Automatisierte Reports helfen im Preiskampf

Gerade für den Betrieb einer Billigfluglinie wie der Vorarlberger InterSky sind tagesaktuelle und schnell verfügbare Daten wesentlich, um rasch auf veränderte Marktsituationen reagieren und Flugpreise gegebenenfalls anpassen zu können. [...]

Der Luftfahrtmarkt ist hart umkämpft: Fluggesellschaften ringen mit günstigen Preisen um Passagiere und stehen dabei unter einem hohen Wettbewerbsdruck. Gerade für den Betrieb einer Billigfluglinie sind tagesaktuelle, schnell verfügbare Daten deshalb wesentlich, um rasch auf veränderte Marktsituationen reagieren und Flugpreise gegebenenfalls anpassen zu können. Vor allem die ständige Konkurrenzbeobachtung der Mitbewerber ist dabei ein absolutes Muss. Um die dahinterliegenden Prozesse zu optimieren, setzt die österreichische Fluglinie InterSky seit einigen Jahren auf ein automatisiertes Management-Informations- und Reportingsystem, das von Actinium Consulting implementiert und über die Jahre in seinen Funktionen erweitert wurde.

InterSky Luftfahrt mit Sitz in Bregenz bietet als Regionalfluggesellschaft insbesondere Kurzstreckenflüge zu Nischenzielen an, die von etlichen großen Fluggesellschaften nicht mehr bedient werden. Von der Homebase Friedrichshafen aus bedient das Unternehmen derzeit drei Städtedestinationen in Deutschland (Berlin, Hamburg, Düsseldorf) sowie die Ferienziele Elba, Olbia, Menorca, Pula und Zadar. Zusätzlich fliegt InterSky unter anderem die vielgenutzten Strecken Zürich-Graz und Zürich-Salzburg. Neben Geschäftsreisenden nutzen vor allem preissensible Urlauber das Flugangebot. Ein weiteres wichtiges Standbein für den Erfolg des Vorarlberger Unternehmens ist der Incoming-Tourismus in der Bodensee-Region.

Seit seiner Gründung im Jahr 2002 konnte das Unternehmen ein unerwartet rasches Wachstum verzeichnen. Um die damit verbundenen Herausforderungen im Blick zu behalten und zu steuern, setzte die Fluggesellschaft einige Jahre lang IT-gestützte Businessanalysen auf Basis von Excel ein, die tagtäglich in einem zeitaufwendigen Prozedere von zwei Unternehmensmitarbeitern ausgewertet wurden. Da durch dieses Verfahren unnötig viele personelle Ressourcen gebunden wurden, entschied sich die Geschäftsführung im Jahr 2007 dazu, die eigenen Systeme zu optimieren und dafür eine Software einzusetzen, die manuelle ­Arbeitsschritte einspart und weniger fehleranfällig ist. Die Anforderungen waren klar definiert: Das neue System sollte eine einheitliche, konsistente Datenbasis mit einem klar strukturierten Datenmodell bieten sowie eine analytische Anwendung beinhalten, auf die die Mitarbeiter von jedem beliebigen Ort aus direkt über das Web zugreifen können. Es sollte sichergestellt sein, dass die Analysen und Auswertungen schnell und auf Grundlage von tagesaktuellen, zuverlässigen Daten durchgeführt werden können.

EINFACHE BEDIENUNG
Um die richtige Lösung und das passende Beratungsunternehmen als Umsetzungspartner zu finden, wurde deshalb eine Ausschreibung aufgesetzt, die Actinium Consulting für sich entscheiden konnte. Das Beratungsunternehmen schlug den Einsatz der Reportinglösung arcplan Enterprise im Zusammenspiel mit dem Microsoft SQL Server und Analysis Services (OLAP) vor und konnte damit überzeugen: „Neben dem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis der Software war für uns ein ausschlaggebender Punkt, dass man als Anwender keine Programmierkenntnisse benötigt, um die BI-Anwendung zur Erstellung von Berichten zu nutzen. Auch von seiner grafischen Oberfläche her, war arcplan aus unserer Sicht das ansprechendste Produkt“, erklärt Thomas Wendisch, E-Commerce-Manager bei InterSky und zuständig für Systemimplementierung, Wartung, Support und Weiterentwicklung der bestehenden IT-Systeme. Hinzu gekommen sei die Tatsache, dass das Consulting-Haus nur wenige Kilometer von der Fluggesellschaft entfernt ansässig ist, was aus supporttechnischen Gründen einen großen Vorteil darstelle.

