Android: Zukunftsträchtiger Malware-Markt

F-Secure beobachtet gezielte und standardisierte Attacken auf Smartphones und Tablets bei kontinuierlicher Steigerung des Malware-Aufkommens. Der "Mobile Threat Report Q1 2013" belegt: Die Android-Plattform hat bei den Risken die Nase vorne. [...]

Die Ergebnisse des aktuellen „F-Secure Mobile Threat Reports“ bestätigen, dass mobile Malware in Zukunft immer mehr zur Android-Malware wird. Dabei belegen zahlreiche neue Methoden eine steigende Komplexität der Bedrohungslandschaft. So wurde nun erstmals Schadsoftware nicht über Apps, sondern über E-Mail-Spam verbreitet. Neu sind auch gezielte Angriffe auf einzelne Personen oder Personengruppen sowie komplexer Vorschussbetrug über Android. Dabei vereinfacht die zunehmende Standardisierung den Einsatz von Android-Malware.
 
ANDROID NIMMT BEINAHE MONOPOLSTELLUNG EIN
Die Zahl der neuen Familien mobiler Bedrohungstypen und -varianten stieg gegenüber dem Vorquartal um 49 Prozent – von 100 auf 149 Typen. 91,3 Prozent davon entfielen auf Android-Umgebungen, 8,7 Prozent (13) auf Symbian, ganze null Prozent gingen auf das Konto von BlackBerry, iOS und Windows Mobile. Generell nahm das Malware-Wachstum stark zu. Im ersten Quartal 2012 wurden lediglich 61 neue Familien und Varianten entdeckt.

In Sachen Bedrohungsarten führen die Trojaner mit 61 Prozent, gefolgt von Monitoring-Tools und Riskware mit je 15 Prozent. Am Ende der Liste des Bösen finden sich Applications (2,7 Prozent), Ad­ware (zwei Prozent), Hack-Tools und Spyware (jeweils 0,7 Prozent).

Der „Stels“-Android-Trojaner ist die erste Malware, die nicht über eine App, sondern über Spam-Mails verbreitet wurde. Einmal installiert stiehlt der Trojaner mit einem Android-Crimeware-Kit sensible Informationen aus dem Gerät, um so ferngesteuert Premium-Dienste anzurufen und Profit zu generieren. Eine solche Standardisierung und Vereinfachung von Malware durch den Einsatz von Crimeware-Kits auch im Android-Bereich sind ein Beleg für „eine veränderte Ausgangslage bei den Android-Bedrohungen“, so Sean Sullivan, Security Advisor bei den F-Secure Labs. „Die neu in der Android-Umgebung angewandten Techniken stellen einen Grund zur Besorgnis dar.“

Im ersten Quartal 2013 beobachteten die F-Secure Labs zudem die ersten gezielten Angriffe auf Personengruppen und Länder über das Smartphone. Tibetische Menschenrechtsaktivisten wurden über infizierte E-Mail-Anhänge gezielt adressiert. Eine sogenannte „Coupon-App“ für eine beliebte Kaffee-Kette entwendet Informationen von Telefonen mit südkoreanischen Ländercodes. Das mobile Umfeld wird auch in Indien gezielt ins Visier genommen, wie die Entdeckung des ersten Vorschussbetrugs via Android zeigt. Eine gefälschte „Job Offer“-App stellt dem Benutzer eine Position bei der Tata Group, dem bekannten indischen multinational agierenden Konzern, in Aussicht. Um ein Bewerbungsgespräch zu vereinbaren, fordert die App den Benutzer auf, eine Vorschussgebühr für die Jobvermittlung zu entrichten.

Weitere Einzelheiten zu den neuesten mobilen Bedrohungen, zu Smartphone-gestützter infizierter Adware, standardisierte Bedrohungen via Perkele und einiges mehr finden sich im vollständigen Mobile ­Threat Report Q1 2013 unter der Adresse www.f-secure.com. (su)


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