„Bei der Lizenzoptimierung um die Ecke denken“

Auch wenn der Trend in Richtung SaaS geht: Gebrauchtsoftware spielt VENDOSOFT zufolge besonders in mittelständischen Unternehmen eine große Rolle. Neben der Kostenfrage sind dafür Faktoren wie Datenhoheit und Nachhaltigkeit entscheidend. ITWelt.at sprach mit VENDOSOFT-CEO Björn Orth. [...]

Björn Orth ist CEO der VENDOSOFT GmbH & Co. KG. (c) VENDOSOFT
Björn Orth ist CEO der VENDOSOFT GmbH & Co. KG. (c) VENDOSOFT

Der Trend zeigt eindeutig in Richtung Software-as-a-Service. Warum noch Gebrauchtsoftware?

Der Trend hin zu Software-as-a-Service ist zweifellos stark. Kaufsoftware von Microsoft – und da vor allem Gebrauchtsoftware – nimmt in mittelständischen Unternehmen jedoch weiterhin einen wichtigen Platz ein. Das können wir mit Gewissheit sagen, weil VENDOSOFT als Microsoft Solutions und Cloud Solution Partner mit jeder Form von Microsoft-Lizenzen handelt: neu, gebraucht und im Abo. Der Gebrauchtmarkt ist nach wie vor unser Zugpferd, eine Abschwächung der Nachfrage nicht erkennbar. Und warum auch, wenn ein Unternehmen mit Second-hand-Software Kosten von bis zu 80 Prozent bei der Softwarelizenzierung einsparen kann?

Gerade in der aktuellen Diskussion um wirtschaftlich herausfordernde Zeiten spricht der signifikante Preisunterschied dafür, nicht blind in die Cloud zu wechseln, sondern zu hinterfragen: Muss das wirklich für alle Abteilungen, alle Server und Mitarbeitenden sein?

Für gebrauchte Software spricht zudem die Datenhoheit – ein wichtiges Thema bei Behörden, im Gesundheitswesen und bei überraschend vielen Unternehmen, die der Datensicherheit in der (Microsoft-) Cloud nicht trauen und sie lieber im eigenen Haus gespeichert wissen.

Ein Vorteil von SaaS ist, dass User in den Genuss der jeweils aktuellen Version kommen. Wie lässt sich gegenüber Anwendern argumentieren, die es gewohnt sind, mit den neuesten Features zu arbeiten?

Programme wie Microsoft Office sind seit Jahren nahezu unverändert und kaum ein Anwender nutzt die Tools in ihrer Gänze, geschweige denn braucht die allerneuesten Features wirklich. Hinzu kommt, dass die wenigsten Unternehmen sofort und ohne Kompatibilitätsprobleme auf die neueste Microsoft Server- oder Client-Lizenz migrieren können und/oder wollen. Somit ist der von Ihnen beschriebene Vorteil in der realen Welt meist kein Vorteil, der geschätzt, sehr wohl aber teuer bezahlt wird. Und dann ist es so, dass VENDOSOFT neueste Software-Versionen oft schon wenige Monate nach deren Launch im Gebraucht-Portfolio führt. Unsere „Lieferanten“ sind z.B. Lizenzinhaber von Enterprise Agreements mit aktiver Software Assurance. Zwischen einer solchen gebrauchten On-Prem-Version und SaaS besteht kein Unterschied. Wer das nutzen will, bezieht bei uns beispielsweise Office 2021 für 30 Prozent unter Neupreis. Günstiger kann man nicht auf dem neuesten Stand bleiben – die Cloud ist jedenfalls teurer!

Sie werben auch mit hybriden Modellen bei der Bereitstellung von Software. Wie verhindert man, dass dadurch der Komplexitätsgrad in der Software-Landschaft steigt?

