Noch vor wenigen Jahren gab es außer ein paar Pilotprojekten in Österreich kaum Big-Data-Lösungen im Einsatz. Das ändert sich nun, wenn auch langsam. In der heimischen Unternehmenslandschaft findet ein Umdenken statt, sehr zur Freude der Anbieter. [...]
Bei heimischen Unternehmen ist das Thema Big Data Analytics noch nicht wirklich angekommen oder steckt zumindest noch in den Kinderschuhen. Die breite Masse an Unternehmen steht in Österreich noch am Anfang, wenn es darum geht das Beste aus ihren bereits bestehenden Daten herauszuholen. Das ist die – mit wenigen Ausnahmen – einhellige Meinung der heimischen Anbieter. Einig sind sich die Anbieter auch, dass Österreichs Wirtschaft damit viele Chancen und Potenziale ungenützt lässt. Das gilt allerdings nicht nur für österreichische Unternehmen, sondern ist ein europäischer Trend.
NUR WENIGE DATEN WERDEN GENUTZT
Der Big-Data-Markt wird laut IDC zwischen 2014 und 2019 jährlich um 23,1 Prozent wachsen. Laut einer aktuellen Studie von MarketsandMarkets wird sich allein der weltweite Markt für IT Operations Analytics bis 2020 mehr als vervierfachen. Bis zu diesem Jahr wird mit einem Datenaufkommen von weltweit 44 Zettabyte gerechnet – aktuell werden aber nur rund zwölf Prozent dieser Datenmengen genutzt. Laut der internationalen Untersuchung »Big Data Survey Europe« von BARC haben nur 14 Prozent der befragten Unternehmen eine Big-Data-Strategie, weitere 23 Prozent haben angegeben, eine Strategie in Planung zu haben. Für die große Mehrheit von 63 Prozent ist Big Data noch überhaupt kein Thema.
VOM HYPE ZUM MAINSTREAM
Big Data Analytics ist aber sicher kein Trend, der in ein paar Jahren wieder verschwunden sein wird. 90 Prozent der weltweiten Daten sind erst in den vergangenen zwölf Monaten entstanden. Generell soll sich die Datenmenge Jahr für Jahr verdoppeln. Diese Beispiele verdeutlichen, wie wichtig es ist, aus den Daten in den Unternehmen relevantes Wissen zu generieren. Das kann vor allem im Rahmen der derzeit stattfindenden Digitalisierungswelle zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal zwischen Erfolg und Mißerfolg eines Unternehmens werden. Analysten sind sich einig: Wer die Digitalisieurng verschläft, wird über kurz oder lang vom Markt bestraft werden. Und zu einer umfassenden Digitalisierung der Geschäftsprozesse gehört neben Cloud Computing, Mobility und Social Media eben auch Big Data Analytics.
Im Vordergrund all dieser Überlegungen steht der Kunde. Nicht umsonst wird der gegenwärtige Trend der Digitalisierung auch gemeinhin als ›customer centric era‹ bezeichnet. Keine Technologie erlaubt es Unternehmen besser und einfacher, alles über seine Kunden in Erfahrung zu bringen und sie nachhaltig an das eigene Unternehmen zu binden wie Big Data Analytics. Vor allem wenn es im Rahmen einer einheitlichen IT- und Unternehmensstrategie mit wichtigen IT-Kernelementen wie ERP oder CRM verknüpft ist. Bis das soweit ist, wird es aber – nicht nur in Österreich – noch das eine oder andere Jahr dauern.
Die COMPUTERWELT hat 22 heimische Anbieter zu ihrer Einschätzung über den Einsatz von Big-Data-Lösungen in Österreich befragt und auch einen Ausblick in die nahe Zukunft erbeten. (aw)
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