Die Top-5-Ausreden wenn es darum geht das lästige Thema Sicherheit zu umgehen. Nichts zu tun ist jedoch die schlechteste Wahl. [...]
Seien wir mal ehrlich: viele Computer und Webseiten sind schneller und einfacher zu nutzen, wenn nichts für die Sicherheit getan wird. Anhänger dieser Vorgehensweise sind natürlich auch um Ausreden nicht verlegen. Deshalb hier die Top-5-Ausreden, die ich häufig und nicht nur von Privatpersonen, sondern auch von kleinen Unternehmen zu hören bekomme. Aber IT-Sicherheit ist kein Nice-to-have sondern ein Must-have.
1. Ich bin zu unwichtig!
Warum sollten die Gauner sich auch mit einem Kleinstunternehmen oder gar einer Privatperson zufrieden geben, wenn sie genauso gut Konzerne mit zigfachem Millionenumsatz ins Visier nehmen können? Klingt logisch, aber in unserem Fall greift eher das Sprichwort „Kleinvieh macht auch Mist“. Cyberkriminelle schöpfen lieber unzählige Privatpersonen oder Kleinstunternehmen ab, anstatt ein vermeintlich besser geschütztes Großunternehmen anzugreifen. Aus Perspektive der Cyberkriminellen sind wir alle potenzielle Opfer.
2. Die aktuellste Software legt mein System lahm!
Immer häufiger muss veraltete Software als Ausrede herhalten, um im Morast der Unsicherheit zu verweilen. In letzter Zeit steht vor allem Windows XP hoch im Kurs, von dem sich viele einfach nicht trennen wollen und damit auch keine offiziellen Sicherheits-Updates mehr erhalten. Es muss jedem klar sein, dass Sicherheitslücken, die schon seit längerer Zeit bekannt sind, von den Hackern zuerst ausgenutzt werden, da Sie hier die effektivsten Angriffsmethoden haben.
Jedes Mal, wenn Sie weiter hinter den aktuellen Sicherheits-Updates einer Software zurückfallen, werden Sie zu einem noch attraktiveren Ziel für Cyberkriminelle.
3. Ich habe einen Mac!
Egal welchen Computer Sie besitzen, oder welche Software installiert ist – wenn das Gerät verloren geht oder gestohlen wird, sind die darauf befindlichen Daten in fremden Händen. Installieren Sie unbedingt eine Festplattenverschlüsselung auf Ihrem Laptop, wenn Sie ihn außer Haus nutzen.
4. Sicherheitssoftware macht den PC zur Schnecke!
Bei modernen Verschlüsselungslösungen wie BitLocker für Windows oder File Vault für OS X sind statistisch signifikante Performanceeinbrüche dank CPU-Verbesserungen so gut wie nicht mehr festzustellen. Verzichten Sie nicht auf notwendige Sicherheitsanwendungen, nur um heute im Idealfall ein paar Minuten zu gewinnen. Dieser Fehler kann Ihnen schon Morgen ein Vielfaches an Zeit kosten.
5. Ich surfe nur auf sicheren Internetseiten!
Wie können Sie im Voraus feststellen, ob eine Webseite sicher ist oder nicht? Internetnutzer sollten sich darüber im Klaren sein, das sogar legitime und bekannte Seiten mit Malware verseuchte Anzeigen beinhalten. Gehen Sie nicht davon aus, dass jede Online-Gaunerei mit einem oder zwei Blicken erkennbar ist. Und selbst wenn Sie gestern noch eine sichere Seite ohne Probleme besucht haben, kann das heute schon ganz anders sein.
Fazit
Natürlich ist die Liste der Ausreden noch viel länger, wenn es darum geht, die eigene Lethargie in punkto IT-Security schön zu reden. Aber nichts zu tun ist wie immer die leichteste Übung, aber es ist auch die schlechteste. Nicht nur für Sie, sondern auch für alle anderen.
* Der Autor Sascha Pfeiffer ist Principal Security Consultant bei Sophos.
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