Die Service-Plattform WutundGut hat sich das Ziel gesetzt, Kunden und Firmen zusammen zu bringen, um positive wie negative Erlebnisse auszutauschen. [...]
Seit März 2014 gibt es die Beta-Version von WutundGut in Österreich. Rund 60 Wutings und Gutings – so nennen die Erfinder der Site die Postings der User – sind bisher eingelangt – relativ ausgewogen in ihrer Stimmung. „WutundGut ist – wie der Name schon sagt – eine Initiative, die bewusst auf Lob und Kritik setzt. Keine Denunzianten- oder Nörgler-Bühne. Ganz im Gegenteil. Wir sind die digitale Heimat für berechtigte Beschwerden, die wir zu den richtigen Ansprechpartnern bringen, um Konsens zu erzielen. Wir unterstützen aber bewusst auch die positiven Fälle und wollen Vorbildwirkung schaffen“, erläutert Ulli Helm, eine der beiden Geschäftsführer, die Idee.
Der Nutzen für Konsument: Sie werden gehört. Und der Kontakt zu Unternehmen soll für sie direkter, rascher und erfreulicher werden. Aber was haben Unternehmen von WutundGut? „In Zeiten immer gleichförmigerer Produkte und Dienstleistungen gewinnt Service als Präferenz-Merkmal im Wettbewerb an Bedeutung. Firmen, die Ihre Bemühungen besser darstellen können, verschaffen sich heute einen Vorteil. Ein authentisches Kundenlob ist viel wert. Und auch bei Kritik darf man eines nicht vergessen: Kunden, deren Beschwerde positiv behandelt wurde, geben ihre Erfahrung an durchschnittlich fünf Personen weiter. Ein Imageturbo also, wie die TARP-Studie aus den USA bescheinigt“, so Thomas Schwabl, Geschäftsführer WutundGut.
So funktioniert WutundGut: Der User eröffnet einen Account und kann seine Service-Erlebnisse posten. Diese werden dann an die registrierten Firmen weitergeleitet, mit der Bitte um eine Stellungnahme. „Im Sinne der Fairness für beide Seiten legen wir größten Wert auf Seriosität“, ergänzt Schwabl. „Ein Administrator prüft die Einträge und speziell bei Wutings sind User aufgefordert, Nachweise über ihre Kritik mitzuliefern. Bei Verstößen gegen Netiquette und Ehrlichkeit verstehen wir keinen Spaß. Aber bis jetzt war das zum Glück noch gar kein Thema!“
Fragt man die beiden Gründer, wie es zu der Idee kam, ist es wie so oft eine Mischung aus persönlichen Erlebnissen und Profession. „Zufällig haben wir bei der gleichen Airline einen Urlaubsflug gebucht und uns gewundert, wie oft – nämlich fast täglich – eine Flugzeitverschiebung angekündigt wurde. Auf Mail-Nachfrage hat die Antwort lange auf sich warten lassen. Das hat uns geärgert. Und weil wir durch unseren Background aus Marktforschung und Kommunikation einiges an Konsumenten-Verständnis und Knowhow mitbringen, haben wir die Idee beim Schopf gepackt und die Plattform gegründet“, so Helm. „Mein erstes Posting war dann aber ein Lob, ich glaube, dass viele Leute auch mal was Positives los werden wollen“, schließt sie an.
Erste Gespräche mit interessierten Firmen werden bereits geführt. Geplant ist schon bald mit der Voll-Version live zu gehen und dann auch schon einige Business-Partner im Boot zu haben, die mit positivem Service-Beispiel voran gehen. Der Erfolg der Plattform steht und fällt freilich mit der Nutzung – sowohl von Kunden- als auch von der Unternehmensseite. (pi/rnf)
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