Yanmin Wang leitet die Huawei Consumer Business Group für Mittel-, Ost und Nordeuropa. Im Rahmen der P10-Vorstellung war er in Wien. Die COMPUTERWELT nutzte die Gelegenheit und befragte ihn zu Huaweis Engagement in Sachen Fotografie. [...]
Wie läuft die Partnerschaft mit Leica, nachdem mit dem P10 bereits das zweite gemeinsame Smartphone auf den Markt gebracht wurde?
Yanmin Wang: Die Partnerschaft mit Leica läuft sehr gut und wird fortgesetzt. Letztes Jahr haben wir die gemeinsame technische Entwicklung mit Leica etabliert. Das umfasst v.a. das optische System, d.h. Linsen und Sensortechnologie. Ich glaube, dass diese Kooperation den beiden Unternehmen die Marktführerschaft im Smartphone-Kamera-Markt bringen kann.
Beim P9 wie auch beim P10 setzt Huawei auf zwei Linsen. Was kommt als nächstes? Eine höhere Sensorauflösung oder die Entwicklung externer Objektive?
Es zählen immer die Anwendungsszenarien der User. Ich glaube, dass die meisten Nutzer kein externes Zubehör, wie Linsen oder optische Erweiterungen wollen. Das stört die einfache Bedienung. Eine gute Bedienung und ein kompakter Formfaktor sind wichtiger als externes Zubehör. Wir fokussieren uns auf den Massenmarkt. Die Konsumenten wollen ein kompaktes Smartphone, das auch hochqualitative Fotofunktionen bietet. Auf das konzentrieren wir uns und in diese Richtung werden wir gemeinsam mit Leica weitere Lösungen entwickeln. Ein ganz besonderes Augenmerk legen wir hier auf die Verbesserung des Sensors und des Chipsets.
Smartphones haben bereits digitale Einsteigerkameras ersetzt. Werden Smartphones jemals eine Alternative zu Digitalkameras im oberen Segment sein?
Ich bin nicht sicher, ob die Smartphones das Mittelklasse-Kamerasegment je ersetzen werden können, aber das das Verhältnis beim Smartphone-Absatz als Ersatz von Mittelklasse Kameras verlagert sich immer mehr in Richtung Smartphones. Die Konsumenten wollen eine einfache Kamera. Im höherwertigen und Profisegment werden hochwertige Digitalkameras und Profikameras weiterhin nachgefragt ein eingesetzt werden.
Welchen Stellenwert hat die Fotografie für Huawei?
Die Fotofunktion ist eines der meistgewünschten Merkmale in einem Smartphone. Die Leute wollen ihr Leben in Bildern festhalten und miteinander teilen. Aber auch andere Merkmale zählen, wie die Geschwindigkeit, die Connectivity, das Display und das Design. Das spielt alles zusammen und garantiert den Erfolg. Wer bei Smartphones auf Fotografie allein setzt, wird nicht erfolgreich sein.
Sie arbeiten seit Februar 2017 mit der Saatchi Gallery in London zusammen. Was erhoffen Sie sich dadurch?
Die Zusammenarbeit mit der Saatchi Gallery ist eine Schnittstelle zwischen Technologie und Kultur und eignet sich hervorragend, um die Vielzahl der kreativen Möglichkeiten zu zeigen, wie man mit dem P10 hochwertige Fotos machen kann. (Anm.: Vom 31.3. bis 30.Mai 2017 ist in der Saatchi Gallery London eine Ausstellung „From Selfie to Self-expression“ zu sehen. Es ist dies die weltweit erste Ausstellung zur Geschichte des Selfies – von alten Meisterwerken bis heute. Ergänzend dazu gab es einen internationalen Fotowettbewerb, bei dem (möglichst experimentelle) Foto-Selfies gefragt waren. Info: www.saatchigallery.com/selfie)
Bleibt Huawei bei Android oder wird auch an einem eigenem OS gearbeitet?
Wir werden in der Android-Familie bleiben. Wir glauben, dass Android ein hervorragendes, weltweites Ökosystem hat. Android braucht den Vergleich mit iOS nicht zu scheuen, es gibt viele Ingenieure, die ihre Energie in Performance- und Plattform-Verbesserungen stecken. In den letzten zwei Jahren hat sich die Qualität der Android-Platform sehr stark verbessert. Android hat noch eine große Zukunft vor sich.
Das Huawei P10 mit Dual Camera (12 Megapixel Monochrom-Sensor und 20 MP Farbsensor) und Bildstabilisation, 8-MP-Frontkamera und 5,1-Zoll-Full-HD-Display ist in Österreich ab sofort erhältlich. Der Preis: 599 Euro.
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