ZTE Austria will Umsatz 2013 verdoppeln

Der chinesische Netzwerkausrüster ZTE will im kommenden Jahr den Umsatz in Österreich und in den südosteuropäischen Nachbarländern auf über 100 Mio. Euro verdoppeln. [...]

Das Unternehmen war erst Ende 2010 in Österreich gestartet und setzte bereits nach einem Jahr mit 40 Mitarbeitern 30 Mio. Euro um. 2012 verdoppelte sich die Mitarbeiterzahl, der Umsatz kletterte auf 50 Mio. Euro. Nach Österreich kamen die Chinesen über den massiven Netzausbau der ebenfalls chinesischen „3“, die zum Hongkonger Mischkonzern Hutchison gehört. Mittlerweile zählen alle Mobilfunkbetreiber sowie der Festnetzanbieter Tele2 zu den Kunden des Weltkonzerns (89.000 Mitarbeiter, 12 Mrd. Dollar Umsatz). Seit zwei Monaten ist ZTE Austria auch für die südosteuropäischen Nachbarländer zuständig.

Der Konzern hat derzeit rund 20 Mrd. Euro zur Verfügung, um mittels „Smart Financing“ den Netzbetreibern den Ausbau vorzufinanzieren. Dies reiche vom simplen Lieferantenkredit bis zu komplexen Finanzierungsmodellen. Für Österreich stehen 1,2 Mrd. Euro bereit, rechnete ZTE-Österreich-Chef Alexander Schuster im Gespräch mit der APA vor.

Die Mobilfunkbranche in Österreich steht vor großen Investitionen – der Einführung des nächsten Mobilfunkstandards LTE („Long Term Evolution“) und dem Breitbandausbau in ländlichen Gegenden über die „Digitale Dividende“ (nicht mehr benötigte analoge Funkfrequenzen des ORF). Schuster hofft, dass die bereits einmal verschobene Frequenzversteigerung wie geplant 2013 über die Bühne geht. Die Netzbetreiber bräuchten diese Frequenzen sehr rasch, nicht zuletzt um die gesetzlichen Vorgaben zur Netzabdeckung zu erfüllen, so Schuster.

Sollte die geplante Übernahme des drittgrößten Mobilfunkanbieters Orange durch „3“ auch von der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) durchgewinkt werden – die EU und das Kartellgericht haben schon grünes Licht gegeben – dann wäre das gut für den Markt, schließt sich Schuster der Meinung der Netzbetreiber an. An ein Ende des explosionsartig steigenden Datenvolumens glaubt der Netzwerkausrüster nicht. Treiber werden Smartphones und Cloud Computing sein. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass in den Schulen gerade die erste Generation heranwächst, für die Laptops selbstverständliche Alltagsgeräte sind.

Leise geäußerte Kritik in der Branche, dass bei LTE primär Chinesen und keine heimischen Arbeitskräfte beschäftigt seien, weist Schuster zurück. Der Personalmix liege, bis ins Management hinauf, bei 50:50. Wobei die chinesischen Kollegen meist nur für wenige Tage oder Wochen auf Visabasis hier arbeiten würden. Schuster betonte, dass ZTE Austria hierzulande auch in die Forschung investieren werde, derzeit verhandle man mit einem österreichischen Unternehmen über ein Forschungszentrum. (apa)


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