Acer greift den Markt für Touch-Devices an

Acer hat in den vergangenen Wochen bei zahlreichen internationalen Events sein neues Produkt-Lineup vorgestellt, das unter dem Motto "Redifining the Computing Experience through touch" steht. Spät aber doch will Acer also am lukrativen Kuchen mitnaschen. [...]

Der PC-Hersteller aus Taiwan präsentierte einer Journalistenschar in New York drei neue Touch-Geräte, mit denen Acer die Brücke zwischen Consumer und Productivity schlagen möchte. Im Fokus steht die Bedienung via Touch mit Windows 8 und Android. Das Unternehmen betont die Wichtigkeit, die Geräte einfach erleb- und bedienbar zu machen und Windows Touch-and-Type rasch im Markt zu etablieren und in jedem Preissegment eine Premium-Customer Experience zu bieten.

Flaggschiff ist das Windows-basierende Notebook Acer Aspire R7, das mittels eines neuartigen Klappmechanismus „Ezel Hinge“ in unterschiedlichste Modi gesetzt werden kann. Dazu wandert das Mauspad hinter die Tastatur, der Schirm kann nach hinten geklappt werden, um z.B. dem Gegenüber oder einem Team zu präsentieren. Dabei dreht sich nicht nur das Bild, auch die Tonausgabe wandert zu den unteren beiden Lautsprechern am Schirm. Das Acer Aspire P3 ist der erste Ultrabook-Hybride, der Touchscreen kann aus der Hülle an der Tastatur genommen werden und steht als Tablet zur Verfügung. Das Acer Iconia A1 wird als günstiges Android-Tablet angeboten.

Laut Acer ist Touch im Consumer-Markt angekommen, während es im Business-Bereich noch kaum eine Rolle spielt, was sich aber ändern soll. Lesen Sie mehr dazu im exklusiven COMPUTERWELT-Interview mit Wilfried Thom, Region Manager Central Europe bei Acer.

Computerwelt: Acer ist international auf Platz 4 der großen Computerhersteller, gibt es eine Strategie, einen Podestplatz oder gar die Spitze zu erringen?
Wilfried Thom:
Wir möchten unseren Wachstumskurs im Tablet-Markt fortsetzen, dem wir großes Potenzial beimessen. Im Vorjahr konnten wir dort rund 1,8 Millionen Devices absetzen, diese Zahl erreichen wir heuer schon vor Ende des ersten Halbjahres. Unser Ziel bis Jahresende liegt jetzt bei einer Zahl größer als fünf Mio. Wobei uns aber der Blick auf die Kundenzufriedenheit in jedem Segment wichtiger ist, denn wenn diese hoch ist, kommt der Marktanteil von alleine.

Wir leben in einem starken Wandel weg vom klassischen PC hin zu mobilen Devices. Wie schätzen Sie diese Entwicklung ein?
Acer ist dafür bekannt, neue Technologien sehr schnell in Massenmärkten umzusetzen, z.B. bei den Ultrabooks, wo wir in Österreich zu den erfolgreichsten Anbietern zählen. Wir sehen den Markt als Gesamtmarkt. PC, Notebooks, Minibooks, wir zählen aber auch die Tablets dazu. Wenn man sich die Lage anschaut, befinden wir uns momentan in einem der dynamischsten Märkte überhaupt, der stark wächst. Unsere Strategie ist, sich stetig verändernde Formfaktoren mit innovativen Geräten in verschiedenen Preissegmenten abzudecken. Acer möchte dabei alle Segmente optimal bedienen: Den stark wachsenden Tabletbereich, aber auch den Bereich „Touch&Type“ für die 2-in-1-Geräte.  Wir stellen die Nutzererfahrung unter dem Motto „Touch and Type“ mit Windows 8 in den Mittelpunkt. Das heißt, dass der Nutzer die Kombination hat zwischen Bildschirmeingaben via Touch, aber auch Texte mit einer Tastatur schreiben kann.

Ist die Touch-Technologie auch im Business-Bereich interessant, ist das nicht eher etwas für Privatnutzer?
Touch wird von den Consumern immer mehr angenommen, hauptsächlich durch Android und Apple. So hatten im letzten Weihnachtsgeschäft Tablets im Privatkundenbereich bereits einen Anteil von über 50 Prozent, während sich diese Zahlen im Businessbereich noch im niederen einstelligen Bereich bewegen.
Touch ist im Business-Bereich definitiv noch nicht angekommen, wir sehen aber, dass viele Unternehmen mit Touch-Projekten beginnen und dass die Zahlen langsam anziehen. Die vorherrschende Plattform ist hier natürlich Windows 8. Wobei generell zu merken ist, dass die Märkte immer weiter zusammenwachsen: Highend-Consumer Geräte, Ultrabooks und für Unternehmen „Windows 8 Touch-and-Type“ sind längst nicht mehr klar voneinander abgrenzbar.

Das Gespräch führte Herbert Koczera.

Wilfried Thom
Wilfried Thom bekleidet bei Acer die Funktion des Region Manager Central Europe und ist außerdem als Country Manager für das Deutschlandgeschäft des IT-Anbieters verantwortlich. Nach einer kaufmännischen Ausbildung begann Thom ein Studium, das er 1989 mit dem Abschluss „European Business Studies – Diplom Kaufmann“ erfolgreich beendete. Noch im gleichen Jahr startete er seine Karriere bei Acer. Sein Einstieg als Produktmanager war der Auftakt für einen kontinuierlichen Aufstieg im Unternehmen: So folgte drei Jahre später die Beförderung zum Leiter Produktmanagement Deutschland und weitere fünf Jahre später die Ernennung zum Leiter Produktmanagement Acer Zentral- und Osteuropa.
Die nächste Station auf der Karriereleiter war die Position des Marketingleiters von Acer Deutschland, die er ab 1998 innehatte. Von 2001 bis 2003 war Wilfried Thom als Business Unit Director Mobile von Acer Deutschland tätig, bevor er im Jahr 2003 zum Geschäftsführer ernannt wurde und fortan als Leiter der Consumer Division von Acer Deutschland das Privatkundengeschäft steuerte. 2010 machte der engagierte Manager einen zusätzlichen Abschluss zum Executive Master in General Management an der Polytechnischen Universität Mailand.


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