10 Jahre CIO Award In Österreich

Im Zeitalter des digitalen Business reicht der Impact der IT von den internen Prozessen bis hin zum Kundenerlebnis. Management und Fachbereiche erwarten dabei von der IT immer mehr Inspiration, Kreativität und Business Innovation. [...]

Als ich vor zehn Jahren mit Partnern das Unternehmen Confare gegründet habe, war mein Smartphone ein Nokia Communicator: unheimlich schwer, zum Aufklappen und mit Farbdisplay. Im selben Jahr ist meine Tochter auf die Welt gekommen und wir haben zum ersten Mal auf dem Confare CIO Summit die besten IT-Manager des Landes mit dem CIO Award ausgezeichnet. Der Communicator hatte in Folge nicht mehr viel Zukunft, und musste einer neuen Generation von Smartphones weichen. Alles andere hat sich prächtig entwickelt. Meine Tochter hat gerade mit großem Erfolg die Aufnahme für das Musikgymnasium geschafft und unser heuriger Jubiläumsevent war fast zehn mal so groß wie der erste CIO Summit im Gründungsjahr. Mehr als 500 hochkarätige Besucher haben den 10. Confare CIO Summit, der am 29. und 30. März 2017 in Wien in der Orangerie Schönbrunn stattgefunden hat, zu Österreichs größtem IT-Management Treffpunkt gemacht.
Zum zehnten Mal durften wir im Rahmen dieses Events in Zusammenarbeit mit EY und der COMPUTERWELT die besten IT-Manager des Jahres mit dem CIO Award auszeichnen. Andreas Kranabitl, Managing Director von SPAR Business Services, und Christian Pfundner, Leiter EDV und Organisation der Schrack Technik GmbH konnten die Auszeichnung entgegennehmen. Als Top CIOs 2017 wurden zudem Heidrun Strohmeyer vom Bundesministerium für Bildung, Walter Hölblinger von Steyr Mannlicher, Martin Buresch von der Kwizda Holding Group, Erich Schuster von Casinos Austria/Österreichische Lotterien sowie Peter Karas von der Brau Union geehrt.
BE CIO!
»Be CIO« war das Motto der heurigen Veranstaltung. Ein Motto, das die Gemüter bewegt hat. Es bringt zum Ausdruck, dass ein IT-Management, dass sich weiterhin nur um Operations, Prozesse und Kosten kümmert und keinen strategischen Beitrag für den Unternehmenserfolg liefert, über kurz oder lang ein Risiko für jedes Unternehmen darstellt. Es gilt vielmehr, die Rolle des CIO aktiv wahrzunehmen.
Customer Experience im digitalen Zeitalter
Im digitalen Zeitalter hat die IT massive Wirkung über Unternehmensgrenzen hinaus. Damit ist der CIO als Brückenbauer zwischen dem, was technisch möglich ist, und dem was für das Business Wert liefert, von zentraler Bedeutung für den Unternehmenserfolg. Der CIO gestaltet inzwischen wesentlich das Erlebnis der Endkunden mit. Damit wird die Customer Experience zur neuen Benchmark für den Wert der internen IT. Mehr als 80 internationale Speaker wie Graham Sharpe von Adidas, Robert Sieber von der TU Dresden oder Entrepreneurship-Guru Peter M. Bickel lieferten im Rahmen des
Konferenzprogrammes des CIO Summits dazu wertvolle Impulse.
Die Rolle der IT hat sich verändert
Die Themen des CIO Summits haben sich in den zehn Jahren seines Bestehens laufend verändert. Lag vor zehn Jahren das Augenmerk vor allem auf IT-Kosten und effizienten Prozessen, so dreht sich 2017 alles um Innovation, Kreativität und Unternehmergeist. »Noch nie war die IT so spannend wie heute«, sagt zum Beispiel Peter Meyerhans von Drees & Sommer aus Stuttgart. Er hat die IT des Baukonzerns zum Kompetenzzentrum in Sachen Innovation und Kundenorientierung gemacht. »Eine am Kunden orientierte IT ist entscheidend«, machte auch Graham Sharpe von Adidas in seinem Vortrag deutlich: »Der digitale Kunde erwartet sich, dass man seine Wünsche kennt und ihm damit maßgeschneiderte Angebote macht.« IT wird dadurch zum zentralen Faktor für ein zufriedenstellendes Kundenerlebnis, sei es durch Big-Data-Technologie, mobile Lösungen oder verlässliche Paymentlösungen. »Ohne innovative und in den Strategieprozess integrierte IT kein Wettbewerbsvorteil, ohne stabile und verlässliche IT kein Geschäftsbetrieb. Die Positionierung der IT und damit des CIOs im Unternehmen kann inzwischen über Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens entscheiden«, bestätigt auch CIO- Award-Preisträger Christian Pfundner, CIO von Schrack Technik.
