»Am Ende investiert man in die Leute«

Das Kapital ist meist die höchste Hürde, wenn es um die Umsetzung einer Idee zu einem Business-Modell geht. Investoren und ­Förderungen sind daher für junge Unternehmensgründer fast ebenso wichtig, wie die Idee selbst. [...]

Es gibt Geldgeber, die bereit sind, in die Ideen anderer zu investieren. Doch wie erreicht man deren Aufmerksamkeit und worauf legen sie Wert? Markus Wagner, CEO von i5invest und Christoph Haimberger, Investment Director bei 3TS Capital Partners, geben Antwort darauf.

Wie ist das Prozedere, sich bei einem Investor zu bewerben?

Christoph Haimberger: In der Regel schickt man ein Factsheet, bitte keinen Businessplan. Je präziser das Factsheet, desto besser. Hier geht es darum, überzeugen zu können. Besteht gegenseitiges Interesse, trifft man sich, um erneut die gegenseitigen Interessen zu prüfen. Gesunder Hausverstand ist wichtig, da ich als Investor extrem frühphasig einsteige. Am Ende investiert man in die Leute.

Welche Grundbedingungen muss ein Startup mitbringen?

Markus Wagner: Neben der zumindest guten Idee müssen die Leute hinter dem Projekt brillant sein. Es ist schwer genug ein Unternehmen zu gründen – noch schwerer ist es aber die Business-Idee erfolgreich zu verkaufen. Daher müssen die Gründer gut sein, denn gute Leute sind durchaus in der Lage, semi-gute Businessideen zu verkaufen und zu entwickeln. Daher lautete die Devise, sich die besten Teammitglieder an Bord zu holen und kritisch zu hinterfragen, ob ein guter Freund auch der beste Businesspartner ist.
Wie einfach ist es an Investoren heranzukommen – werden beispielsweise E-Mails überhaupt gelesen?
Christoph Haimberger: Wir setzten natürlich eine gewisse Intelligenz, einen Hausverstand bei Startups voraus. Je mehr sich die Leute über uns informieren, desto besser sind die direkten Networking-Möglichkeiten. Es lediglich per E-Mail zu versuchen, ist nicht überzeugend genug.
Markus Wagner: Ich selektiere meine E-Mails schon nach dem Thema aus, bevor ich sie genauer verfolge. Sind meine Investitionsschwerpunkte darin enthalten, werden sie detailliert bearbeitet. Es geht um die richtigen Schlagwörter. Wir versuchen allerdings alle Anfragen zu beantworten oder andere möglicherweise passende Investoren weiterzuempfehlen.
Das Gespräch führte Kimberley Campbell, Head of Communications bei STARTeurope. Das vollständige Interview können Interessierte auf www.itwelt.at nachlesen.

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