Es ist richtig, dass hybride Modelle einen gewissen administrativen Mehraufwand bedeuten. Cloud-Lizenzen werden im M365 Admin Portal verwaltet, für Kauflizenzen gibt es beispielsweise das Active Directory oder Office-Bereitstellungs-Tool. Allerdings ist der Verwaltungsaufwand bei on-premises einmalig – er fällt meist im Moment des Einkaufs an, wenn die Keys eingerichtet und auf die verschiedenen Arbeitsplätze verteilt werden. Mittel- und langfristig stehen dem extreme Kosteneinsparungen gegenüber, denn gebrauchte Software spart schnell einmal 40 bis 50 Prozent der jährlichen Abogebühren ein. Das rechtfertigt den geringen, und wie gesagt, einmaligen Mehraufwand bei der Verwaltung.

Die Lizenzbestimmungen bei Microsoft sind, vorsichtig formuliert, oft undurchsichtig. Wie ist die aktuelle Situation und wie kann VENDOSOFT hier unterstützen?

Da haben Sie Recht. Unsere Kunden nennen das gern „Lizenzdschungel“. Damit sind wir bei dem, wie wir unterstützen: Unsere beratenden Mitarbeitenden sind Microsoft Licensing Professionals – eine jährliche Zertifizierung durch Microsoft, die uns Aktualität und Durchblick bei den Lizenzbestimmungen des Herstellers attestiert. Wir haben zudem ein internes Schulungssystem, um immer am Ball zu bleiben. Hier tauschen wir uns über besonders komplizierte Fälle aus. Das hilft jedem, bei der Lizenz-optimierung unserer Kunden um die Ecke zu denken. Wir verkaufen nicht einfach nur Software, sondern analysieren vorhandene IT-Infrastrukturen und leiten daraus die beste und günstigste Lizenzierung ab.

VENDOSOFT schreibt Nachhaltigkeit auf seine Fahnen – ein Thema, das im Kontext von Software noch keine Selbstverständlichkeit ist. Welche Rolle spielt es bei Ihnen konkret? Und: Wie lässt sich Alt-Software am besten recyceln?

Mit unserem Kerngeschäft erfüllen wir einen wichtigen Teil des ESG-Gesellschaftsvertrags, der dazu aufruft, in Umwelt-, Gesellschafts- und Wirtschaftsfragen nachhaltig zu agieren. Gebrauchte Lizenzen fördern nachhaltigen Konsum. Sie verlängern die Lebensdauer von Hardware und vermeiden die frühzeitige Entsorgung von Servern, Notebooks und PCs. Gebrauchte Software ermöglicht zudem jeder Organisation bezahlbaren Zugang zur Digitalisierung. Microsoft-Produkte von VENDOSOFT kann sich jeder leisten und auch unsere Lizenzberatung führt in Unternehmen zu Kosten- und CO2-sparenden IT-Infrastrukturen. Mit unserem Lizenz-Fachwissen können wir den digitalen Wandel verantwortungsvoll begleiten, indem wir Unternehmen beim Umsetzen ihrer Corporate Digital Responsibility und beim Erreichen ihrer Klimaschutzziele unterstützen.

Wie lässt sich Alt-Software nachhaltig recyclen? Indem Unternehmen nicht mehr benötigte Microsoft-Bestände an VENDOSOFT veräußern. Wir stellen die Lizenzen dem Gebrauchtsoftwaremarkt zur Verfügung und zahlen attraktive Rückkaufpreise. Win-Win für alle.


Mehr Artikel

News

Große Sprachmodelle und Data Security: Sicherheitsfragen rund um LLMs

Bei der Entwicklung von Strategien zur Verbesserung der Datensicherheit in KI-Workloads ist es entscheidend, die Perspektive zu ändern und KI als eine Person zu betrachten, die anfällig für Social-Engineering-Angriffe ist. Diese Analogie kann Unternehmen helfen, die Schwachstellen und Bedrohungen, denen KI-Systeme ausgesetzt sind, besser zu verstehen und robustere Sicherheitsmaßnahmen zu entwickeln. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*