Big Data ist nicht mehr Zukunftsmusik

Auf dem Weg zur gewinnbringenden Nutzung warten jedoch einige Hürden wie etwa Datenqualität oder Datenschutz. [...]

Ergebnisse einer aktuellen techconsult-Studie zum Themenfeld Big Data und den vorgeschalteten Prozessen in Unternehmen ab 500 Mitarbeitern zeigen deutlich, wie nachgefragt der Einsatz von Big Data Services heute schon ist. Demnach analysieren bereits 72 Prozent der befragten Unternehmen intern erstellte Daten. Fast ein Drittel der Anwenderunternehmen reichern die analysierten Daten sogar mit weiteren Informationen an, um dadurch einen größeren Mehrwert zu erhalten. Diese Umfrageergebnisse lassen den Schluss zu, dass bereits heute Unternehmen eine aufbauende Verbindung zwischen Entscheidungsqualität und Unternehmenserfolg sehen, die durch den Einsatz von Big Data umgesetzt werden kann.

Unternehmen, die herausgefordert sind, zeitkritische Entscheidungen auf Grundlage ausgewerteter Unternehmensdaten zu treffen, stehen allerdings vor mehreren Hindernissen. Um erfolgreich Big Data Services einsetzen zu können, müssen die auszuwertenden Daten aus mehreren Quellen zusammengeführt und einheitlich aufbereitet werden. Zudem können die ermittelten Ergebnisse nur so gut sein, wie die Datenqualität dies zulässt. Die Verbesserung und Sicherstellung von Datenqualität erfordert jedoch umfangreiche Maßnahmen wie zuvor definierte Regeln zur Prüfung der Daten. Hinzu kommt, dass gerade in kleineren Unternehmen Knowhow-Träger in Bezug auf die Big-Data-Technologie fehlen und daher der produktive Einsatz in weite Ferne rückt. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist das Thema Datenschutz, das bei der Verarbeitung bzw. Auswertung von Big Data eine zentrale Rolle spielt. Viele dieser Daten enthalten personenbezogene Informationen, sei es aus Verträgen, Dienstleistungen oder auch aus Social Media Content. Der Umgang mit diesen Daten bei der Anwendung der Big-Data-Technologie ist komplex und muss entsprechend detailliert abgebildet werden, um spätere Rechtsfolgen proaktiv zu verhindern.

Trotz der genannten Hemmnisse streben gerade größere Unternehmen die standardisierte Nutzung von Big Data Services für ihre Belange an. 88 Prozent der befragten Unternehmen möchten laut techconsult zukünftig ihre intern erstellten Unternehmensdaten analysieren – das entspricht einem Wachstum von 16 Prozentpunkten in den kommenden zwei Jahren. Die Einsatzbereiche sind dabei vielfältig: von Produktentwicklung und Einkauf über Marketing und Vertrieb bis hin zu Logistik und Verwaltung innerbetrieblicher Prozesse. Alle diese Bereiche lassen sich effektiver und nachhaltiger gestalten, sofern genaue Vorhersagen auf Grundlage von bereits erzeugten Daten erstellt werden können. Eine erhöhte Wettbewerbsfähigkeit durch zu Tage geförderte Informationen, die dem Anwender einen Wissensvorsprung gegenüber dem Wettbewerb generieren können, ist das erhoffte Ziel, das mit Big Data erreicht werden soll. Die Maxime „Vorsprung durch Wissen“ kann dabei durchaus greifen und Big Data langfristig als etablierte Technologie in der IT eines Unternehmens integrieren. Allerdings müssen Big-Data-Service-Anbieter ihren Kunden techconsult zufolge Wege aufzeigen, um den Einsatz von Big Data gangbar zu machen. (pi/oli)


Mehr Artikel

Tim Herden, Director Solution Architecture bei Mendix (c) Privat
Kommentar

Fünf wichtige Merkmale bei der Auswahl einer Low-Code-Plattform

Angesichts der Vielzahl verfügbarer Low-Code-Plattformen stellt die Wahl einer passenden Lösung Entscheidungsträger vor Herausforderungen. Um leistungsstarke Geschäftsanwendungen zu entwickeln und komplexe digitale Transformationsprojekte erfolgreich umzusetzen, braucht es eine Plattform, die sowohl Flexibilität als auch Skalierbarkeit bietet. Welche fünf zentrale Merkmale bei der Auswahl besonders wichtig sind, weiß Tim Herden, Director Solution Architecture bei Mendix. […]

Die Deutschen wünschen sich nach einer aktuellen Bitkom-Umfrage mehrheitlich einen breiten KI-Einsatz. (c) Bitkom
News

Bitkom-Umfrage: KI boomt – aber die Angst vor Abhängigkeit vom Ausland ist groß

Wie auch in Österreich, so hat die Nutzung von KI in Deutschland in den vergangenen Monaten rasant zugenommen. Inzwischen verwenden zwei Drittel (67 Prozent) der Deutschen ab 16 Jahren zumindest ab und zu generative KI wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini. Letzten Sommer waren es erst 40 Prozent. Zugleich, so das Ergebnis einer Bitkom-Umfrage gibt es eine weit verbreitete Sorge vor einer zu großen Abhängigkeit von ausländischen KI-Anbietern. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*