Ausblick auf 2012 von Ernst Eisner, Symantec

Die COMPUTERWELT hat über 50 Geschäftsführer heimischer IT-Anbieter um einen Ausblick auf 2012 gebeten. Laut Ernst Eisner geht der Trend in Sachen IT-Sicherheit zu systematischeren, gezielteren Attacken. [...]

Welche IT-Trends werden 2012 in Österreich an Bedeutung gewinnen, welche könnten an Bedeutung verlieren? Ernst Eisner: In Sachen IT-Sicherheit geht der Trend ganz klar zu systematischeren, gezielteren Attacken. Immer stärker rücken Firmen und Behörden in den Fokus der Angriffe. Digitale Industriespionage steht hoch im Kurs der Cyberkriminellen. Diese bespitzeln gezielt missliebige Konkurrenz und den Wettbewerb. Internetkriminalität ist sozusagen „mainstream“ geworden. Um ihre wichtigen Daten zu schützen, werden Unternehmen deshalb in 2012 verstärkt auf ausgeklügelte Information Governance-Strategien setzen. Der Einsatz gebündelter Schutzmechanismen, wie durchdachte Archivierungskonzepte, eDiscovery, Verschlüsselung und Data Loss Prevention soll Unternehmen helfen, sensible Unternehmensinformationen zu sichern – egal ob diese sich in der Cloud, im firmeneigenen Rechenzentrum oder sonst wo befinden. Es geht zukünftig also nicht mehr darum, einzelne Geräte zu sichern, sondern die Informationen selbst. Ganz unabhängig vom jeweiligen Speicherort. Natürlich werden sich österreichische Firmen nicht nur mit den Veränderungen im Bereich der IT-Sicherheit auseinandersetzen. Auch allgemeine Trends wie Cloud, Mobile und die durchgängige Virtualisierung bieten Unternehmen in 2012 große Chancen. Besonders wichtig werden zudem schnelle und einfache Backup-Lösungen, um im Ernstfall Daten umgehend wiederherstellen zu können.
In welchen Branchen sehen Sie in Österreich Nachholbedarf bei der IT-Infrastruktur? Österreich ist geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen. Hier sehen wir auch den größten Nachholbedarf, was die IT-Infrastruktur angeht – und zwar ganz unabhängig von verschiedenen Branchen. Aktuelle Studienergebnisse von Symantec zeigen, dass sich weltweit die Hälfte der KMU nicht in Gefahr sieht. Stattdessen gehen sie davon aus, dass nur große Unternehmen im Visier von Cyberkriminellen stehen. Unsere Zahlen belegen aber, dass seit 2010 rund 40 Prozent der Attacken auf KMU abzielten – und da ist Österreich keine Ausnahme. Daher ist es auch für diese Unternehmen unbedingt notwendig, ihre IT-Infrastruktur entsprechend abzusichern. Dazu zählt aber nicht nur Schutz gegenüber Angriffen von außen. Auch in Sachen Backup und Disaster Recovery müssen österreichische KMU nachrüsten. Die Zahlen aus unseren Studien sprechen hier eine klare Sprache: Weltweit haben 40 Prozent der KMU keinerlei Disaster Recovery-Pläne vorliegen und bei weiteren 41 Prozent steht Disaster Recovery ganz unten auf der to-do-Liste.
Wie reagieren Sie auf die steigenden Sicherheitsanforderungen Ihrer Kunden aufgrund von BYOD oder Social Media? Bring-your-own-Device ist auch in österreichischen Firmen auf dem Vormarsch. Systemadministratoren stellt das natürlich vor enorme Herausforderungen. Um unsere Kunden hier zu unterstützen, bieten wir beispielsweise die Symantec Mobile Management Suite an. Diese Lösung erlaubt es den IT-Verantwortlichen, die Unternehmensdaten von den privaten Daten auf den Geräten der Mitarbeiter zu trennen. Wenn ein Angestellter dann das Unternehmen verlässt, werden die Zugangsberechtigungen und die Firmendaten einfach remote gelöscht – und zwar ohne dass dabei private Dokumente wie etwa Fotos oder Kalendereinträge verloren gehen. Weil die in den sozialen Medien veröffentlichten Informationen es den Kriminellen leicht machen, maßgeschneiderte Angriffe zu gestalten, sollten Unternehmen hier entsprechende Vorkehrungen treffen. Doch oftmals fehlt Unternehmen noch das nötige Bewusstsein, dass beispielsweise auch Mittelständler zu Opfern ganz gezielter Angriffe werden. Um dem Diebstahl wichtiger Daten einen Riegel vorzuschieben, bieten wir Unternehmen Data Loss Prevention-Lösungen an – so lassen sich die Risiken deutlich minimieren.
Ernst Eisner ist Country Manager Österreich von Symantec.


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