Beschaffung energieeffizienter Hardware

Effiziente IT-Konzepte für Serverräume und Rechenzentren ermöglichen Energieeinsparungen von 60 Prozent und mehr. Im Rahmen der Initiative "Prime Energy IT" wurde dazu erstmals ein Leitfaden für den Einkauf von Hardware entwickelt. [...]

Forciert durch Breitband-Internet, mobile Kommunikationsanwendungen, neue Konzepte im TV-Bereich sowie allgemein eine zunehmende Digitalisierung und vielfältige neue Anwendungen im Dienstleistungssektor steigt der Bedarf für hohe Performance und Kapazität zentralisierter Datenverarbeitung und Datenspeicherung  rasch an. Dieser Trend wird durch Cloud-Konzepte weiter forciert.

Angesichts dieser Entwicklung steigt auch der Energiebedarf für die IT-Hardware und Infrastruktur der zentralen IT-Services. Entsprechend energieeffiziente und damit auch kostensparende IT-Lösungen werden damit immer wichtiger.

Moderne effiziente Konzepte für Hardware und Infrastruktur ermöglichen Energieeinsparungen von 60 Prozent und mehr. Entscheidende Erfolgsfaktoren sind unter anderem ein umfassendes Energiemanagement für Serverräume und Rechenzentren sowie eine auf Energieeffizienz ausgerichtete Beschaffung.

Im Rahmen der internationalen Initiative „Prime Energy IT“ wurden nun erstmals Guidelines für die Beschaffung energie­effizienter Hardware entwickelt, die ins­besondere Hilfestellung für die Auswahl effizienter Lösungen im Bereich Server, Datenspeicherung und Netzwerk bieten. Der Beschaffungsratgeber bietet unter ­anderem Empfehlungen zur Bewertung der Hardwareeffizienz auf der Basis entsprechender Benchmarks  sowie Kriterien zur Netzteileffizienz, zu Powermanagement und zur Kapazitätsoptimierung im Bereich der Datenspeicherung.

Der Ratgeber richtet sich vor allem an den Bereich öffentlicher Dienstleistungen. Die Empfehlungen beziehen sich ausschließlich auf die Beschaffung von IT- und Infrastruktur-Equipment und nicht auf das Design und Management von Serverräumen bzw. Rechenzentren. Zudem geht es hier um den Aspekt der Energieeffizienz, nicht um andere Umweltaspekte wie ­Gefahrenstoffe und Recycling.  

Dass der Leitfaden sich nicht nur an Procurement-Spezialisten richtet, zeigt etwa das einführende Kapitel, indem Aspekte wie TCO definiert werden. Entsprechend dem Standard für öffentliche Ausschreibungen sind die Kriterien für alle Bereiche in Muss- und Sollkriterien sowie Vertragsbedingungen gegliedert. Die Guidelines schlagen eine relative Gewichtung der Bewertungskriterien vor, die je nach spezifischem Kontext angepasst werden können. Die Gesamtgewichtung der Energieeffizienzkriterien in Relation zu anderen Kriterien ist jedoch vom Ausschreiber zu definieren.

Die behandelten Kategorien sind Server, Storage, Netzwerk-Equipment und Ausrüstung im Bereich Kühlung. Last but not least enthält der Leitfaden Empfehlungen in Sachen Verbrauchsmonitoring.

Der Ratgeber, der unter der Projektkoordination von Bernd Schäppi von der Austrian Energy Agency entstanden ist, sowie weiterführende aktuelle Literatur zu energiesparender Technologie wird auf www.efficient-datacenter.eu zum kostenlosen Download angeboten. (su/pi)


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