Auf dem Weg zum Software Defined Data Center

Nachdem Server erledigt sind, setzt VMware nun verstärkt auf die Virtualisierung von Netzwerk- und Storage-Ressourcen. [...]

Zum 15-jährigen Jubiläum stellte VMware die Vision des Software Defined Data Center (SDDC) in den Mittelpunkt. Auf der Hausmesse VMworld erklärte CEO Pat Gelsinger (Foto), wie das Unternehmen die erfolgreiche Strategie der Virtualisierung von Rechenleistung auf Netzwerke und Storage ausdehnen will. Damit soll das Software Defined Data Center, das sämtliche IT-Ressourcen virtualisiert und als Services zur Verfügung stellt, endlich Realität werden.

Zu den wichtigsten Ankündigungen auf der zehnten VMworld gehörte dementsprechend die Netzwerkvirtualisierungsplattform NSX. Sie basiert teilweise auf Techniken des 2012 zugekauften Herstellers Nicira, integriert aber auch Komponenten der bestehenden VMware-Systeme vCloud Networking und Security. Das Netzwerk entwickle sich mehr und mehr zum Flaschenhals in der IT-Infrastruktur, erläuterte Gelsinger in seiner Keynote. „Wir können heute virtuelle Maschinen in Sekunden aufsetzen, Netzwerk-Konfigurationen aber brauchen Wochen oder Monate.“ Mit NSX, das als zusätzliche Softwareebene Netzwerk-Ressourcen wie Router und Switches kontrolliert, sollen sich die Probleme lösen lassen. Gelsinger: „Was ESX (Hypervisor für Server) für die Server-Virtualisierung war, ist NSX für die Netzwerk-Virtualisierung.“

VMware will NSX als „neues Betriebsmodell für das Netzwerk im Rechenzentrum“ verstanden wissen, bei der sowohl das Netzwerk als auch Security-Funktionen komplett von der Hardware entkoppelt sind. Weil das Netzwerk nicht mehr den Beschränkungen der Hardware unterliege, könnten Daten deutlich schneller als bisher übermittelt werden. Um die Durchschlagskraft am Markt zu erhöhen, hat VMware Partnerschaften mit wichtigen Playern im Netzwerkgeschäft geschlossen, darunter Juniper Networks und HP. Sie wollen ihre eigenen SDN-Produkte mit NSX integrieren.

Fehlt nach Servern und Netzen noch Storage: Als zweite wichtige Ankündigung auf der VMworld wurde erstmals eine Beta-Version der Storage-Virtualisierungsplattform vSAN präsentiert. Dahinter steckt das Konzept, Speicherressourcen wie Festplatten oder SSD in Pools zusammenzufassen und Anwendungen bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen. VMware hat dazu ein kostenloses öffentliches Beta-Programm aufgesetzt, das Interessenten im dritten Quartal zur Verfügung steht.

Wie schon in den Jahren zuvor nutzte VMware die VMworld mit rund 22.000 Teilnehmern auch dazu, Updates seiner Kernprodukte vorzustellen. Dazu gehört an erster Stelle die vCloud Suite 5.5 zum Aufbau von Private-Cloud-Szenarien. Sie basiert auf der ebenfalls überarbeiteten Virtualisierungsplattform vSphere 5.5. Verbesserungen bietet das neue vSphere-Release laut Hersteller vor allem hinsichtlich Rechenleistung, Verfügbarkeit sowie Storage- und Backup-Funktionen. Um etwa die Verfügbarkeit geschäftskritischer Anwendungen zu verbessern, hat VMware die Funktion vSphere App HA (High Availability) entwickelt, die eigenständig Fehler im Betriebssystem und in Applikationen aufspüren und reparieren soll. Mit VMware vSphere Big Data Extensions könnten Kunden zudem neben anderen Anwendungen auch Hadoop- und andere Big-Data-Work­loads auf vSphere 5.5 betreiben. Das führe zu einer besseren Ressourcen-Auslastung und steigere die Zuverlässigkeit und Flexibilität der Infrastruktur.

Für die Verwaltung und das Monitoring virtueller IT-Ressourcen stellte VMware unter anderem ein neues Release von ­vSphere mit Operations Management vor. Unternehmen könnten damit Einblicke in den Auslastungsgrad und den Gesundheitszustand ihrer virtuellen Umgebungen gewinnen. Die Software ermöglicht zum Beispiel eine integrierte Kapazitätsplanung und erlaubt es, die Performance virtueller Systeme zu überwachen. (idg/oli)


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