Aus dem Marketing an die Firmenspitze

Die Marketingabteilung könne als Sprungbrett zum Posten des Unternehmenslenkers dienen, so der Tenor der Teilnehmer an einer Veranstaltung der Vereinigung Marketing Natives in Wien. Manchmal "passiert" dieser Aufstieg auch unverhofft. [...]

„Die Marketingabteilung kann das ideale Sprungbrett zum CEO sein“, erklärte Marketing-Natives-Vorsitzender Benjamin Ruschin im Rahmen des jüngsten Präsentationsevents der größten Vereinigung junger Marketing-Enthusiasten in der DACH-Region in Wien. Dem Experten zufolge kennen Marketing-Profis das eigene Unternehmen innen wie außen einfach besser, was gute Voraussetzungen für eine Karriere im Management bedeute.
Ricardo-José Vybiral, CEO Wunderman Deutschland/Österreich, rät, sich auf dem Weg nach oben keinesfalls entmutigen zu lassen. „Man kann alles schaffen – erst recht in einem guten Team“, so Vybiral. Aus Praktika ließe sich etwa auch herausfinden, was man nicht arbeiten wolle, meint der gelernte Kunststofftechniker, der heute an der Spitze von Deutschlands 
Dialogagentur des Jahres steht. Als CEO müsse man primär anderen zu- und in sich hineinhören können. Gehalt, Position und Status jedenfalls hält der Wiener am Beginn einer Karriere für noch „völlig uninteressant“. Viel wichtiger sei es, auf die zu einem passende Unternehmenskultur zu achten. Danach müsse man hungrig, dynamisch und flexibel bleiben. Als Marketingleiter gelte es, die Komfortzone mitunter – Richtung Ausland – zu verlassen und sich auch für neue Technologien zu interessieren. „Marketing ist Handwerk und Kreativität“, konstatiert Vybiral. Bei sich einstellender Unzufriedenheit rät er zu Weiterbildungen, um aus der Kombination Beruf und Wissenschaft neue Zusammenhänge herzustellen.

AUFSTIEG ZUM CEO „PASSIERT“

Für Florian Gschwandtner, CEO und Mitgründer des Fitness-Portals runtastic mit zwölf Mio. App-Downloads in 18 Sprachen, „passiert“ der Aufstieg vom Marketingleiter zum CEO und lässt sich nicht planen. Wichtig auf dem Weg an die Spitze sei es, an die eigenen Ideen zu glauben und Spaß am Job zu haben. „So erträgt man den zeitlichen Aufwand leichter und mehr Engagement bringt ohne Zweifel bessere Ergebnisse“, ist der 29-jährige Gschwandtner als Chef von 45 Mitarbeitern überzeugt. „Eine Assistentin zu haben, ist ebenfalls eine sehr weise Entscheidung.“ Bezogen auf den sich erweiternden Aufgabenbereich müsse man auch als CEO die eigenen Produkte weiter testen, jedoch mehr auf die Unternehmensprozesse achten und delegieren lernen. „Man kann aus jedem Mitarbeiter 120 Prozent heraus
holen, wenn man Lernphasen erlaubt“, meint Gschwandtner, olympischer Fackelläufer in London. Die Zahlen müssten danach ohnehin immer stimmen. Daher gelte es schnell zu erkennen, was nicht geht. Firmenkooperationen hält er zwar für „schön“, diese seien aber aufwendig und mitunter ein „Zeitfresser“.
Markus Wagner, Gründer der i5invest Beratung, greift aktuell zehn Startup-Unternehmen unter die Arme und hält bei CEOs das universelle Profil gepaart mit Marketing-Skills für ausschlaggebend. „Aber nicht jeder muss CEO werden, man kann auch ein Marketingleiter bleiben“, findet Wagner. Für „irre gut“ hält der Pionier im Bereich mobiler Kommunikation jedenfalls sehr viele Praktika zu machen, andererseits aber irgendwo auch Durchhaltevermögen zu zeigen. (pte/rnf)

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