Die Endkunden haben im Alltag laufend mit IT zu tun, sei es über Apps, Smartphones oder Tablets. »Wenn in einer Stadt Uber an den Start geht, dann sinkt in Folge die Erwartung der Kunden, wie lange man auf ein Taxi zu warten hat, von 5 Minuten auf 3 Minuten«, gibt Erich Schuster, CIO von Casinos Austria/Österreichische Lotterien und Top CIO 2017, ein Beispiel für den massiven Einfluss der IT. »Um hier mithalten zu können, benötigt der CIO ein ganzes Ökosystem an Unterstützern, innerhalb und außerhalb des Unternehmens«, sagt CIO-Award-Preisträger Andreas Kranabitl von SPAR: »In dieser Entwicklung entstehen komplett neue Partner und Lösungen am Markt, die angeboten werden bzw. zur Verfügung stehen. Und dieses Ecosystem erreicht zurzeit eine irre Dynamik. Aber auch intern entwickelt sich eine Dynamik, die in Richtung Connected Customer und Digital Customer Experience fokussiert.« Eine Veranstaltung wie der CIO Summit spielt hier eine wesentliche Rolle um Anbieter und Peers zu vernetzen und gemeinsam Innovationen möglich zu machen. Vortragende aus international erfolgreichen Unternehmen sind dabei ausschlaggebend, um auch einen Blick über den eigenen Teller- rand hinaus zu ermöglichen.
Zehn Jahre Wertschätzung für die IT
Die IT-Abteilung eines Unternehmens wird aber oft nur dann wahrgenommen, wenn mal etwas nicht funktioniert. Ansonsten ist sie etwas Selbstverständliches, wie der Strom aus der Steckdose. Um tatsächlich einen Impact zu haben, muss der CIO aber auch im Unternehmen die Möglichkeit dazu bekommen. Seit zehn Jahren zielt der Confare CIO Award daher darauf ab, die Rolle des IT-Managements für den Unternehmenserfolg transparent zu machen. Dass diese Mission gelungen ist, lässt sich daran ablesen, dass zum heurigen zehnjährigen Jubiläum des CIO Summits nicht nur Staatssekretär Harald Mahrer die Gelegenheit genutzt hat, den IT-Managern Respekt als Motoren der Digitalisierung zu zollen, sondern auch SPAR-Vorstand Rudolf Staudinger die Anreise nach Wien in Kauf genommen hat, um im Rahmen der Preisverleihung seinem CIO Andreas Kranabitl persönlich zu gratulieren.
Das Erfolgsrezept: Begeisterung, Engagement und Teamgeist
Der Erfolg des CIO Awards und des CIO Summits kam natürlich nicht von selbst. So wie es bei der Begleitung von Kindern beim Erwachsenwerden viel Unterstützung, Engagement und Liebe bedarf, ist es auch bei einer solchen Veranstaltung der Fall. Drei Faktoren waren dafür besonders wichtig:
Ein beherztes Team, dass mit viel Begeisterung am Konzept, dem Social Media Marketing und der Organisation dabei ist. Engagierte Partner, wie unser CIO-Award-Partner Gunther Reimoser von EY und die COMPUTERWELT, die für entsprechende Publizität des Awards sorgt.
Eine treue und begeisterte Community, die sich mit tollen Einreichungen, im Blog, im CIO Advisory Board und in Vorträgen einbringt.
Somit gibt es beste Voraussetzungen für den weiteren Erfolg des CIO Award in den nächsten zehn Jahren. Wir hoffen als Confare, einen Beitrag leisten zu können, damit die heimischen IT-Manager aktiv den Digitalen Wandel vorantreiben und in dieser Rolle auch wahrgenommen werden. Die Begeisterung meines 12-jährigen Sohnes, der erstmals beim CIO Award dabei sein durfte, war für mich ein Zeichen, dass es gelingen wird, mit dem CIO Summit auch eine Plattform für kommende Generationen zu gestalten.

Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*