Baubranchen-Knowhow von Kapsch

Was kann sich die Baubranche von Kapsch BusinessCom erwarten? Sehr viel. Der ehemalige Systemintegrator und heutige Digitalisierungsspezialist bietet eine Reihe smarter Lösungen: von erprobter Sensorik bis zu innovativer Software. [...]

Jochen Borenich, COO von Kapsch BusinessCom, über Innovationen im Bausektor. (c) Erich Reismann
Jochen Borenich, COO von Kapsch BusinessCom, über Innovationen im Bausektor. (c) Erich Reismann

Optische Sensorik ist einer der Grundpfeiler von Kapsch TrafficCom. Ein Anwendungsbeispiel ist die automatische Nummernschilderkennung, die unter allen Bedingungen funktionieren muss, egal bei welchen Licht- und Wettersituationen, bei jeder Geschwindigkeit und egal wie hoch der Verschmutzungsgrad ist. »Wir sind draufgekommen, dass sich das Knowhow, das wir in der Kapsch Gruppe haben, in anderen Geschäftsbereichen nutzen lässt, als ursprünglich geplant«, sagt Jochen Borenich, COO der Kapsch BusinessCom. »Wir haben zum Beispiel eine Anfrage aus der Industrie erhalten, ob sich die Qualität eines Ziegels automatisiert messen lässt. Keine leichte Aufgabe, hier Sensoren einzubauen, denn das Produkt wird gebrannt.«

Aus diesem Grund kam die Technologie der optischen Sensorik, die bei TrafficCom entwickelt wurde, zum Einsatz. »Es hat sich gezeigt, dass jeder Ziegel eine unverwechselbare Oberflächenstruktur hat, wir nennen das den digitalen Fingerprint. Damit lässt sich ein bestimmter Ziegel in der gesamten Supply Chain verfolgen und es können auch Rückschlüsse auf mögliche Qualitätsmängel gezogen werden«, erklärt Borenich. Eine weitere Erkenntnis war, dass sich dasselbe Prinzip auch auf andere Oberflächen anwenden lässt, zum Beispiel Holz, da jede Maserung einzigartig ist. »Wir können damit Holz, das auf einem LKW geladen ist, identifizieren und sogar das Sägewerk, aus dem es stammt, bestimmen«, so Borenich.

Intelligente Software als Basis

Das Beispiel zeigt, dass Innovationen oftmals entstehen, wenn zwei oder mehrere Technologien kombiniert werden, die in der Konzeption nichts miteinander zu tun gehabt haben. Kapsch hat ein smartes Textil entwickelt, bei dem die Sensorik eingewebt ist. »Indem die Feuchtigkeit gemessen wird, lässt sich das smarte Produkt sehr gut im Gesundheitswesen einsetzen, etwa als intelligenter Verband oder als smartes Bettlaken, das signalisiert, wann es getauscht werden muss. Ich kann dasselbe Prinzip aber auch in der Baubranche anwenden.«

Jochen Borenich nennt als Beispiel Flachdächer, bei denen es schwierig ist, undichte Stellen zu orten, da das Wasser in der Regel an einer ganz anderen Stelle herauskommt. Mit einem smarten Textil lässt sich diese Herausforderung meistern. »Das ist beispielsweise für Produktionshallen interessant, bei denen ein Wassereinbruch im schlimmsten Fall zu einem Produktionsstopp führen kann. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass man Probleme frühzeitig erkennt.«

Ein weiteres Beispiel ist die Schneelasterkennung: Mit smarter Sensorik, die auch Druck messen kann, weiß man rechtzeitig, wann ein Dach von der winterlichen Last befreit werden muss.
Sensorik ist jedoch nur ein Teil einer intelligenten Digitalisierungsstrategie. Es braucht kongeniale Bausteine wie ein zukunftsweisendes Netzwerk, um die Daten zu übertragen, eine Plattform, auf der diese Daten aggregiert werden und entsprechende Analytics-Methoden, um die Daten sinnvoll auszuwerten.

»Ich glaube, man wird beim Thema Netzwerk kaum einen Besseren finden als uns«, sagt Borenich. »Unser Angebot reicht bis zum LoRA-Netz, mit dem wir zum ersten Mal in einem Joint Venture Betreiber eines eigenen Netzes für IoT und Digitalisierungsdaten sind. Auch bei der Plattform, auf der die Daten aggregiert werden, können wir auf Wunsch eine eigene Lösung anbieten, die aus dem Bereich Smart Meter kommt. Für die Speicherung stehen zahlreiche Cloud-Dienste zur Verfügung. Wir haben auch eine österreichische Lösung in Form unserer Rechenzentren in Wien und Kapfenberg.«

Last but not least hat sich die Kapsch Gruppe bei dem Data-Science-Spezialisten AIMC beteiligt, um den Analytics-Bereich voranzutreiben. Der Baubranche steht damit ein komplettes Ökosystem zur Verfügung.


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