Das RRZ (Raiffeisen Rechenzentrum) ist ein unabhängiger IT-Service-Provider mit eigenem Rechenzentrum, dem RRZ Data Center in der Nähe von Graz. Für das RRZ stehen höchste Verfügbarkeit und Sicherheit für die Daten der Kunden an erster Stelle. [...]
Was sind die Kernkompetenzen des RRZ und wer zählt den größten Kunden?
Aufbauend auf unserer rund 40-jährigen Erfahrung als Bankenrechenzentrum, stellt das RRZ eine Vielzahl von unterschiedlichen Managed Services den Kunden zur Verfügung. Zudem verfügen wir über eines der modernsten Rechenzentren in Österreich, das nach den wichtigsten Internationalen Qualitäts-, Sicherheits- und Cloudstandards vollumfänglich zertifiziert ist. Unsere vier größten Kunden kommen aus der Automotive Industry, Public Sector, Software und aus dem Bereich Banking und Insurance. Zudem dürfen wir zahlreiche Hightech-Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen zu unseren Kunden zählen.
Wie hat sich Ihr Managed Services Angebot entwickelt? Was wird von den Kunden verstärkt nachgefragt?
Seit unserem Start 2009 haben wir uns vom klassischen IT-Infrastrukturprovider mit Housingschwerpunkt gemeinsam mit unseren Kunden immer stärker in Richtung Managed Services (zum Beispiel Server/Storage Hosting, SAP-Basisbetrieb, WAN-Management) und Cloud Services (zum Beispiel BaaS, DRaaS) entwickelt. Die flexible Bereitstellung von Server/Storageressourcen in unterschiedlichen Qualitätslevels und alle Themen rund um Security sind gemeinsam mit unseren internationalen Zertifizierungen (ISO 20.000/20.000-9, ISO 27.001/27.018 etc.) ein starker Treiber auf Seiten der Kunden mit uns zusammen zu arbeiten.
Wie groß ist die Cloud-Akzeptanz unter den heimischen Banken?
Wir können davon ausgehen, dass alle österreichischen Banken eine Cloudstrategie aus unterschiedlichen Motiven heraus entwickelt haben und die neuen Möglichkeiten in unterschiedlichen Cases bereits heute einsetzen. Hierbei ist die Senkung der IT-Kosten nicht der primäre Antrieb. Durch das geänderte Kundenverhalten in Bezug auf die Akzeptanz von Cloudtechnologien, steht eher die technologische Erneuerung (Flexibilisierung, neue Systemarchitekturen) und der Einsatz von etablierten Software-Standards im Vordergrund. Trotz fortschreitender Digitalisierung setzten die etablierten Banken in Österreich im Kernbankumfeld aber immer noch auf on-premise Systeme unter Einhaltung der höchsten Sicherheits- und Performancelevels.
Welche Rolle spielt die nahende DSGVO in der Bankenwelt?
Die Umsetzung der DSGVO ist alleine schon aufgrund des möglichen Strafrahmens bei Nichteinhaltung und eines damit verbundenen Imageverlustes ein zentrales Thema in der heimischen Bankenszene bis in die Vorstandsebenen. Durch die langjährige Erfahrung im Bereich Datenschutznormen bei allen Banken, ist der Umgang mit sensiblen Kundeninformationen und die bereits seit vielen Jahren stetig zunehmenden regulatorischen Vorgaben beherrschbar. Zudem sind wir rechtzeitig gestartet und damit entsprechend vorbereitet. Als IT-Dienstleister von Banken und Versicherungen, stellen wir unseren Kunden hier zusätzlich unser Information Security- und Audit Knowhow zur Verfügung.
Sind heimische Unternehmen auf die neuen Richtlinien vorbereitet?
Angesichts der Vielzahl von aktuell verfügbaren Informationen im Netz von Beratern, IT-Häusern, Interessensvertretungen etc. ist das Thema in allen Bereichen hinlänglich bekannt. Betreffend Umsetzungsfortschritt nehmen wir momentan noch etwas unterschiedliche Signale vom Markt her war. Bei klassischen Produktionsunternehmen ist die Priorität weniger hoch, als bei Unternehmen aus dem Bereich Versicherungen, bei Medienunternehmen und bei den HighTech Unternehmen.
RRZ hat in der Steiermark ein eigenes Rechenzentrum. Werden alle Kundendaten in Österreich aufbewahrt?
Ja, die Daten unserer IT-Kunden auf unseren IT-Systemen befinden sich immer in Österreich und sind nach den geltenden österreichischen Rechtsnormen abgesichert. Wir haben in der Region 3 unterschiedlich ausgebaute Rechenzentrumsstandorte mit autarker Netz- und Provideranbindung um auch im Ernstfall eine entsprechende Verfügbarkeit für unsere Kunden sicherzustellen.
Wie bewerten Sie die Steiermark als IT-Standort hinsichtlich der Verfügbarkeit von Fachkräften?
Laut den letzten Statistiken der WKO fehlen in Österreich aktuell rund 3.000 IT-Fachkräfte in allen Ebenen. Im Großraum Graz haben wir den Vorteil, dass wir zahlreiche Ausbildungseinheiten in Form von HTL, Fachhochschulen und Universitäten vorfinden, die für einen entsprechenden Nachwuchs sorgen. Trotzdem ist es für uns nicht immer leicht, rasch neue Mitarbeiter zu finden, da die steirischen Topunternehmen aus der Industrie sich hier sehr stark positionieren können. Wir gehen daher bewusst den Weg neben dem klassischen Recruiting über Soziale Medien sowie persönliche Netzwerke und bauen auf die Stärke der Marke Raiffeisen als Top-Arbeitgeber.
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