Auf dem Weg zum hybriden Arbeitsplatz

Der pandemiebedingte Umstieg auf Remote-Working hat die traditionellen Vorstellungen vom idealen Arbeitsplatz ins Wanken geraten lassen. Derzeit werden hybride Modelle angedacht, bei denen die Jobs teils im Büro, teils mobil und nicht nur im Home Office erledigt werden sollen. Und wieder einmal ist die IT gefordert, die Zukunft schon heute wahr werden zu lassen. [...]

IT-Entscheider sind gefordert, das hybride Arbeitsplatzmodell möglichst flexibel zu unterstützen. (c) Adobe Stock/Sergey Nivens

Siemens macht es vor: Im Juli hat das Unternehmen verkündet, dass mehr als die Hälfte der Mitarbeiter (140.000) künftig an zwei bis drei Tagen pro Woche »mobil« arbeiten können – »und zwar immer dann, wenn es sinnvoll und machbar ist.«

»Die Corona-Krise hat einen Digitalisierungsschub ausgelöst. Mobiles Arbeiten bei Siemens gab es schon immer, aber jetzt gehen wir einen Schritt weiter«, sagt Roland Busch, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Arbeitsdirektor der Siemens AG. »Basis für dieses zukunftsweisende Arbeitsmodell ist eine Weiterentwicklung unserer Unternehmenskultur. Damit verbunden ist auch ein anderer Führungsstil, der sich an Ergebnissen orientiert, nicht an der Präsenz im Büro.«

Mobiles Arbeiten bezieht sich dabei ausdrücklich nicht nur auf das Home Office. Vielmehr soll der Mitarbeiter – in Absprache mit der Führungskraft – denjenigen Arbeitsort wählen, an dem er am produktivsten ist. Das hybride Arbeitsmodell schließt daher explizit Arbeitsumgebungen, wie z.B. Co-Working-Büros mit ein. Präsenz-Zeiten im Büro sollen das mobile Arbeiten sinnvoll ergänzen, so das »New Normal Working Model« von Siemens.

Eine aktuelle Umfrage von Salesforce bestätigt, dass hybrid das Arbeitsplatzmodell der Zukunft ist. Nur 37 Prozent der befragten Personen betrachten die Vollzeit-Remotearbeit als das attraktivste Langzeitszenario. Im Gegensatz dazu möchten 64 Prozent mindestens einen Teil ihrer Arbeitszeit in einem Büro, Geschäft, einer Fabrik oder einem anderen Arbeitsplatz verbringen. Die Generation Z, die bald das größte Segment der Belegschaft sein wird, ist besonders an dem hybriden Ansatz interessiert, bei dem die Zeit zwischen Zuhause und Arbeitsplatz aufgeteilt wird.

Die Salesforce-Umfrage hat auch herausgefunden, dass sich die Arbeitnehmer durchaus bewusst sind, dass oft Strategien fehlen, die die neue Art des Arbeiten unterstützen. Auch gibt es branchenweite Unterschiede, was die Wiedereröffnung der Büroräume betrifft. So legen Büroangestellte besonderen Wert auf die Rückverfolgung von Kontakten, während Fabrik- und Einzelhandelsmitarbeiter an täglichen Gesundheits-Checks interessiert sind.

Network »as-a-Service«

Die kürzlich erschienene Aruba-Studie »Arbeiten nach Corona: Vorbereitung auf den neuen Arbeitsplatz« zeigt, dass IT-Verantwortliche auf die neuen Herausforderungen wie einer örtlich getrennten Belegschaft, hybriden Arbeitsplätzen und dem nahtlosen Wechsel zwischen Büro und Home Office reagieren. Sie streben an, ihre Netzwerkinfrastruktur weiterzuentwickeln und im Zuge dessen CapEx-Ausgaben hinzu »as-a-Service«-Lösungen zu verschieben.

Der durchschnittliche Anteil der über Abonnements bezogenen IT-Dienste wird in den nächsten zwei Jahren in der EMEA-Region um 41 Prozent wachsen (in Deutschland um 38 Prozent), um dann im Jahr 2022 einen Gesamtanteil von ebenfalls 41 Prozent auszumachen. Gleichzeitig wird der Anteil der Unternehmen, die die Mehrzahl ihrer IT-Lösungen »as-a-Service« beziehen, um etwa 74 Prozent steigen.

»Der Vormarsch des hybriden Arbeitsplatzes zwingt die IT-Führungskräfte dazu, ein sensibles Gleichgewicht zwischen Flexibilität, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit zu schaffen«, sagt Morten Illum, EMEA Vice President von Aruba. »Der Arbeitsplatz, wie wir ihn kannten, hat sich erheblich verändert, und um neue Normen wie Social Distancing zu unterstützen, müssen die Standorte über die richtige Technologie verfügen, um Konnektivität, Sicherheit und Support auf höchsten Level zu bieten. All dies muss in einem immer schwieriger werdenden finanziellen Umfeld geschehen. Das fördert den Trend bei IT-Entscheidungsträgern, sich für die reduzierten Risiken und geringeren Kosten zu entscheiden, die ein Abonnementmodell bietet«. So planen 38 Prozent der Entscheidungsträger, ihre Investments in Cloud-basierte Netzwerklösungen zu erhöhen.


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