Es besteht da und dort Unsicherheit darüber, welche Daten ein Provider speichern muss und welche er nicht speichern darf. Die COMPUTERWELT sprach mit Wolfgang Krivanek von Freewave über öffentliche Hotspots, Trends und die rechtliche Lage. [...]
„Es ist ganz klar geregelt, was in Österreich im Rahmen der Vorratsdatenspeicherung gespeichert werden muss und was im Namen des Datenschutzes nicht gespeichert werden darf“, sagt Wolfgang Krivanek, Geschäftsführer von Freewave, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. „Was gespeichert werden muss, sind Verbindungsdaten. Was nicht gespeichert werden darf, sind Inhaltsdaten. Dazu zählt unter anderem, was ein User im Netz macht. Es besteht auch keine Verpflichtung dafür, dass sich ein User registriert.“
Mit anderen Worten: „Wenn ein Unternehmen behauptet, nachvollziehen zu können, was ein Hotspot-Benutzer im Internet gemacht hat, verstößt es gegen geltende Gesetze“, bringt Krivanek die Situation auf den Punkt, die Freewave und andere Anbieter von öffentlichen Hotspots, wie etwa Gastronomen oder Hoteliers, betrifft.
Warum es trotz dieser einfachen Regelung Unklarheit besteht, kann sich der Freewave-Geschäftsführer eventuell damit erklären, dass da oder dort fälschlicherweise die Rechtslage des nördlichen Nachbarn herangezogen wird, um die heimische Situation zu erklären. „In Deutschland ist die Rechtslage völlig anders. Dort kann es tatsächlich passieren, dass der Betreiber eines WLAN zum Handkuss kommt.“
NOTEBOOK, SAG LEISE SERVUS!
Neben der rechtlichen Lage beobachtet Krivanek genau, welche Trends sich abzeichnen – nicht zu vergessen, Freewave agiert direkt am Pulschlag des Megatrends Mobility. So wird deutlich, dass Zugriffe von Notebooks aus deutlich zurückgehen. Diese liegen bereits unter 20 Prozent, der überwiegende Rest sind nach Adam Riese Smartphones und Tablets. „Es ist interessant zu sehen, wie viele mobile Endgeräte mit einem österreichischen Vertrag auf unser WLAN zugreifen, obwohl sie es nicht müssten.“ Warum das so ist? „Unser Netz ist offensichtlich schneller und der Zugriff darauf belastet nicht das monatliche Datenlimit“, sagt Krivanek. Das könnte direkt zu einem Trend führen, der wie viele andere wieder einmal aus den USA stammt. „Da das Datenvolumen massiv ansteigt und die Telkos mit Kapazitätsproblemen zu kämpfen hat, arbeitet die Industrie gerade an einem Standard, der dafür sorgen soll, dass ein Smartphone automatisch und ohne Unterbrechung auf WLAN wechselt sobald verfügbar. Für unser Netz wäre das eine interessante Geschichte“, ist der Freewave-Geschäftsführer überzeugt.
Ein weiterer Trend betrifft die Betriebssysteme: „Aktuelle Nutzungsdaten zeigen, dass rund 55 Prozent der Freewave-User iOS verwenden. Doch Android holt stark auf: Mittlerweile surfen etwa 23 Prozent unserer User damit, der Anteil lag im Vergleichszeitraum des Vorjahres lag noch bei 13 Prozent.“
Um der steigenden Bedeutung Rechnung zu tragen, gibt es das Freewave-App nun auch für Android. Ebenso wie bei der iPhone-App können sich User über alle Freewave-Hotspots informieren. Die zahlenmäßig schnell wachsenden Standorte sind im iOS- oder Android-Gerät gespeichert und damit auch ohne Internetverbindung immer und überall verfügbar. (su)
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