A1 Telekom: E-Rechnungen bringen Nachteile für Kunden

Viele Geschäftskunden der A1 Telekom erhalten die Rechnungen elektronisch per E-Mail zu- bzw. im A1-Kundenkonto bereitgestellt. [...]

Viele Geschäftskunden der A1 Telekom erhalten die Rechnungen elektronisch per E-Mail zu- bzw. im A1-Kundenkonto bereitgestellt. Obwohl sich der Telekommunikationsriese durch diese Praxis horrende Kosten spart, profitieren Kunden davon nicht. Ganz im Gegenteil: Der A1-Kunde benötigt Expertenwissen, um eine elektronisch generierte Rechnung auf ihre Vertrauenswürdigkeit hin zu prüfen. Die gängige Praxis der Prüfung über einen Prüfservice führt bei A1 Telekom zu einem verwirrenden Ergebnis, denn im Zuge der Validierung erscheint in den meisten Fällen eine Fehlermeldung.
Um dennoch die Vertrauenswürdigkeit und damit die Echtheit des Rechnungsausstellers bestätigt zu bekommen, bedarf es der fachgerechten Installation des von der A1 Telekom verwendeten Stammzertifikates in den User-Browser sowie die korrekte Konfiguration des Adobe Readers. Selbst Fachleute in darauf spezialiserten Unternehmen benötigen je nach Browser-Typ mehrere Anläufe. Der Grund: Die A1 Telekom stellt weder eine Anleitung für ihre Rechnungsempfänger bereit noch bietet sie einen Prüfservice an.
Während sich die A1 Telekom bei sehr vielen Kunden unkompliziert das Geld per Bankeinzug holt, zeigt sie sich wenig serviceorientiert bei der Bereitstellung der E-Rechnung. Der Kunde muss sich nach dem Login in seinem A1-Kundenkonto die Rechnung selbst abholen. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass eine Original-Rechnung bei vielen Kunden überhaupt nicht vorliegt, sondern nur eine Rechnungskopie ohne elektronische Signatur. Für Businesskunden sind relevante Rechnungen im XML-Format zur automatischen Weiterverarbeitung der Rechnungsdaten in der Buchhaltungssoftware nicht vorhanden.
Michael Butz, Geschäftsführer des gesetzlich anerkannten Zertifizierungsanbieters A-Trust, attestiert vielen etablierten Großunternehmen eine kundenverachtende und benutzerfeindliche Handhabung im Umgang mit elektronischen Rechnungen. „Diese Praxis hat weder einen Nutzen für den Kunden noch einen Vorbildcharakter für andere Unternehmen“, so der Experte.
Auf die Frage, wie und wo eine A1-E-Rechnung auf ihre Vertrauenswürdigkeit überprüft werden kann, kam die Antwort: „Wie wollen Sie das überhaupt prüfen? Ihnen steht es jederzeit frei, die Rechnung bei der Buchhaltung zu beeinspruchen.“ Livia Dandrea-Böhm von der A1-Pressestelle überrascht hingegen mit einer skurrilen Empfehlung: „Mehr Info bzw. A1 Telekom Austria als Inhaber einer fortgeschrittenen Signatur findet man auch unter: http://signatur.rtr.at/de/providers/properties/advanced.html.“
Hier wird erklärt, dass die Erfüllung der Anforderungen für die fortgeschrittene elektronische Signatur durch die Rundfunk- und Telekomregulierungsbehörde beaufsichtigt wird, der RTR-Prüfservice liefert bei elektronisch signierten Rechnungen jedoch folgendes negatives Ergebnis: „Es konnte keine formal korrekte Zertifikatskette vom Signatorzertifikat zu einem vertrauenswürdigen Wurzelzertifikat konstruiert werden.“


Mehr Artikel

News

Produktionsplanung 2026: Worauf es ankommt

Resilienz gilt als das neue Patentrezept, um aktuelle und kommende Krisen nicht nur zu meistern, sondern sogar gestärkt daraus hervorzugehen. Doch Investitionen in die Krisenprävention können zu Lasten der Effizienz gehen. Ein Dilemma, das sich in den Griff bekommen lässt. […]

Maximilian Schirmer (rechts) übergibt zu Jahresende die Geschäftsführung von tarife.at an Michael Kreil. (c) tarife.at
News

tarife.at ab 2026 mit neuer Geschäftsführung

Beim österreichischen Vergleichsportal tarife.at kommt es mit Jahresbeginn zu einem planmäßigen Führungswechsel. Michael Kreil übernimmt mit 1. Jänner 2026 die Geschäftsführung. Maximilian Schirmer, der das Unternehmen gegründet hat, scheidet per 14. April 2026 aus der Gesellschaft aus. […]

News

Warum Unternehmen ihren Technologie-Stack und ihre Datenarchitektur überdenken sollten

Seit Jahren sehen sich Unternehmen mit einem grundlegenden Datenproblem konfrontiert: Systeme, die alltägliche Anwendungen ausführen (OLTP), und Analysesysteme, die Erkenntnisse liefern (OLAP). Diese Trennung entstand aufgrund traditioneller Beschränkungen der Infrastruktur, prägte aber auch die Arbeitsweise von Unternehmen.  Sie führte zu doppelt gepflegten Daten, isolierten Teams und langsameren Entscheidungsprozessen. […]

News

Windows 11 im Außendienst: Plattform für stabile Prozesse

Das Betriebssystem Windows 11 bildet im technischen Außendienst die zentrale Arbeitsumgebung für Service, Wartung und Inspektionen. Es verbindet robuste Geräte, klare Abläufe und schnelle Entscheidungswege mit einer einheitlichen Basis für Anwendungen. Sicherheitsfunktionen, Updates und Unternehmensrichtlinien greifen konsistent und schaffen eine vertrauenswürdige Plattform, auf der sowohl Management als auch Nutzer im Feld arbeiten können. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*