Acer als PC-Bollwerk

Mit einem breit aufgestellten Produktportfolio will Acer traditionelle Märkte beleben und neue Märkte erschließen. [...]

Der PC-Hersteller Acer will der anhaltenden Krise im PC-Segment trotzen und hat in New York rund 40 neue Produkte vom Wearable über Tablets, Notebooks und Convertables bis hin zu neuen Smartphones präsentiert. CEO Jason Chen gab sich in seiner Keynote selbstbewusst und bezeichnete Acer als „letzte Bastion der PC-Industrie“. Die eigenen Marktchancen bewertet der Acer-Chef dabei eher gut, denn in den vergangenen Jahren haben sich mehrere ehemalige Konkurrenten aus dem Markt verabschiedet. Das führte dazu, dass die Konzentration auf wenige große Anbieter spürbar zunahm. Zwar sanken die Absatzzahlen insgesamt – doch die verbliebenen Unternehmen konnten teilweise gute Zuwächse verbuchen, wenn auch manchmal nur in bestimmten Bereichen. Chen präsentierte dazu Wachstumszahlen in einigen Segmenten wie etwa den in den USA beliebten Chromebooks und Smartphones.

DREI-LAYER-STRATEGIE
Das Unternehmen muss seine Strategie aber an die aktuellen Marktgegebenheiten anpassen und hat eine Drei-Layer-Strategie angekündigt. Das Kerngeschäft, das alle Formen von Geräten zwischen PC und Monitoren abdeckt, das Smartphone-Geschäft, das Acer letztes Jahr in der Schweiz lancierte, und ein neuer businessorientierter Sektor, der unter anderem die Themen Cloud, Big Data und Kommunikationslösungen abdecken soll. Kerngeschäft ist und bleibt wohl noch länger das PC-Geschäft. Laut Chen ist eine Stärke von Acer die Schnelligkeit bei der Einführung neuer Produktkategorien. Eine dieser Kategorien sind die „2-in-1-Geräte“, wie sie Acer nennt. Sie sind eine Mischform zwischen Notebook und Tablet. Mit dem Aspire Switch 10 und dem Aspire Switch 10 E präsentierte das Unternehmen zwei Vertreter dieser Gattung. Tastatur und Bildschirm können mit einem Handgriff voneinander getrennt und wieder zusammengesetzt werden.

Acer will außerdem seine Präsenz im Smartphone-Markt verstärken. Mit dem Liquid X2 will der Hersteller insbesondere Geschäftskunden ansprechen. Auffälligstes Merkmal des 5,5-Zoll-Smartphones ist sein Akku. 4000 mAh fasst dieser und soll bei normaler Nutzung zwei Tage halten, verspricht Acer. Das Liquid X2 unterstützt bis zu drei SIM-Karten. Rück- und Vorderseite des Geräts sind laut Acer jeweils mit einer 13 Megapixel-Kamera bestückt. Sogenannte Smartcovers (in verschiedenen Farben erhältlich) sollen auch im „Stand-by-Modus“ einige Funktionen wie beispielsweise Taschenlampe und Wetterdienste ermöglichen.

Auch Wilfried Thom, Country Manager Deutschland und auch verantwortlich für die Region EMEA, berichtet von der Wiedererstarkung von Acer. „In Österreich konnten wir in den letzten drei Jahren ein außergewöhnliches Wachstum von 78 Prozent verzeichen“, so Thom im Gespräch mit der COMPUTERWELT. Man sei schneller gewachsen als der Markt und belege nun Position drei. Die Stärke von Acer sei es, dass „wir ein breites Portfolio haben und in jedem Preissegment Produkte anbieten“. Laut Thom konnte das Unternehmen ebenfalls mit seinem Servicebereich punkten. „Wir sind der einzige Hersteller im PC-Bereich, der den Service noch selbst durchführt. Dazu haben wir in Europa neun Servicecenter, in denen repariert wird“, so Thom. Zum Smartphonemarkt meint der Manager, dass man zwar erst in den Markt eingestiegen sei, aber bereits enorme Wachstumsraten verzeichne: „Das ist ein riesiges Marktsegment und Acer will Produkte anbieten mit denen der Kunde ins Netz gehen kann. Unsere Strategie heißt „Ein bis 100 Zoll“, also vom Wearable bis zum Beamer.“ (cb)


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