»90 Prozent der Hardware wird in Österreich immer noch gekauft«

Hardware zu mieten kann nicht nur Geld sparen, sondern vermindert auch das Risiko. Managed Services ermöglichen ein Sorglospaket. [...]

Die ACP IT-Finanzierungs GmbH steuert rund zehn Prozent des Umsatzes der ACP in Österreich bei und setzt rund 25 bis 30 Millionen Euro im Jahr um. Geschäftsführerin Irene Margraf hat mit der COMPUTERWELT über die Vorteile einer Hardwaremiete als Alternative zum klassischen Kauf gesprochen.

ACP ist als IT-Dienstleister in Österreich sehr bekannt, die ACP IT-Finanzierungs GmbH eher nicht. Was bieten Sie Kunden konkret an?
Irene Margraf ACP IT-Finanzierung existiert seit 13 Jahren und richtet sich an alle Kunden, die Hardware benötigen, aber nicht kaufen wollen, weil sie etwa die hohen Anschaffungskosten sparen wollen oder nicht aufbringen können und dafür lieber eine monatliche Nutzungsgebühr entrichten, die sich auch leicht auf verschiedene Kostenstellen oder etwaige Tochtergesellschaften aufteilen lässt. Angefangen haben wir mit der klassischen IT-Finanzierung von Client-Hardware, Server oder Netzwerken. Das ist die klassische Leasing-Schiene.

Funktioniert das wie bei einem Auto mit Anzahlung, monatlicher Rate und Restzahlung?
Anzahlungen sind eher unüblich. Finanziert wird der komplette Kaufpreis. Es gibt aber mehrere Möglichkeiten. Im Storage- oder Server-Bereich wird eher ausfinanziert. Kunden können es aber auch nicht ausfinanzieren und wir kalkulieren auf unser Risiko einen Restwert. Der Kunde mietet dann die Hardware etwa für drei Jahre und gibt sie dann wieder an uns zurück. Die Miete kann aber auch verlängert werden, der Kunde hat alle Möglichkeiten. Wir wollten es dem Kunden so angenehm wie möglich machen. Es gibt etwa Übergangsfristen, in denen das alte Gerät kostenlos noch einige Zeit behalten werden kann, während das neue Gerät schon im Einsatz ist.

Können Synergien durch das traditionelle Service-Geschäft der ACP genutzt werden?
Ja, das war auch von Anfang an der Plan. Durch das Managed-Services-Angebot der ACP wird die Hardware beim Kunden von ACP betrieben, die Miete ist schon in diesem Servicepaket inkludiert. ACP betreibt ja auch ein eigenes Rechenzentrum, wo wir Cloud-Services anbieten. Es gibt verschiedene Kombinationsmöglichkeiten. Ein Kunde kann etwa seine Clients mit Managed Services direkt bei sich vor Ort betreuen lassen und dazu Serverleistungen aus der Cloud beziehen.

Wie wird das Angebot in Österreich angenommen?
90 Prozent der IT wird in Österreich immer noch gekauft. Von größeren Konzernen, die selbst IT-Betreibergesellschaften haben, wird es aber etwa gerne angenommen, da sie die monatlichen Kosten an die Töchter weiter verrechnen können. Das betrifft etwa Banken und Versicherungen. Im KMU-Bereich ist es für unsere Kunden vor allem als alternative Finanzierungsform interessant. Wir sagen den Kunden, dass sie ihr Geld in ihr Kerngeschäft stecken sollen und nicht unbedingt in die IT. Durch die Erweiterung um Managed Services ist das Mietmodell deutlich attraktiver geworden.

Was passiert mit Geräten, die nach der Miete retourniert werden?
ACP übernimmt die Lieferung und auch die Abholung. Die Altgeräte werden von uns über zertifizierte Partnerfirmen verwertet, die sich auch um die Datenlöschung kümmern. Dieses Service bieten wir auch unabhängig vom Mietmodell an, also auch für Kaufkunden von ACP.

Das Gespräch führte Alex Wolschann.


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