Mit neuen Technologien soll Internetsurfen zum Vergnügen werden. Die Mobilfunker bauen ihre LTE-Netze aus, doch auch im Bereich VDSL kommt es zu Verbesserungen. Der Wettbewerb rund um die schnellste Übertragungstechnologie hat erst begonnen. [...]
2013 wird für Österreich ein spannendes Technologie-Jahr. Bei mehreren Technologien erwarten wir weitreichende Verbesserungen, die unseren digitalen Alltag verändern werden. Im Bereich der Internet-Breitbandzugänge erwarten wir für 2013 in Österreich einen intensiven Geschwindigkeitswettbewerb zwischen Mobilfunk, DSL und Kabel. Der neue Mobilfunkstandard LTE mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s wird eine zentrale Rolle einnehmen. Bislang liegt der Fokus bei LTE in Österreich weitgehend auf Mobiltelefonie. Dabei benötigen die meisten Verbraucher nicht unbedingt eine schnellere Verbindung für ihr Smartphone. Unterwegs greifen nur wenige Kunden tatsächlich auf datenintensive Internetdienste zu. Das wahre Potenzial von LTE liegt vielmehr darin, allen Verbrauchern Zugang zu einem schnellen Breitbandanschluss im Büro oder in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Also auch denjenigen, die beispielsweise aufgrund fehlender Infrastruktur auf dem Land keinen schnellen Internetzugang über DSL oder Kabel haben.
Damit LTE flächendeckend für den stationären Breitbandzugang eingesetzt werden kann, muss zunächst in die entsprechende Infrastruktur investiert werden. Die Gefahr ist jedoch, dass die Anbieter vor allem dort investieren, wo die meisten Kunden sind, sprich: in Ballungsgebieten, die bereits relativ gut versorgt sind, wenn es um Breitbandanschlüsse geht. Als Resultat bleiben aber diejenigen auf der Strecke, für die LTE die ideale Technologie wäre, um ebenfalls in den Genuss von schnellen Internetverbindungen zu kommen. Um LTE als Alternative für einen ADSL- oder Kabel-Anschluss nutzen zu können, ist eine Freigabe der 800 MHz-Frequenzen notwendig. Die Versteigerung weiterer Frequenzen durch den Regulator ist für Herbst geplant.
WETTBEWERB DER TECHNOLOGIEN
Zur Freude der Verbraucher findet auch ein verstärkter Wettbewerb zwischen den verschiedenen Übertragungstechnologien und deren Anbietern statt. Das wird auch Vorteile für VDSL-Kunden bringen. Vectoring ist hier ein wichtiges Stichwort. Denn Geschwindigkeiten von über 100 Mbit/s können im VDSL-Bereich nur mit Hilfe von Vectoring erzielt werden. Voraussetzung ist allerdings ein homogenes Netzwerk an Endgeräten. Das heißt, dass alle VDSL-Modems das Vectoring des Providers gleichermaßen unterstützen müssen. Endgeräte, die das Vectoring nicht können, und das sind im Augenblick viele, werden künftig nicht mehr funktionieren. Es besteht die Sorge, dass nur noch wenige VDSL-Modems bei den Providern zulässig sind und der freie Wettbewerb, wie bei Kabelanschlüssen, leidet. Der Kunde muss eine Auswahl bei den Endgeräten haben und deshalb muss eine Lösung gefunden werden, bei denen an die Endkunden gedacht wird. Die geplante White List für geeignete Geräte ist ein Lösungsversuch. Der Wettbewerb rund um die schnellste Übertragungstechnologie wird weitergehen und weiter positive Absatzimpulse für den Breitband-Internetmarkt setzen.
* Andreas Erhart ist Country Manager Austria bei AVM.
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