„Am Menschen ausgerichteter Arbeitsplatz“

Hybride Arbeit der Zukunft: Microsoft will etwa mit den neuen Employee-Experience-Plattform Microsoft Viva die Erfahrungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessern. Die COMPUTERWELT sprach mit Anne Michels, Chief Operating Officer und Marketing & Operations Lead bei Microsoft Österreich. [...]

Anne Michels in den neulich umgestalteten Büroräumlichkeiten von Microsoft am Wienerberg. (c) AnnABlaU / Microsoft
Anne Michels in den neulich umgestalteten Büroräumlichkeiten von Microsoft am Wienerberg. (c) AnnABlaU / Microsoft

Im September letzten Jahres hat Anne Michels als Chief Operating Officer die Leitung des Marketing & Operations (M&O) Geschäftsbereichs bei Microsoft Österreich übernommen. Gleichzeitig ist sie Unternehmenssprecherin für die Themen hybrides Arbeiten beziehungsweise Zukunft der Arbeit bei Microsoft Österreich. Zuletzt übernahm sie bei Microsoft in Redmond die Rolle als Director Product Marketing Microsoft Teams und gewann dabei auch eine globale Sicht auf die Zukunft der Arbeit – ein Thema, das Michels nun auch heimischen Kunden und Partnern auf ihrem Weg in die hybride Arbeitswelt nahebringen will.

Wie ist der „am Menschen ausgerichtete Arbeitsplatz“ bei Microsoft definiert? Wie lassen sich die oft sehr individuellen Bedürfnisse überhaupt digital abbilden?

In den letzten Jahren haben wir die Vorteile des Home Office zu schätzen gelernt, doch ohne Büro hat uns etwas gefehlt. Bei Microsoft sind wir überzeugt, dass hybride Arbeitsmodelle, in denen die Bedürfnisse der Menschen im Mittelpunkt stehen, die neue Realität sind. Eine positive Employee Experience soll sich dabei im Büro und im Home Office manifestieren. Dafür rüsten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der notwendigen Technologie aus und streben eine Arbeitskultur an, die jede und jeden Einzelnen einbindet – unabhängig davon, wo die Arbeit stattfindet.

„Kreative Zusammenarbeit darf auch Spaß machen.“

Anne Michels, Microsoft

Welche Auswirkungen hat der hybride Arbeitsplatz auf Microsofts Bürogestaltung der Zukunft? 

Die Zeiten, in denen die ganze Belegschaft ins Büro pilgerte, sind vorbei. Das Büro wird als Ort der Begegnung neu definiert, was sich in der Umgestaltung unseres Büros am Wienerberg zeigt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen es für bestimmte Zwecke wie kreative Brainstormings oder Mittagessen mit Kolleginnen und Kollegen auf. Das Büro der Zukunft ermöglicht mit seinen Räumlichkeiten und der technischen Ausstattung physische, virtuelle und hybride Begegnungen, bietet Raum für verschiedene Arbeitsweisen und auch Platz für die mentale Gesundheit. 

Inwieweit kann Microsoft dabei unterstützen, auch den Home-Office-Arbeitsplatz effizient und gleichzeitig mit Wohlfühlfaktor zu gestalten?   

Ein flexibler Arbeitsplatz erfordert neue Rahmenbedingungen, die über die Büroausstattung hinausgehen. Digitale Tools wie Microsoft Teams und die neue Employee Experience Plattform Microsoft Viva ermöglichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, nicht nur kreativ zusammenzuarbeiten, sondern auch ihre Beziehungen zu pflegen. Das darf auch Spaß machen: Der „Together Modus“ in Teams hat weltweit bereits für viel Schmunzeln gesorgt!

Wie unterstützt Viva bei der Balance zwischen Effizienz und Wohlbefinden? Was sind die wichtigsten Aspekte der neuen Employee Experience-Plattform? 

„Viva“ heißt auf Spanisch nichts anders als „lebendig“! Damit wollen wir ein Arbeitsumfeld schaffen, das auch Lebensqualität fördert. Konkret Viva Insights schafft das Gleichgewicht zwischen Leistung und Wohlbefinden und hilft Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Arbeitsmuster zu erkennen und daraus Empfehlungen für ihr Wohlbefinden abzuleiten. Zudem erleichtert die Plattform die Vernetzung, Informationsfindung und die Erkenntnisgewinnung. Dabei stützt sich Viva auf das gesamte Funktionsspektrum von Microsoft 365 und ist hauptsächlich durch Microsoft Teams erlebbar.

Was sind die größten Herausforderungen des hybriden Arbeitsplatzes? 

Führungskräfte sollten Rahmenbedingungen schaffen, unter denen sich alle wohlfühlen. Konkret sollten sie mit ihren Teams sprechen, Arten der Zusammenarbeit definieren und sie in der Praxis unterstützen. Inklusion bekommt in der hybriden Arbeit eine neue Dimension! Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Flexibilität und die Weiterentwicklung digitaler Kompetenzen gefragt, um am hybriden Arbeitsplatz ihr volles Potenzial zu entfalten.

Welche Trends sehen Sie bei der notwendigen Anpassung der Unternehmenskultur? Wie wird etwa die obligatorische Verstärkung der Eigenverantwortung vorgelebt? 

Unternehmen sollten es sich zur Aufgabe machen, Talente am Arbeitsmarkt mit einer positiven Employee Experience zu gewinnen. Aus unserer Sicht ist das kein kurzfristiger Trend. Bei Microsoft glauben wir nicht an starre Arbeitszeiten oder Präsenzpflicht, sondern an Eigenständigkeit. Vertrauen ist daher tief in unserer Unternehmenskultur verankert.

Welche Herausforderungen kommen auf die HR-Abteilungen zu?

HR-Abteilungen müssen individuelle Bedürfnisse berücksichtigen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Rückkehr ins Büro zu erleichtern und vielfältige Arbeitsmodelle zu gestalten. Inklusion und effektive Kollaboration sind durch die Pandemie relevanter geworden. Gleichzeitig wollen Bewerberinnen und Bewerber überzeugt werden: Laut einer LinkedIn-Studie steht für 63 Prozent der Arbeitssuchenden die Work-Life-Balance an erster Stelle. Daher stellen wir bei Microsoft Ressourcen für die mentale Gesundheit wie Webinare oder einen Fitnessraum am Wienerberg bereit.

Was sind aus Ihrer Sicht die Besonderheiten des österreichischen Marktes? 

In Sachen Digitalisierung befindet sich Österreich im europäischen Vergleich im Mittelfeld, hat aber das Potenzial, Vorreiter zu werden. Besonders in KMU fehlt es oft an Strategien, wenn es um die Cloud geht. Daher haben wir die Initiative „Mach heute Morgen möglich“ mit über 100 Unternehmen gestartet. Wir wollen es Unternehmen ermöglichen, anhand von Beispielen erfolgreicher Transformationsprojekte voneinander zu lernen.


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