6G braucht industrielle Kooperationen

Eine McKinsey-Studie zeigt: 6G erfordert mehr als Geschwindigkeit. Neue Geschäftsmodelle und branchenübergreifende Koopera­tionen sind entscheidend für wirtschaftlichen Erfolg. [...]

6G gilt als Schlüsseltechnologie für industrielle Anwendungen. (c) Pexels
6G gilt als Schlüsseltechnologie für industrielle Anwendungen. (c) Pexels

Die nächste Mobilfunkgeneration 6G birgt erhebliches Potenzial für Innovationen und wirtschaftliche Wachstumschancen, stellt die Branche jedoch vor grundlegende finanzielle und strategische Herausforderungen. Laut der aktuellen McKinsey-Studie »Shaping the Future of 6G« sind herkömmliche Monetarisierungsmodelle nicht mehr ausreichend, um die hohen Investitionskosten für den Ausbau der Infrastruktur zu kompensieren. Netzbetreiber müssen neue Erlösquellen erschließen und dabei über die klassische Konnektivität hinausdenken.

Finanzielle Herausforderungen und Lösungsansätze

Die Studie hebt hervor, dass Mobilfunkunternehmen bereits bei der Einführung von 5G mit stagnierenden Umsätzen und hohen Infrastrukturkosten konfrontiert waren. Martin Wrulich, Senior Partner und Managing Director des Wiener McKinsey-Büros: »Bei 6G steht die Branche erneut vor der Herausforderung, neue Erlösmodelle zu entwickeln, insbesondere im Geschäftskundenbereich.« Ohne ein Umdenken riskiert die Branche, die gleichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten wie bei 5G zu erleben.

Die Autoren der Studie empfehlen, zukunftsfähige Geschäftsmodelle zu entwickeln, etwa durch die Monetarisierung von Sensordaten oder datengetriebenen Dienstleistungen. Zudem sei eine branchenübergreifende Zusammenarbeit mit Energie-, Mobilitäts- und Industrieunternehmen entscheidend, um die finanziellen Belastungen durch den Netzausbau auf mehrere Schultern zu verteilen.

Technologische Vorteile und industrielle Anwendungen

Neben finanziellen Überlegungen rückt die Studie die technologischen Möglichkeiten von 6G als Schlüsseltechnologie für industrielle Anwendungen in den Fokus. Besonders hervorzuheben ist die konstant niedrige Latenzzeit, die eine stabile, verzögerungsfreie Datenübertragung ermöglicht – ein Vorteil gegenüber der 5G-Technologie, bei der diese nur unter Idealbedingungen gewährleistet wird.

Diese Eigenschaft macht 6G interessant für sicherheitskritische Anwendungen wie das autonome Fahren sowie für Wachstumsbereiche wie die Gaming-Industrie. In Produktionsumgebungen könnte die Technologie eine präzise und effiziente Vernetzung ermöglichen, etwa indem Roboter die exakte Position von Menschen in Echtzeit erfassen und ihre Bewegungen entsprechend anpassen, was sichere und autonome Fertigungsprozesse ermöglicht. Wrulich: »6G bietet großes Potenzial, doch sein Erfolg hängt von einer gemeinsamen Strategie von Netzbetreibern, Regierungen und Unternehmen ab.«


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