KPMG-Studie: Weltweit beschäftigt sich ein Drittel der CIO mit der Digitalisierung, in Deutschland nur ein Fünftel. [...]
Chief Information Officers sehen sich mit dem digitalen Wandel, Cyberkriminalität und einem steigenden Fachkräftemangel konfrontiert. Zu diesem Ergebnis kommt der „CIO Survey 2015“ des Unternehmens Harvey Nash in Kooperation mit KPMG, bei der weltweit Führungskräfte der Technologiebranche zu aktuellen Trends befragt wurden.
Zwei Drittel der CIO rechnen aufgrund des digitalen Wandels mit neuen Geschäftsfeldern, Produkten und Dienstleistungen, welche die alten verdrängen werden. 24 Prozent gaben wiederum an, dass die Tätigkeiten gleich bleiben, jedoch effizienter werden.
Tatsächlich mit dem digitalen Wandel konfrontiert sieht sich global derzeit mehr als ein Drittel der IT-Verantwortlichen. Zehn Prozent sind der Meinung, dass ihre Tätigkeiten davon in den nächsten Jahren unberührt bleiben. Lediglich ein Fünftel der deutschsprachigen IT-Verantwortlichen gab an, bereits davon betroffen zu sein.
„Durch den digitalen Wandel rückt die Bedeutung der IT in den Vordergrund. IT- und Business-Strategie nähern sich an – sie wachsen zusammen. Dafür müssen CIO sich und ihre Organisationen entsprechend innovativ, flexibel, schnell und serviceorientiert aufstellen“, rät Michael Schirmbrand, Partner bei KPMG.
Die Frage, wer die digitale Geschäftsstrategie anführt, wenn kein CDO im Unternehmen tätig ist, wurde zu 34 Prozent mit dem CMO beantwortet. Danach folgt der COO (26 Prozent), der CIO nur zu 14 Prozent, der CFO (12 Prozent) und am Schluss der CEO (sieben Prozent).
NUR WENIGE UNTERNEHMEN SIND VORBEREITET
64 Prozent der CIO sind der Überzeugung, dass der Unternehmensführung das Gefahrenpotenzial durch Cyberattacken bewusst ist. Es wird heute nicht mehr nur als Risiko für die Technologie, sondern für den gesamten Betrieb gesehen. Einer von vier IT-Verantwortlichen gab an, dass es in den letzten zwölf Monaten zu einem gravierenden Sicherheitsvorfall im Unternehmen kam.
Ein ähnliches Ergebnis liegt für den deutschsprachigen Raum vor. International gesehen denken lediglich 23 Prozent, dass sie „sehr gut“ auf einen Cyberangriff vorbereitet sind. Obwohl die CIO Bedenken hinsichtlich ihrer IT-Sicherheit haben, fühlen sie sich nicht in ihrer Innovationskraft eingeschränkt. Mehr als zwei Drittel nehmen das Risiko von Cloud- oder Mobile-Lösungen in Kauf, um Wettbewerbsvorteile daraus zu generieren.
FEHLENDE TALENTE
Eine große Herausforderung stellt der steigende Fachkräftemangel im Technologiesektor dar. Rund 60 Prozent der CIO befürchten deshalb, nicht mit den Veränderungen Schritt zu halten. Vor allem in den Bereichen Big Data und Business Analytics steigt die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften stark an. Mit acht Prozent ist der Anteil der weiblichen Führungskräfte in der IT weiterhin sehr gering. „Wir brauchen Förderprogramme für Frauen in IT-Führungspositionen, um sie gezielt zu unterstützen. Der Fachkräftemangel wird nurmit männlichen Kräften nicht zu decken sein“, so KPMG-Partner Michael Ruplitsch. (pi/wf)
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