Interviewpartner Hansjörg Weitgasser ist IT-Berufsgruppensprecher der Fachgruppe UBIT der WK Salzburg. [...]
Was sind die Stärken des IT-Standortes Salzburg?
Die zentralen Lage Salzburgs, die hohen Lebensqualitäts- und Sicherheitsstandards und nicht zuletzt die Aus- und Weiterbildungsstätten, die qualifizierten Nachwuchs vor Ort sichern, sorgen dafür, dass Salzburg für IT-Unternehmen immer attraktiver wird. Die Mittlerrolle zwischen Ost und West und die Nähe zu Deutschland eignen sich gut für internationale Geschäfte. Das zeigt auch die große Salzburger Beteiligung beim Constantinus Award, dem österreichischen Oskar der IT-Branche, und die wachsende Anzahl der Salzburger Gewinner. 2015 gab es viele Nominierungen und vier Preisträger aus Salzburg. Die eMundo GmbH gewann zum Beispiel den Sonderpreis „Internationale Projekte“ mit einem Taxi-Management-System, das am Airport Stockholm-Arlanda eingesetzt wird.
Wo gibt es Aufholbedarf?
Nach wie vor haben wir beim Ausbau des Breitbandnetzes Nachholbedarf. Hier dürfen wir aber dieses Jahr, laut dem Beschluss der Österreichischen Regierung auf Breitbandförderung, eine wesentliche Verbesserung der Situation erwarten. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und macht Salzburg als IT-Standort noch attraktiver.
Wie beurteilen Sie den Mangel an IT-Fachkräften in Salzburg?
Qualifizierten IT-Nachwuchs zu finden ist für die Unternehmen nach wie vor ein Problem, denn der Bedarf an Fachkräften steigt stetig. Dem setzen wir mit qualifizierten Ausbildungsstätten und dem breiten Angebot an Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich IT des WIFI Salzburgs entgegen. Zudem veranstaltet die Fachgruppe UBIT der Wirtschaftskammer Salzburg seit Jahren eine Informationsmesse für Schüler, den IT-Karrieretag, bei dem IT-Unternehmen und Ausbildungsstätten Jugendliche gezielt für eine Ausbildung in der Branche ansprechen und begeistern können. Wichtig ist es, rechtzeitig genügend Fachkräfte auszubilden und dem Markt zur Verfügung zu stellen, denn die IT ist ein Wachstumsmarkt und dieser Trend bleibt auch in Zukunft bestehen.
Für welche Technologien/Lösungen erwarten Sie heuer eine verstärkte Kundennachfrage?
Vor allem Web Computing und Cloud Computing entwickeln sich rasch und stellen Anwender vor neue Herausforderungen. Sicherheit ist dabei ein großes Thema, auch im Hinblick auf die neuen Formen der Cyber-Kriminalität.
Was war Ihr Vorzeigeprojekt in den letzten zwölf Monaten?
Der IT-Karrieretag hat sich als großer Erfolg und feste Größe bei der Akquirierung von Nachwuchs für die Branche erwiesen. Ebenso erfolgreich war der diesjährige E-Day: Beim Info-Tag der IT-Branche zum Thema Zukunft Büro wurden die drei Schwerpunkte Open Source, IT-Sicherheit und Daten/Wissen/Abläufe behandelt. Der große Zulauf zeigte, wie wichtig dieses Thema heutzutage in den Büros aller Branchen ist und dass hier IT-Experten so gefragt sind wie nie.
Was bedeutet Digitalisierung für Sie?
Ohne IT läuft nichts mehr. Durch die Globalisierung und verstärkte Vernetzung der Unternehmen kommt diesem Bereich immer mehr Bedeutung zu. Der Bedarf an mobilen IT-Lösungen, die mehr Flexibilität für Firmen und Arbeitnehmer schaffen, wie Homeoffice-Angebote oder die Zusammenarbeit weit auseinanderliegender Standorte macht einen Ausbau der Digitalisierung unumgänglich und sichert den wirtschaftlichen Erfolg eines Betriebs. Nicht nur im klassischen Büro, auch in Gewerbe und Handel wird die Digitalisierung viel verändern. (aw)
Das Interview in voller Länge finden Sie auf
www.itwelt.at
Be the first to comment