Für den Erfolg von Unternehmen gewinnt Geschwindigkeit immer mehr an Bedeutung, denn die Geschäftsprozesse beschleunigen sich dramatisch und sind immer stärker vernetzt. [...]
Die Entwicklung ist dabei nicht auf bestimmte Branchen beschränkt, sondern erfasst nahezu die gesamte Wirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Experton Group, die BT in Auftrag gegeben hat. Bei rund einem Drittel der Befragten (32,8 Prozent) haben sich die Geschäftsprozesse in den vergangenen zwei Jahren erheblich beschleunigt und vernetzt. In rund sechs Prozent der Firmen erreichen sie bereits Echtzeittempo. Bis 2015 rechnet schon ein Zehntel der Entscheider (10,2 Prozent) mit einer Beschleunigung auf Echtzeitgeschwindigkeit. Knapp 42 Prozent der Studienteilnehmer glauben, dass Tempo und Vernetzungsgrad der Geschäftsabläufe weiter stark steigen werden. Von geringfügig beschleunigten und vernetzten Prozessen geht ein gutes Drittel (34,6 Prozent) aus, und nur 13,4 Prozent erwarten, dass ihre Geschäftsprozesse weitgehend unverändert ablaufen werden. Dementsprechend besteht eine große Nachfrage nach IT-Lösungen, die es erlauben, Einfluss auf die Entwicklung zu nehmen und das Potenzial der Real Time Economy zu nutzen, wie Unified Communications und Collaboration, intelligente IP-Netzwerke und Cloud-basierte Infrastruktur-Services.
NUR WENIGE UNTERNEHMEN GEWAPPNET
Während sich vor allem Versorgungs- und Fertigungsunternehmen sowie Unternehmen der Medienbranche bereits auf die Entwicklung einstellen, fangen Firmen aus anderen Bereichen gerade erst damit an. Insgesamt sieht sich nur eine Minderheit (22,4 Prozent) der befragten Entscheider bislang für die künftigen Herausforderungen, die die Real Time Economy mit sich bringen wird, ausreichend gewappnet. „Um Geschäftsabläufe in Echtzeit zu realisieren, müssen die Unternehmen Prozesse intelligenter gestalten. Das beginnt bei der Planung und geht über Entwicklung, Produktion und Auslieferung bis hin zum fertigen Produkt sowie den damit verbundenen Serviceprozessen. Denn solange die Intelligenz nur in den Köpfen der Mitarbeiter sitzt, geht zu viel Zeit an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine verloren“, sagt Luis Praxmarer, Global Research Director bei der Experton Group. Gelingt es hingegen, die im Laufe eines solchen Prozesses anfallenden Daten unabhängig von ihrer Herkunft und Beschaffenheit zentral zu erfassen, auszuwerten und allen beteiligten Instanzen die für sie relevanten Informationen automatisiert zu übermitteln, entstehen sich selbst steuernde Regelprozesse, in die der Mensch nur noch bei grundsätzlichen Änderungen eingreifen muss. Graduelle Unterschiede, beispielsweise in der Bedarfssituation oder in der Verfügbarkeit von Ressourcen, werden indessen automatisch registriert und ausgesteuert. „Die aktuelle Studie zeigt, dass nur wenige der befragten europäischen Unternehmen in der Lage sind, ihre Geschäfte mit der Schnelligkeit abzuwickeln, die in der globalisierten Wirtschaft erforderlich ist“, sagte Nina Wegner, CEO von BT Germany, und weiter: „Die Reaktionszeiten müssen kürzer werden, Risiken müssen früher erkannt und die Geschäftsprozesse entsprechend angepasst werden.“
Unter dem Begriff „Industrie 4.0“ haben solche Veränderungen bereits Eingang gefunden in ein neues Wirtschaftsmodell, das vor allem durch die Vernetzung von Mitarbeitern, Infrastruktur und Produkten gekennzeichnet ist. (cb/idg)
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