Von der Entscheidung für den Anbieter bis zum Abschluss der Implementierung vergingen knapp zwei Monate, in denen Actinium gemeinsam mit arcplan den Cube und die benötigten Datenbanken zu den spezifischen Reportanforderungen der Fluggesellschaft programmierte und das neue System aufsetzte. Aktuell nutzen fünf Mitarbeiter die Lösung für Ad-hoc-Auswertungen – beispielsweise um mit Topkunden neue Verträge zu verhandeln – und weitere zwölf Mitarbeiter, unter anderem aus der Preissteuerungsabteilung, erhalten tägliche Berichte automatisiert per E-Mail, um etwa bei Passagierrückgängen die Preise anpassen zu können.

Statt wie früher Listen nebeneinanderzulegen, um Zahlen zu vergleichen, können die Mitarbeiter Informationen wie Umsatz oder Passagierzahlen bequem per Klick aufrufen und über eine simple Drill-down-Funktion Details systematisch und problemorientiert nach Kennzahlen darstellen lassen. Die Vorteile liegen auf der Hand: „Der benötigte Zeitaufwand für die Auswertungen ist deutlich geringer, durch automatisierte Mailprozesse können die Verantwortlichen wesentlich unkomplizierter auf die Daten zugreifen und gegebenenfalls schneller auf Veränderungen am Markt reagieren“, sagt Wendisch. Dank des einfachen Handlings können neue Mitarbeiter auf diese Weise binnen weniger Stunden mit der Funktionsweise des Tools vertraut gemacht werden.

KONKURRENZANALYSE

Die Einführung des neuen Management-Informations- und Reportingsystems hat sich daher längst ausgezahlt. Seit der Implementierung wurde das System durch weitere wichtige Funktionen ergänzt, die der Airline entscheidende Vorteile am Markt verschaffen: „Besonders wertvoll ist für uns die 2009 eingeführte Konkurrenzanalyse: Über einen Drittanbieter beziehen wir Daten zur Preisgestaltung der Konkurrenz, zu denen arcplan uns automatisch Berichte erstellt, sodass wir tagesaktuell auf einen Blick erkennen können, ob wir auf einzelnen Strecken wesentlich zu teuer oder zu günstig unterwegs sind, und gegebenenfalls nachsteuern können“, erläutert Wendisch. Einzige Schwierigkeit dabei: Bisweilen werden die Daten im falschen Format geliefert, sodass das System sie nicht verarbeiten kann. Der zuständige Berater, der den entsprechenden Report programmiert hatte, kontrolliert die Daten deshalb im Vorfeld und gibt einen Hinweis für den Fall, dass sie fehlerhaft sind. Im Folgejahr 2010 wurde bereits das Reservierungssystem von InterSky grundlegend umgestellt.

WEITERER AUSBAU
Jüngst realisiert wurde außerdem eine Reportfunktion für den Bordverkauf: Darin können die Flugbegleiter nach dem Flug sogleich ihre Verkäufe eintragen und bekommen dann Einsicht in die zugehörigen Provisionsberechnungen. Auch für die Bestandsverwaltung der an Bord verkauften Produkte und die Personalabteilung sind diese Reports eine wichtige Arbeitsgrundlage.

Dank der guten Erfahrungen soll die Zusammenarbeit auch in den kommenden Jahren aufrechterhalten werden, um neue Projekte umzusetzen. Aktuell arbeitet Actinium an einer Lösung, die sämtliche operative Prozesse rund um die Buchhaltung per Knopfdruck abbilden soll. Die Umsetzung ist noch bis Ende des Jahres geplant. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen verschafft der Low-Fare-Airline damit wichtige Wettbewerbsvorteile und sichert seine Zukunftsfähigkeit in einem umkämpften Markt. (oli/pi)


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