Prozent der Medien- und Informationsmitarbeiter und 69 Prozent der IT- und Telekommunikationsmitarbeiter fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst. (c) Focus Pocus LTD - Fotolia

Zu viel Stress kann schnell zu schwerwiegenderen psychischen Gesundheitsproblemen führen. Diese kosten die Weltwirtschaft laut der Weltgesundheitsorganisation jedes Jahr 1 Billion US-Dollar an verlorener Produktivität und belaste gleichzeitig das Gesundheitswesen und die Gesellschaft.

In der Workforce View 2020 – Teil 1 vor COVID-19, in der weltweit über 32.000 Arbeitnehmer zwischen Oktober 2019 und Anfang Januar 2020 befragt wurden, wurde untersucht, wie sich Mitarbeiter zu aktuellen und zukünftigen Problemen am Arbeitsplatz fühlen. Kampagnen zur Sensibilisierung und Linderung des Stigmas bei psychischen Gesundheitsproblemen haben in den letzten Jahren in mehreren Ländern an Bedeutung gewonnen, in anderen Ländern bleibt es ein Tabuthema.

COVID-19 und Stress machen die Situation noch schlimmer

Gegenwärtige Bemühungen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in vielen Ländern könnten dazu führen, dass psychische Gesundheitsprobleme noch schlimmer werden als in Teil 1 der Studie dargestellt, da sich die Arbeitnehmer in vielen Branchen selbst isolieren und die Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplatzsicherheit zunehmen, während sich Arbeitnehmer in Schlüsselpositionen überfordert und unterfinanziert fühlen.

Stress ist in Branchen, die sich derzeit am schnellsten verändern, ein größeres Problem. 70 Prozent der Medien- und Informationsmitarbeiter und 69 Prozent der IT- und Telekommunikationsmitarbeiter fühlen sich mindestens einmal pro Woche gestresst.

Steven van Tuijl, General Manager Deutschland und Polen von ADP, kommentiert: „HR-Teams sind gefragt, ihren Mitarbeitern das Vertrauen zu geben, sich zu melden, wenn es ihnen zu viel wird. Deutschland ist leider Spitzenreiter hinsichtlich gefühlten Stresses. Das muss sich ändern. Die Sensibilisierung für das Problem innerhalb von Organisationen, die Einführung von Richtlinien zur Bewältigung des Problems und das Anbieten von Hilfe, sind einige der Möglichkeiten, mit denen Arbeitgeber zeigen können, dass sie sich um das Problem kümmern und es ernst nehmen. Angesichts der Tatsache, dass extremer und chronischer Stress ein Auslöser für psychische Gesundheitsprobleme sein kann, müssen Arbeitgeber möglicherweise auch darüber nachdenken, wie sie die Belastung der Arbeitnehmer verringern können. Fühlen sich die Mitarbeiter geschätzt? Machen sie unnötige Überstunden?
Abgesehen von den physischen Auswirkungen dieser Krise müssen Arbeitgeber auch die möglichen psychischen Auswirkungen berücksichtigen. Durch das Arbeiten von zu Hause während COVID-19 sind vertraute Strukturen weggefallen, was ein weiterer deutlicher Stressfaktor sein kann. Arbeitgeber müssen sich darüber bewusst sein, und Mitarbeiter dabei helfen, neue Strukturen zu schaffen. Es sind Probleme, mit denen sich die Personalabteilung sowohl jetzt als auch bei der Rückkehr der Arbeitnehmer an den Arbeitsplatz auseinandersetzen muss.“


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