Zwei Drittel der Nutzer klagen über Performance-Probleme bei IoT-Geräten

72 Prozent der Konsumenten glauben, dass Softwarefehler bestimmter IoT-Anwendungen schwere Schäden verursachen. [...]

81 Prozent der befragten User befürchten, dass Probleme mit intelligenten Zählern zu einer überhöhten Gas-, Strom- oder Wasser-Rechnung führen. (c) Robin Higgins – Pixabay
81 Prozent der befragten User befürchten, dass Probleme mit intelligenten Zählern zu einer überhöhten Gas-, Strom- oder Wasser-Rechnung führen. (c) Robin Higgins – Pixabay

Dynatrace hat in einer weltweiten Umfrage unter 10.000 Verbrauchern ermittelt, dass 52 Prozent Internet of Things (IoT)-Geräte nutzen – doch 64 Prozent von ihnen bemerken bereits Performance-Probleme. Im Durchschnitt fällt ihnen jeden Tag 1,5-mal eine langsamere Geschwindigkeit auf. 62 Prozent der Menschen befürchten, dass Anzahl und Häufigkeit der auffälligen Probleme im Zuge der IoT-Expansion weiter zunehmen werden.

Diese Ergebnisse zeigen, dass Unternehmen im Rahmen ihrer IoT-Projekte zwei Aufgaben unbedingt erledigen müssen. Erstens: die Bewältigung der steigenden IT-Komplexität, die durch neue CloudTechnologien, Microservices und höheren Innovationsdruck entsteht. Zweitens: die Entwicklung gut geplanter Strategien für IoT-Monitoring und -Performance, um eine zuverlässige Bereitstellung der Anwendungen und digitalen Angeboten zu gewährleisten.

Dave Anderson, Experte für digitale Performance, erklärt dazu: „Unternehmen haben bereits mit der Komplexität der Cloud zu kämpfen, aber das IoT erhöht diese mit einer Vielzahl neuer Daten, Sensoren und dynamischen, containerisierten Workloads. Die Verbraucher berichten bereits von Probleme mit medizinischen Anwendungen, intelligenten Zählern, Autoschlössern und virtuellen Assistenten bis hin zu intelligenten Thermostaten und Kühlschränken. Ihre Geduld hängt an einem seidenen Faden und sie werden schlechte Erfahrungen nicht mehr einfach so tolerieren. Dabei hat die IoT-Ära gerade erst begonnen. Für Unternehmen ist es deshalb zwingend notwendig, die IoT-Lieferkette umfassend und detailliert zu steuern, zu analysieren und zu organisieren. Nur dann wissen sie in Echtzeit genau, wo Probleme auftreten. Das ist keine leichte Aufgabe.“

IoT im Straßenverkehr

Aufgrund der bereits täglich sichtbaren Probleme mit der digitalen Performance werden Verbraucher möglicherweise skeptischer gegenüber anderen IoT-Anwendungen. 85 Prozent der Befragten befürchten, dass bei selbstfahrenden Autos Fehler auftreten, die Unfälle bei hoher Geschwindigkeit auslösen. 72 Prozent der Teilnehmer glauben sogar, Softwarefehler in selbstfahrenden Fahrzeugen könnten zu schweren Verletzungen und Todesfällen führen. Außerdem gaben 84 Prozent der Konsumenten an, dass sie aus Angst vor Softwarefehlern keine selbstfahrenden Autos nutzen würden.

„Die Realität ist, dass IoT-Fehler tödlich sein können. Die Verbraucher sind verständlicherweise besorgt. Deshalb müssen Unternehmen zeigen, dass sie einen neuen, ausgereiften Ansatz verfolgen, damit die Software unsere Sicherheit nicht beeinträchtigt“, so Anderson weiter.

Darüber hinaus sorgen sich die große Mehrheit der Verbraucher (86 Prozent), dass sie durch digitale Schlösser aus ihren Fahrzeugen ausgesperrt werden. 67 Prozent sehen ernsthafte Verkehrsprobleme durch Fehler bei intelligenten Ampeln voraus.

IoT im Gesundheitswesen

Bedenken in Bezug auf die IoT-Performance zeigen sich auch im Bereich Gesundheitswesen. So gaben 62 Prozent der Befragten an, sie würden IoT-Geräten, die Medikamente verabreichen, nicht vertrauen. Dieses Gefühl ist bei über 55-Jährigen mit 74 Prozent am stärksten.

Auch beim Einsatz von IoT-Geräten zur Überwachung von Herzfrequenz oder Blutdruck sind die Konsumenten skeptisch. 85 Prozent glauben, dass Performance-Probleme bei solchen IoT-Geräten die klinischen Daten verfälschen könnten.

IoT im eigenen Heim

Neben der Automobil- und der Gesundheitsbranche wird das IoT vor allem auch das eigene Zuhause verändern. Intelligente Schlösser erhöhen die Sicherheit, während andere IoT-Geräte Thermostate, Beleuchtung und Kameras steuern. Die Studie ergab jedoch, dass 83 Prozent der Verbraucher besorgt sind, die Kontrolle über ihr Heim aufgrund von Störungen in der Smart Home-Technologie zu verlieren. Laut der Umfrage befürchten die Anwender zu:

  • 73 Prozent, dass sie ins oder aus dem eigenen Heim gesperrt werden
  • 68 Prozent, dass sie die Temperatur nicht richtig einstellen können
  • 64 Prozent, dass sie das Licht nicht mehr regulieren können
  • 81 Prozent, dass Probleme mit intelligenten Zählern zu einer überhöhten Gas-, Strom- oder Wasser-Rechnung führen

Dave Anderson resümiert: „Die bisherigen Methoden zur Verwaltung von IT und Software funktionieren in diesen extrem verschachtelten, komplexen IT-Umgebung nicht mehr. Daher sagen erfahrene IoT-Anwender, dass Künstliche Intelligenz nötig ist, um die hohe Komplexität zu verstehen, die IT-Umgebung durchgängig abzubilden, sowie Probleme sofort präzise zu erfassen und schnell zu beheben. Die Konsumenten erwarten perfekte IoT-Lösungen. Wer diese nicht liefern kann, verpasst die Chancen, die das Internet of Things bietet.“


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Die Teilnehmer des Roundtables (v.l.n.r.): Roswitha Bachbauer (CANCOM Austria), Thomas Boll (Boll Engineering AG), Manfred Weiss (ITWelt.at) und Udo Schneider (Trend Micro). (c) timeline/Rudi Handl
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