YouTube hebelt vermeintlich Adblock Plus aus

Entsetzte User berichten seit auf Twitter, dass YouTube offenbar den beliebten Werbeblocker Adblock Plus aushebelt. [...]

Manche Nutzer meldeten gar, dass sie gezwungen werden, die Werbung vor den eigentlichen Videos in voller Länge zu schauen. Kritiker mutmaßen daher schon, dass Google im Kampf um Werbeeinnahmen härtere Bandagen anlegt. Dem Adblock-Plus-Macher zufolge scheint aber keine Werbe-Verschwörung, sondern einfach nur ein Fehler im Browser Chrome hinter den Problemen zu stecken.

Adblock Plus ist die vielleicht beliebteste Browser-Erweiterung im Kampf gegen nervige Online-Werbung. Entsprechend groß ist die Aufregung, wenn sie auf YouTube plötzlich nicht mehr zu funktionieren scheint. Auf Twitter machen sich User Luft, berichten unter anderem davon, dass dreiminütige Preroll-Werbung nicht mehr zu überspringen sei. Sogar von „Adblock-Kriegen“ sprechen erste Stimmen. Die dahinter stehende Befürchtung ist, dass das stark werbefinanzierte Google-Imperium gegen die Adblock-Abtrünnigen zurückschlägt.

Ausgerechnet von Ben Williams, Sprecher des Adblock-Plus-Machers Eyeo, kommt jedoch Entwarnung. „Die Probleme auf YouTube liegen an einem Fehler in Chrome. Das betrifft offenbar nur eine kleine Teilmenge der Nutzer“, zitiert ihn „The Inquirer“. Das Problem sei bekannt und Google dürfte wohl bald eine Lösung dafür haben. In der Zwischenzeit können sich betroffene Nutzer mit einem einfachen Trick helfen, der auf den Adblock-Plus-Foren zu finden ist. Dann greift der Werbeblocker auch wieder auf YouTube zu.

Die Aufregung um Googles vermeintlichen Gegenschlag gegen Werbeblocker scheint also nur viel heiße Luft um eigentlich sehr wenig. Vermutlich wird der Bug in Chrome, der offenbar auch andere Werbeblocker auf YouTube aushebelt, bald gepatcht. Theoretisch wäre es freilich auch möglich, dass Google aus dem aktuellen Fehler lernt und ihn irgendwann nach dem Motto „it’s not a bug, it’s a feature“ absichtlich in Chrome verbaut. Ob der Konzern seine Werbeeinnahmen wirklich mit einem derart drastischen Schritt schützen würde, bleibt abzuwarten.


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