Mit für bestimmte Industrien vorkonfigurierten ERP-Paketen will Infor die Implementierungszeiten von ERP-Software-Projekten gering halten. Derzeit stehen CloudSuites für die Bereiche Automotive, Aerospace & Defense und Hospitality zur Verfügung. [...]
Infor stellt mit der Infor CloudSuite die ersten industriespezifischen Anwendungssuites vor, die über die Amazon Web Services (AWS) verfügbar sind. Im Fokus steht dabei Branchen-Knowhow in Form von vorkonfigurierter Software mit dezidierten, industriespezifischen Funktionen, die über ein flexibles Abo-Modell erhältlich ist (Kunden zahlen pro Anwender). Die Bereitstellung über die Amazon-Cloud soll dabei die Vorlaufkosten für den Betrieb deutlich reduzieren. Den Anfang machen die CloudSuites für die Bereiche Automotive, Aerospace & Defense und Hospitality – im Sommer soll dann die CloudSuite Corporate folgen, deren Kernlösungen spezifische Finanz-Anwendungen sowie Infors vollständige Human Capital Management Suite umfassen.
„Die Infor CloudSuites setzen stark auf Branchen-Know-how und sind zu etwa 75 Prozent für die jeweilige Industrie vorkonfiguriert“, erklärt Andreas Anand, Vice President Infor Consulting Services EMEA, im Gespräch mit der COMPUTERWELT. „Bestimmte kundenspezifische Anpassungen sind natürlich immer nötig, aber wir versuchen, viele Prozesse bereits im Standard abzubilden um damit die Implementierungszeiten möglichst gering zu halten.“ Vier Wünsche auf Anwenderseite will Infor damit adressieren: Kostenersparnis, mehr Zuverlässigkeit und Performance, eine erhöhte Flexibilität und Software, die immer am aktuellsten Stand ist, ohne dass man für jede neue Version ein aufwändiges Implementierungsprojekt starten muss.
Anwender sollten sich ausrechnen, was es tatsächlich kostet, ein ERP-System on-premise zu betreiben, empfiehlt Anand. „In einer Cloud muss ich keine eigene Hardware mehr betreiben, ich muss die Lizenzen nicht kaufen und der Betrieb erfolgt über den Dienstleister. Das spart in den meisten Fällen viel Geld.“ Und was die weltweite Verfügbarkeit und gute Performance betrifft, kann seiner Meinung nach auch kaum ein Unternehmen mit den Amazon Web Services mithalten.
Das war auch einer der Gründe, warum sich Infor Amazon als Partner ausgesucht hat. Probleme, weil Infor und Amazon US-Unternehmen sind, sieht Anand nicht: „Infor und Amazon sind mehr globale Unternehmen, als US-Unternehmen. Und Amazon ist in zehn verschiedene Regionen aufgeteilt, mit physisch unabhängigen Infrastrukturen.“ Wenn europäische Kunden ihre Daten in Europa haben wollen, dann könne Amazon das bieten. „Kunden können mit Infor und Amazon entsprechende Vereinbarungen treffen, damit der Ort der Datenhaltung und die entsprechende Datensicherheit gewährleistet sind. Viele CIO erkennen auch, dass Anbieter wie Amazon bessere Datensicherheit bieten können, als man es selber kann.“
Aber auch wenn viele europäische Kunden Cloud-Lösungen noch nicht so recht vertrauen, so sollte man sich zumindest für Implementierungsprojekte nicht die Vorteile der Cloud entgehen lassen. „Viele Kunden testen und entwickeln in der Cloud, lassen aber dann das tatsächliche Produktivsystem on-premise laufen. Sie haben bei Implementierungsprojekten oft die Situation, dass sie einen Softwareanbieter haben, einen Servicedienstleister, eine eigene IT-Infrastruktur und eine eigene IT-Abteilung.“ Kommt es zu Problemen, sei oft sehr schwer herauszufinden, wo die Ursache liegt. In der Cloud dagegen liegen die gesamte Infrastruktur, die Hardware, der Betrieb, beim Cloud-Dienstleister und „Probleme lassen sich dann schneller beheben“. Anand berichtet von IT-Leitern, deren Einschätzung zufolge sich durch diese Cloud-Möglichkeiten die Risiken im Rahmen von Implementierungsprojekten halbiert haben. (oli)
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