Aufholbedarf bei Webauftritten

Otago Online Consulting hat wie 2016 analysiert, wie Oberösterreichs Top-250-Unternehmen in der mobilen Online-Welt aufgestellt sind. Mit dem Parameter der Seitengeschwindigkeit hat Otago eine für das Ranking in der Google-Suche wichtige Eigenschaft herausgegriffen. [...]

29 Prozent der Smartphone-Benutzer wechseln sofort auf eine andere Website oder App, wenn die Seite oder die App nicht ihrem Bedarf entspricht. (c) Fotolia – Daniel Ernst
29 Prozent der Smartphone-Benutzer wechseln sofort auf eine andere Website oder App, wenn die Seite oder die App nicht ihrem Bedarf entspricht. (c) Fotolia – Daniel Ernst

Für die Studie wurden die URLs der Top-250-Unternehmen aus Oberösterreich 2017 mit Hilfe der von Google öffentlich zur Verfügung gestellten Analysesoftware „PageSpeed Insights“ hinsichtlich der Parameter „mobile Seitengeschwindigkeit“ und „Seitengeschwindigkeit der Desktopversion“ verglichen. PageSpeed Insights wertet die Ergebnisse nach einem Punktesystem in drei Kategorien aus: grün, gelb und rot. Im grünen Bereich landen nur Top-Performer, die im Gesamtscore auf mindestens 85 von 100 Punkten kommen. Wer im roten Bereich liegt, erfüllt nicht einmal ein Mindestmaß. Als mittelmäßig bis gut können Ergebnisse im gelben Bereich qualifiziert werden.

Die Ergebnisse wurden getrennt für mobile Websites und Desktop-Versionen aufbereitet. Für die Auswertung der Leistungsfähigkeit wurden nur die unmittelbar websiteabhängigen Aspekte berücksichtigt (unter Anderem Serverkonfiguration, Bilder und der Einsatz von Werkzeugen zur Ressourcenkomprimierung wie JavaScript, CSS, HTML). Netzwerkanbieterrelevante Faktoren wie zum Beispiel Signalstärke wurden dagegen in der Studie nicht berücksichtigt.

Das Ergebnis lässt auch 2017 einige Wünsche offen: Während sich bei der Desktop-Geschwindigkeit der Top 250 oberösterreichischen Unternehmen bereits über ein Drittel im grünen (9 Prozent) und gelben (32 Prozent) Bereich befindet (in Googles Pagespeed-Messung entspricht das einer Wertung zwischen 66 und 84 von insgesamt 100 zu erreichenden Punkten), so sind bei den mobilen Versionen nur noch 19 Prozent im gelben und 2 Prozent im grünen Bereich. Einen Topwert (ab 85 Punkten) haben also lediglich 9 Prozent der Desktopvarianten und nur insgesamt sechs Seiten (rund 2 Prozent) der Mobilversionen.

Im Vergleich zu 2016 haben sich sowohl die mobile, als auch die Desktop-Geschwindigkeit verschlechtert. Die Geschwindigkeit, mit der eine Website lädt, ist allerdings in vielen Fällen ausschlaggebend, ob ein User überhaupt auf der Seite bleibt. Gerade für mobile Besucher ist eine langsam ladende Seite ein Grund, sie sehr schnell wieder zu verlassen und eine Alternative anzuklicken. In der Seitengeschwindigkeit liegt also viel Potenzial, den Seitenbesuch attraktiv zu gestalten. Dessen sollten sich die Websitebetreiber unbedingt bewusst sein.

Geschwindigkeit ist nicht alles

Auf den ersten Blick ist das Ergebnis der mobilen Performance ernüchternd: Insgesamt 80 Prozent der Seiten erreichen unter 65 Punkte. Top-Positionen im grünen Bereich des Pagespeed-Tests erreichen lediglich sechs Websites. Jedoch muss gesagt werden: eine schnelle Seite bietet nicht automatisch die beste Nutzerfahrung. Die schnellste Seite nutzt einem Besucher nichts, wenn er die für ihn relevanten Informationen nicht findet.

Unter den Top-Performern sind www.amag.at, www.scheuch.com und www.wfl.at. Alle drei überzeugen mit moderner Eleganz und einem gut umgesetzten Responsive Design. Sieger in puncto Seitengeschwindigkeit am Desktop sind unter anderem die Seiten www.huetthaler.at, www.intersport.at, www.prillinger.at und www.draexlmaier.com. Diese Seiten überzeugen mit einem schnellen, ansprechenden Internetauftritt.

Auch am Desktop hat sich das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert: zwar haben sich die 32 Prozent im gelben Bereich gehalten, im grünen Bereich sind die diesjährigen 9 Prozent im Vergleich zu den 16 Prozent aus 2016 allerdings enttäuschend. Die Erfahrung zeigt, dass eine hohe Website-Geschwindigkeit die Absprungraten wesentlich senkt und die Anzahl der Seitenaufrufe während eines Seitenbesuches steigen lässt.

Ein paar Tipps hat Otago auch parat: Unternehmen sollten auf Slider verzichten und klar strukturierte Modelle mit wenigen Auswahlmöglichkeiten anbieten. Mobil sollte der Seitenbesuch besonders einfach gemacht werden – klarer Menüaufbau, schnelle Ladezeiten und wichtigste Infos auf den ersten Blick sind laut Otago essenziell.


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