Auf der Suche nach den relevanten Daten

Auch im Baugewerbe macht die richtige Planung den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg aus. Früher ging dies bei Hinter­egger vor allem händisch über die Bühne, heute setzt das Salzburger Unternehmen auf clevere BI-Tools aus dem Hause Qliktech. [...]

Im Jahr 1914 in Bregenz als Baumeisterbetrieb gegründet, hat sich die G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H in ihrer fast 100-jährigen Firmengeschichte zu einem der führenden österreichischen Bauunternehmen mit rund 550 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz in Höhe von 140 Millionen Euro entwickelt. 
Das Unternehmen ist auf den industriellen Tiefbau, den Kraftwerks- und den Untertagebau spezialisiert. Die Beteiligung an der Errichtung von mehr als 32 Fluss- und Hochgebirgskraftwerken und die Herstellung von bisher über 364 km Stollen, Straßen- und Eisenbahntunnel sind eindrucksvolle Beispiele für die hohe Leistungsfähigkeit der Baugesellschaft. Dabei erfordern die teils mehrjährigen Bauprojekte eine exakte Planung. Diese muss flexibel genug sein, um an geänderte Rahmenbedingungen wie Terminverschiebungen durch Verzögerungen bei anderen Gewerken angepasst werden zu können. Zu diesem Zweck ist ein fortlaufender Plan-Ist-Abgleich unabdingbar.

MANUELLE TABELLENKALKULATION

Der Abgleich zwischen dem realen Baufortschritt und dem geplanten Zustand wurde bislang nicht systematisch EDV-unterstützt. »Wir haben die Ist-Daten aus IBM System i (vormals AS/400) in eine Excel-Liste extrahiert und dann händisch die Plan-Daten hinzugefügt«, erinnert sich Richard Kopf, Stellvertretender Leiter Rechnungswesen bei der G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft m.b.H. 
»Dieses Verfahren war zu fehleranfällig und zeitaufwendig, um unserem Anspruch an eine schnelle und zeitnahe Steuerung auf den Baustellen gerecht zu werden.« Rund ein Arbeitstag wurde monatlich benötigt, um die entsprechenden Auswertungen zu erstellen – heute sind es nur noch 15 Minuten pro Monat. »Darüber hinaus fehlte die Möglichkeit, detailliert die einzelnen Baustellen zu planen«, ergänzt Kopf. »Damit war eine aussagekräftige Abweichungsanalyse kaum möglich.« Vor diesem Hintergrund entschloss sich das Bauunternehmen zum Einsatz einer Business-Intelligence-Software. 

KERNANFORDERUNG: EINFACHE NUTZUNG UND TRANSPARENZ

Nach einem ersten Markt-Screening wurde man schließlich im eigenen Hause fündig: So setzte der Bereich Lager bei der G. Hinteregger & Söhne Baugesellschaft seit einiger Zeit die Analyse- und Reporting-Lösung Qlikview ein. Kopf unterzog die Software einigen Tests und war schnell überzeugt, die optimale Lösung gefunden zu haben. »Am meisten hat mich beeindruckt, wie unkompliziert Qlikview sowohl in der Erstellung der Applikationen als auch in der Nutzung ist«, so der Stellvertretender Leiter Rechnungswesen. Der Grund dafür ist die assoziative In-Memory-Architektur. Dieser innovative Ansatz steht laut Anbieter für außergewöhnliche Flexibilität und Skalierbarkeit. Das Ergebnis ist eine schnellere Implementierung äußerst anpassungsfähiger Lösungen zu einem Bruchteil der sonst für BI-Systeme üblichen Kosten. 
Über die sogenannte Business Discovery-Plattform, die anwendergesteuerte BI ermöglicht, werden dem Anwender genau die Informationen bereitgestellt, die er zur Lösung seiner spezifischen Aufgabenstellungen benötigt. Außerdem können Ergebnisse und Analysen mit anderen geteilt und auf diese Weise Synergieeffekte sinnvoll genutzt werden. Damit schließt Qlikview die Lücke zwischen herkömmlichen BI-Lösungen und Stand-alone-Office-Anwendungen.

FLEXIBLE PLAN-IST-ANALYSEN

Zum Einsatz kommt Qlikview an der Schnittstelle zwischen dem Controlling und den jeweiligen Baustellen. Die erforderlichen Daten für die Plan-Ist-Analysen werden aus Excel sowie der iSeries extrahiert und in Qlikview ausgewertet. 
Die zuständigen Baukaufleute können zum Beispiel Informationen wie Auftragssummen gesamt, pro Baustelle, pro Betrieb oder pro Bereich automatisch abrufen. »Vor Qlikview war es sehr mühsam, herauszurechnen, welchen Auftragsüberhang wir ins nächste Jahr hatten. Jetzt können wir auf einen Blick nicht nur die Auftragssumme des Folgejahres sehen sondern jeden beliebigen Zeithorizont abbilden. In der Baubranche, die von mehrjährigen Projekten geprägt ist, ist dies ein wesentlicher Aspekt für eine saubere Planung«, erläutert Kopf. Ebenfalls erst durch Qlikview verfügbar ist eine Gegenüberstellung der Plan- und Ist-Daten seit Baubeginn. 
Eingesetzt wird die Qliktech-Lösung auch für die Erstellung von Saldenlisten, Kontenplänen, die Verwaltung der amtlichen und firmeninternen Kfz-Nummern sowie der Partner. »Wurde uns eine Stammdatenänderung bei einem Lieferanten mitgeteilt, mussten wir zuvor jeden Betrieb einzeln aufrufen, um zu prüfen, ob der Zulieferer dort hinterlegt ist. Dann konnten wir die Änderungen vornehmen. Heute sehen wir sofort, wo der jeweilige Lieferant hinterlegt ist. Auch die Kontenpläne der Betriebe muss ich nicht mehr durch Herauskopieren zusammenstellen, sondern kann mir sofort den gesamten Kontenplan in Excel extrahieren und anzeigen lassen«, so Kopf.

