Forscher der Technischen Universität Delft haben mit "Zebro" einen kleiner Roboter entwickelt, der sich mithilfe von sechs rotierenden Beinen fortbewegt und nur mit Audiosensoren ausgestattet ist. [...]
Gemeinsam mit anderen Zebros organisiert er sich selbst und geht die gestellte Aufgabe gemeinsam an. Im Schwarm durchkämmen die Roboter damit unwegsames Gelände oder Katastrophengebiete und finden Überlebende. Ein Kommunikationsnetzwerk, das sich von selbst aufbaut, sorgt dafür, dass sie sich gegenseitig unterstützen.
Modularer Aufbau
Entdeckt ein Zebro etwas Interessantes, informiert er seinen Nachbarn und dieser wiederum den seinen. Sie bauen einen Informationspfad auf, an dem sich die Rettungskräfte entlanghangeln, um den Verletzten zu bergen. Entwickler Mattijs Otten vergleicht das Verfahren mit der Futtersuche von Ameisen. Ein einzelnes Insekt kann einer Gruppe von Ameisen keinen Fundort übermitteln. Die Schwarmintelligenz der Tiere ist dazu jedoch in der Lage.
Um tatsächlich einen ganzen Schwarm Zebros einsetzen zu können, müssen sie in Serie industriell hergestellt werden. Das ist kostengünstig möglich, weil sie modular aufgebaut sind und mit unterschiedlichen Sensoren ausgestattet werden können. Es gibt rund 200 Komponenten, die sich wahlweise integrieren lassen. Befestigt werden sie im Inneren per Klickverschluss, ähnlich der Verbindungsart von Legosteinen.
Einfachheit als Ziel
„Wir wollen den Roboter so einfach wie möglich machen“, sagt Professor Chris Verhoeven, Zebros geistiger Vater. Damit soll sichergestellt werden, dass er im Alltag eingesetzt werden kann. Er vergleicht die Roboter mit Insekten, die auch oft im Schwarm auftreten. Es gebe allerdings einen entscheidenden Unterschied. „Die Intelligenz von Insekten ist vernachlässigbar im Vergleich zu der des Zebro. Aber sie sind schon weit länger auf der Erde als wir Menschen und sie werden uns wohl auch überleben.“
Zebros sind dem Experten nach darauf angelegt, auch in widriger Umgebung zu überleben. Intelligenz sei da nur ein Hindernis. Das Design der Software sei dagegen sehr schwierig und aufwendig. „Und zwar wegen der geforderten Überlebensfähigkeit der Roboter“, so Verhoeven. Die ersten Zebros sind vom 21. Bis 29. Oktober während der niederländischen Design-Woche in Eindhoven zu sehen.
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