Beim Bezahlen geht Tradition vor Innovation

Zahlen per Handy via NFC oder Dienste wie Google Wallet sollen das bargeldlose Bezahlen revolutionieren. [...]

Neuesten Gerüchten zufolge arbeitet auch Apple intensiv an einem eigenen Zahldienst, der über den Fingerabdruckscanner des iPhone 5s und die bei iTunes hinterlegte Kreditkarte funktionieren soll. Doch für die meisten Österreicher ist weiterhin nur Bares Wahres. Das geht aus einer Studie von Marketagent.com und emotion banking hervor. Auch die befragten Finanzexperten, die in ihrem persönlichen Zahlungsverhalten stärker bargeldlos agieren, sind bei der Einschätzung hinsichtlich der bargeldlosen Gesellschaft eher skeptisch. Lediglich 19 Prozent der Banker halten eine bargeldlose Gesellschaft in Österreich in weiterer Zukunft für realistisch, wobei 34 Prozent eine derartige Entwicklung begrüßen würden. Diesem Wunsch steht jedoch bei der Mehrzahl der Banker die Gefahr eines Überwachungsstaates, der Zunahme der digitalen Kriminalität sowie der Auslieferung an Technik gegenüber und so dominiert eine „sowohl als auch“-Sicht.

Vor allem die Gefahr einer Zunahme der digitalen Kriminalität (71,6 Prozent) und eines Überwachungsstaats (66,6 Prozent) sowie Bedenken, im Verlustfall keine Bezahlmöglichkeit zu haben (68,4 Prozent), bereiten den Konsumenten in Bezug auf eine bargeldlose Gesellschaft Kopfzerbrechen.  Doch der digitale Strukturwandel stellt klassische Banken vor allem im Bereich bargeldloser Zahlungsverkehr vor große Herausforderungen. Neue innovative Lösungen entstehen an den klassischen Banken vorbei, Zahlungen müssen nicht mehr exklusiv bei Banken abgewickelt werden. Nichtbanken (Google, Apple, Pay Pal) werden mit Abstand als die wichtigsten Spieler bei der Entwicklung innovativer Zahlungsverkehrslösungen gesehen. Auch Kreditkarten-Anbieter sowie große Online-Versandhäuser (Amazon, Zalando) mischen kräftig mit. (cb)


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