Begleiter in eine hybride Welt

Die Corona-Krise hat zu einer Beschleunigung in vielen Bereichen der Digitalisierung geführt. Von Hybrid Cloud bis zu Data Analytics und IT-Security: Bacher Systems ist so positioniert, dass die Reise der Kunden in die neue Ära sicher und effizient 
abläuft. Die COMPUTERWELT sprach mit Geschäftsführer Manfred Köteles. [...]

Manfred Köteles ist Geschäftsführer von Bacher Systems. (c) Bacher Systems
Manfred Köteles ist Geschäftsführer von Bacher Systems. (c) Bacher Systems

Wie haben Sie die letzten Monate kundenseitig erlebt?

Wir haben im letzten Quartal unseres Geschäftsjahres – April, Mai, Juni – einen Umsatzboom erlebt, weil viele Firmen in IT-Security investiert haben, um ihre Home-Office-Infrastruktur abzusichern. Beispiel ist die 2-Faktor-Authentifizierung, damit sichergestellt ist, dass nur berechtige Personen ins Unternehmensnetzwerk gelangen.

Hat sich die Security-Awareness aus Ihrer Sicht insgesamt verändert?

Mein Eindruck ist, dass Unternehmen zunehmend erkennen, welche Risiken bestehen. Angesichts des massiven Cloud-Trends ist es wichtig, zu verstehen, dass es mehr braucht als einen sicheren Cloud-Anbieter. Er sichert die Cloud selbst. Was aber in der Cloud ist – ob Infrastructure-as-a-Service, Daten oder Programme –, liegt zu einem guten Teil in der Verantwortung des Kunden. Hier sieht man sehr schön das Shared-Responsibility-Modell. Wie die Verantwortung verteilt ist, hängt davon ab, was und wie viel der Cloud-Services ein Kunde nutzen will.

Welche Trends sehen Sie beim Thema Cloud neben der Sicherheit?

Eine der wichtigsten Fragen derzeit ist, wie man am besten von einem herkömmlichen Rechenzentrum in die Cloud kommt, um die Vorteile beider Welten, On-Premise und Off-Premise, nutzen zu können. Wir sehen uns als Begleiter in die hybride Welt. Multi-cloud ist ebenfalls ein Schwerpunkt unserer Entwicklung.

Sie haben mit Nutanix, NetApp und VMware drei Anbieter in diesem Bereich im Portfolio. Wie positionieren Sie diese?

Die entscheidende Frage ist: Was brauchen unsere Kunden? Die Wahl hängt also von den jeweiligen Anforderungen des Kunden ab. Mit unseren drei Säulen können wir jedenfalls sehr ausgewogen beraten.

Wie entwickelt sich Ihr Geschäftsbereich Data Analytics?

Der Bedarf ist in der letzten Zeit enorm gestiegen – und das in unterschiedlichen Ausprägungen, etwa im Zuge der Digitalisierung von Prozessen. Es geht auch darum, Optimierungsmöglichkeiten aus Daten zu erkennen, die in der gesamten Infrastruktur laufend produziert werden. Der dritte Bereich beim Thema Data Analytics ist Security – Stichwort Security Information and Event Management (SIEM) – um etwa Anomalien zu erkennen. Bei diesem Thema arbeiten wir sehr erfolgreich mit Splunk zusammen. CheckPoint und Trend Micro sind unsere wichtigsten Hersteller beim Thema Cloud-Security. Alle drei Bereiche entwickeln sich sehr rasch weiter. Data Analytics ist jenes unserer Segmente, das am stärksten wächst.

Wird Data Analytics auch dazu verwendet, um Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln?

Dieser Trend hat begonnen. Es geht nicht nur darum, wie ich aus Daten Informationen gewinne, sondern auch darum, wie schnell ich sie bekomme. Aus unserer Sicht ist die Geschwindigkeit für die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen essentiell. Wie schnell kann ich erkennen, dass etwas in eine bestimmte Richtung läuft und wie schnell kann ich mich anpassen? In diesem Bereich sind wir mit Splunk, einem der Marktführer, sehr gut aufgestellt.

Sie positionieren sich als „Denkpartner“. Was ist darunter konkret zu verstehen?

Ein befreundeter IT-Leiter hat mich einmal gefragt: „Kennen Unternehmen eigentlich ihre Probleme?“ Das war die Geburtsstunde der Positionierung als Denkpartner. Wir setzen uns mit unseren Kunden zusammen und denken gemeinsam darüber nach, worum es eigentlich geht. Damit ist das Verborgene, das wenig Offensichtliche gemeint. Wir diskutieren, ob es sich bei einen angesprochenen Aspekt um die wirkliche Ursache oder nur um ein Symptom handelt. Wenn es um eine Lösung geht, fragen wir nach dem Wofür, nicht dem Warum. Letzteres ist vergangenheitsorientiert, das erstere zukunftsorientiert. Ist dieser erste Schritt einmal getan, ergeben sich die Lösungen zwar nicht von selbst – dafür ist noch viel Denksport erforderlich – aber alles geht danach wesentlich einfacher. Durch den gemeinsamen Denkprozess und das Einbringen unserer Erfahrung helfen wir unseren Kunden zudem, ihre Aufgaben in Form einer Handlungsorientierung zu priorisieren. Nicht jedes Projekt muss gleich in der kommenden Woche angegangen werden.

Welche Pläne haben Sie für die kommenden Monate?

Wir wollen unsere Partnerschaft mit AWS weiter ausbauen und auch das Thema Verschlüsselung forcieren, das noch stiefmütterlich betrieben wird, für die Sicherheit in der Cloud aber wesentlich ist. Wir arbeiten hier mit Thales zusammen, die eine zukunftsweisende Lösung bieten, mit der man über eine einzige Plattform die Verschlüsselung über das Gesamtunternehmen managen kann – und nicht nur punktuell.

Wollen Sie mehr Partner ins Boot holen?

Nein. Unsere etablierten Partner entwickeln sich sehr schnell weiter. Außerdem geht es bei Partnerschaften nicht nur um Technologien. Es kommt auch darauf an, wie sich die Menschen eines Unternehmens für ihre Kunden einsetzen. Die Corona-Krise zeigt das sehr deutlich.


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