Ausblick auf 2012 von Damian Izdebski, Ditech

Die COMPUTERWELT hat über 50 Geschäftsführer heimischer IT-Anbieter um einen Ausblick auf 2012 gebeten. Ditech-Geschäftsführer Damian Izdebski rechnet für diese Jahr mit einem Plus von zehn bis 15 Prozent. [...]

Computerwelt: Rechnen Sie in Ihrem Unternehmen 2012 mit einem Umsatzwachstum? Wenn ja, etwa in welchem Umfang? Damian Izdebski: Wir budgetieren für das Jahr 2012 mit einem Plus von zehn bis 15 Prozent. Das ist angesichts der unsicheren Wirtschaftslage sehr ambitioniert, aber machbar. Wir haben im Laufe des letzten Jahres neue Produktgruppen eingeführt – Smartphones, Tablets und Apple. Dieses Jahr werden wir diese Produktgruppen nicht nur einige Monate des Jahres, sondern das ganze Jahr verkaufen können. Daraus erwarten wir uns ein gewisses Wachstum im Vergleich zum Vorjahr. Der Rest des Wachstums soll auf Kosten der großen Retailer gehen, deren Verkaufs- und Beratungskonzept für Computer nicht mehr zeitgemäß und darum weniger attraktiv ist als das umfassende Serviceangebot, das Diech seinen Kunden macht.
Suchen Sie 2012 Fachkräfte und erwarten Sie eine schwierige Suche? Wo und wie wollen Sie Fachkräfte finden? Wir suchen ständig Fachkräfte. Einerseits aufgrund der natürlichen Fluktuation, andererseits weil wir in den vergangenen Jahren kontinuierlich zusätzliche Stellen geschaffen haben. Das liegt daran, dass unser Service- und Beratungskonzept sehr personalintensiv ist. Gute Mitarbeiter finden ist nie leicht. Da es die Berufsbezeichnung „Computerverkäufer“ nicht gibt und darum auch keine passende Ausbildung, sind wir ohnedies gezwungen unsere Mitarbeiter im eigenen Haus auszubilden und zu schulen. Generell legen wir bei Mitarbeitern aber Wert auf ein ausgeprägtes Interesse an Computern und den nötigen kommunikativen Fähigkeiten um die technischen Spezifikationen auch einfach und verständlich mitteilen zu können.
Welche IT-Trends werden 2012 in Österreich an Bedeutung gewinnen, welche könnten an Bedeutung verlieren? Verlierer der Etablierung neuer Produktgruppen wie Tablets und Ultrabooks werden vermutlich Netbooks sein, die nur mehr ein Nischenprodukt darstellen werden. Dass der gute alte Desktop-Computer an Bedeutung verlieren könnte, glaube ich ganz und gar nicht ist er doch noch immer das Gerät mit dem die höchste Produktivität möglich ist. Auch Gaming wird sich nicht auf andere Geräte, sieht man von Konsolen ab, verlagern. Die Gewinner dieses Jahres werden eindeutig Tablets sein, die sich vermutlich auch im Business-Sektor immer mehr etablieren werden. Dann gibt es natürlich auch großes Potential für die Ultrabooks, die den klassischen Laptops eine neue Mobilitätsdimension verleihen und immer ästhetischer werden. Der nächste Evolutionsschritt am IT-Markt wird aber vermutlich am klassischen Fernseher gemacht. Offline- Fernsehgeräte werden zunehmend verschwinden. Der Fernseher der Zukunft wird am Internet hängen, was auch die Angebote der Fernsehsender massiv verändern wird. Denn warum sollte man heute noch pünktlich zur Hauptfernsehzeit zu Hause sein um die Nachrichten nicht zu verpassen. Der ORF reagiert auf diesen Trend bereits mit der TVthek. Darin sehe ich aber erst den Anfang. Der Fernseher wird in der nächsten Zeit aber sehr viel mehr können und gleichberechtigter Teil eines jeden Heimnetzwerkes sein.
In welchen Branchen sehen Sie in Österreich Nachholbedarf bei der IT-Infrastruktur? Ich möchte mich da auf kein Urteil festlegen. Immerhin kenne ich nicht alle Brachen und kann darum nicht sagen ob es spezielle Branchen gibt, die IT-mäßig schlecht oder schlechter ausgestattet sind. Generell wird aber die Wichtigkeit von einer gut funktionierenden IT unterschätzt. So liegt eine gesteigerte Produktivität durch Tablets bzw. andere tragbare Geräte neben den Desktop PCs auf der Hand. Das garantiert, dass man für jeden Fall das richtige Gerät zur Verfügung hat – zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs. Für alle Branchen bzw. Firmen, die jedoch ihre IT bewerten oder aufrüsten wollen verweise ich auf unser eigens eingerichtetes Business Beratungsteam. Dabei kommt ein Berater gerne vor Ort, analysiert die Bestände und arbeitet dann mit der Firma ein neues Hardwarekonzept aus.
Wie reagieren Sie auf die steigenden Sicherheitsanforderungen Ihrer Kunden aufgrund von BYOD oder Social Media? Wir raten jedem Kunden den steigenden Sicherheitsanforderungen mit der besten und aktuellsten Sicherheitssoftware zu begegnen. Auf diesem Feld bieten wir einiges an und liefern Geräte gerne auch mit solchem Schutz versehen aus. Im Businessumfeld sollten allfällige Sicherheitsrisiken mit dem Netzwerkadministrator besprochen werden. Auch in diesem Bereich haben wir Partner, die wir empfehlen können und mit denen man diese Themen ausführlich besprechen kann.
Damian Izdebski ist Gründer und Geschäftsführer von Ditech.


Mehr Artikel

Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, über die Digitalisierung im Mittelstand und die Chancen durch Künstliche Intelligenz. (c) timeline/Rudi Handl
Interview

„Die Zukunft ist modular, flexibel und KI-gestützt“

Im Gespräch mit der ITWELT.at verdeutlicht Gregor Schmid, Projektcenterleiter bei Kumavision, wie sehr sich die Anforderungen an ERP-Systeme und die digitale Transformation in den letzten Jahren verändert haben und verweist dabei auf den Trend zu modularen Lösungen, die Bedeutung der Cloud und die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmenspraxis. […]

News

Richtlinien für sichere KI-Entwicklung

Die „Guidelines for Secure Development and Deployment of AI Systems“ von Kaspersky behandeln zentrale Aspekte der Entwicklung, Bereitstellung und des Betriebs von KI-Systemen, einschließlich Design, bewährter Sicherheitspraktiken und Integration, ohne sich auf die Entwicklung grundlegender Modelle zu fokussieren. […]

News

Datensilos blockieren Abwehrkräfte von generativer KI

Damit KI eine Rolle in der Cyberabwehr spielen kann, ist sie auf leicht zugängliche Echtzeitdaten angewiesen. Das heißt, die zunehmende Leistungsfähigkeit von GenAI kann nur dann wirksam werden, wenn die KI Zugriff auf einwandfreie, validierte, standardisierte und vor allem hochverfügbare Daten in allen Anwendungen und Systemen sowie für alle Nutzer hat. Dies setzt allerdings voraus, dass Unternehmen in der Lage sind, ihre Datensilos aufzulösen. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*