Italienische Forscher haben ein neues WLAN-System für den Unterwassereinsatz entwickelt. Mithilfe von "WSENSE" können Taucher kabellos mit der Einsatzleitung sprechen und Fotos oder Videos versenden. Das Projekt ist aus der Zusammenarbeit zwischen dem Dipartimento di Informatica an der Università La Sapienza und dem aus der gleichen Abteilung hervorgegangenen Spinoff Nexse entstanden. [...]
Bisher waren Sprach- und Bildübertragungen unter Wasser nur aus geringer Entfernung möglich. „Unser Ziel ist die Bereitstellung von Systemen, die eine Kommunikation auf großen Distanzen und mit hohen Geschwindigkeiten ermöglichen“, erklärt Projektleiterin Chiara Petrioli. Die dazugehörige Entwicklungsarbeit ist Teil des europäischen Forschungsprogramms SUNRISE, das mit einem Finanzierungsfonds von vier Mio. Euro ausgestattet ist.
Ein großer Vorteil der drahtlosen Übertragungstechnik von WSENSE liegt darin, dass das Habitat von am Meeresgrund beheimateter Fauna und Flora nicht durch Kabeltrassen beinträchtigt wird. „Mithilfe von Sensoren kann die Konzentration von Sauerstoff und Kohlendioxid permanent überwacht werden“, so die Wissenschaftlerin. Durch Unterwasserkameras ist es auch möglich, Fotos und Videos in Echtzeit an die Überwachungszentrale zu schicken.
Weitere Einsatzgebiete des „Internet of Underwater Things“ sind die Gewinnung von Daten für die nationale Sicherheit, etwa über den Zustand von Küsten und Häfen sowie die Verschmutzung von Wasser und Meeresgrund. Hinzu kommt auch die Möglichkeit, mithilfe von kleinen U-Booten ertrunkene Personen und archäologische Funde schneller aufzuspüren. (pte)
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