VISUALISIEREN À LA CARTE

Überzeugt hat auch die Darstellung der Analysen. Durch das übersichtliche Layout und die anschaulichen Grafiken werden Informationen verständlich und visuell erfassbar dargestellt. Dies ist insbesondere für das komprimierte Reporting für die Geschäftsführung von Vorteil. Ein weiterer Pluspunkt: die hohe Flexibilität. Gibt es Planänderungen, kann eine Neuberechnung ohne großen Aufwand sofort erfolgen, ohne dass der komplette Analysepfad erneut durchlaufen werden muss. »Wenn ein Betrieb etwa gerne eine Zusammenstellung nicht pro Baustelle sondern nach Region möchte, können wir das sofort und unkompliziert umsetzen«, ergänzt Kopf.
Ein weiterer wichtiger Aspekt war die Möglichkeit, Nutzungsrechte schnell und einfach zuweisen zu können. So ist jetzt gewährleistet, dass die Baukaufleute – das Bindeglied zwischen Technik und dem kaufmännischen Bereich – nur Einblick in die Daten der Baustellen ihres individuellen Verantwortungsbereichs haben. Sehr zufrieden zeigt sich Kopf außerdem mit der Zusammenarbeit mit Lerox Datenverarbeitung GmbH. Der Qliktech-Partner sorgte für die fachgerechte Implementierung von Qlikview und unterstützt das Unternehmen fortlaufend bei der Erstellung neuer Applikationen. »Wir haben mit Lerox einen IT-Partner gefunden, der über eine hohe fachliche Expertise verfügt und uns direkt vor Ort mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn wir Support benötigen«, bestätigt der Hinteregger-Verantwortliche.
Derzeit setzen insgesamt zwölf Mitarbeiter die Lösung ein. Der Zugriff erfolgt teils direkt aus der Zentrale in Salzburg und teils über VPN. In Zukunft sollen die Einsatzbereiche von Qlikview ausgeweitet werden. So sind unter anderem Analysen und Reports für den Bereich Anlagevermögen geplant.

DIE QLIKVIEW-FAMILIE

Qlikview ist ein einzelnes Produkt, das sich aus verschiedenen Komponenten zusammensetzt, die wiederum von unterschiedlichen Anwenderrollen genutzt werden – vom Manager über den Business Analyst beziehungsweise BI-Anwendungsentwickler bis hin zum IT-Experten. 
Für ihre Auswertungen nutzen die Mitarbeiter in den Fachabteilungen hauptsächlich den Qlikview-Browser und die mobilen Clients. Eine weitere Möglichkeit ist der Qlikview Desktop. Der Zugriff auf die Applikationen, die auf dem Qlikview Server (Small-Business- oder Enterprise-Edition) laufen, erfolgt über einen Browser-unabhängigen Ajax-Client oder ein Plug-in für Microsoft Explorer. Die Anwender der Browser-Clients haben Zugriff auf die gleichen Funktionen wie jene, die den Desktop-Client nutzen. Sie sehen sofort, welche Daten mit ihrer Auswahl zusammenhängen und welche nicht. Sie können mit Kollegen zusammenarbeiten und ihre Entscheidungen mit Hilfe von Anmerkungen unmittelbar in der Applikation festhalten. Direktes und indirektes Suchen sind sowohl umfassend als auch innerhalb eines Feldes möglich. Mit den Browser-Clients können Anwender eine Frage stellen, zur Beantwortung ein Diagramm erzeugen, Beziehungen zwischen den Daten durch Selektion sichtbar machen, das Diagramm ändern oder auf Knopfdruck eine völlig neue Grafik erstellen. Da die User mit der Anwendung auf dem Server arbeiten, statt sich diese auf die lokalen Geräte herunterzuladen, verwenden alle dieselbe Applikation und die gleichen Daten – damit ist Durchgängigkeit gegeben.
Mit Qlikview on mobile können die Mitarbeiter ohne Zusatzlizenz alle Funktionen auch auf mobilen Endgeräten nutzen, das heißt assoziative Datensuche, interaktive Analysen und Zugriff auf Live-Daten. Die aktuelle Version ist Qlikview 11, das speziell für den sozialen und kollaborativen Einsatz entwickelt wurde. (su) 

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