»Business darf auch Spaß machen«

Seit April 2019 ist Florian Jira Country Manager von Infinigate Österreich und damit Nachfolger von Gerald Maier, der sich neuen beruflichen Herausforderungen stellt. Die COMPUTERWELT sprach mit ihm über aktuelle Themen im IT-Security-Bereich. [...]

Florian Jira ist als Nachfolger von Gerald Maier seit April Country Manager von Infinigate Österreich. (c) Wolfgang Franz

Anfang September hat Infinigate einen Distributionsvertrag mit Check Point, einem weltweit agierenden Spezialisten für Cyber-Sicherheitslösungen, abgeschlossen. Sonja Meindl, Check Point Country Manager Schweiz und Österreich, begründet die neue Zusammenarbeit folgendermaßen: »Unser strategischer Fokus bei Check Point liegt besonders auf neuen Technologien, der Stärkung des Partnergeschäftes und der Neukundengewinnung. Darum haben wir uns für Infinigate als Value Added Distributor im Raum DACH entschieden. Wir versprechen uns davon, neue Partner und Geschäftsfelder innerhalb des Partnernetzwerkes in der Alpenregion erschließen zu können.«

Florian Jira, seit 1. April 2019 Country Manager von Infinigate Österreich, kommentiert: »Mit Check Point zeichnen wir in der DACH-Region einen sehr etablierten und weltweit technologisch führenden Hersteller, der das Infinigate-Portfolio besonders im Enterprise-Umfeld perfekt ergänzt. Mit der Erweiterung des Gruppenvertrages auf diese Region, vertreibt die Infinigate-Gruppe nun das Check Point-Portfolio in insgesamt acht europäischen Ländern.«

Die COMPUTERWELT fragte beim neuen Österreich-Geschäftsführer nach, welche Kriterien für Auswahl von Technologiepartnern ausschlaggebend seien. »Wir haben einen klaren Fokus auf IT-Security, WLAN und Mobile Management. Darüber hinaus halten wir den Ball flach, denn wenn man Kompetenz haben will, muss man sich fokussieren. IT-Security ist ein sehr boomender Markt, allein im Endpoint-Security-Bereich haben in der letzten Zeit 43 Hersteller angefragt, um geboardet zu werden.« In Deutschland verfüge der Distributor über eine eigene Abteilung namens »New Technologies«, »die genau weiß, wohin die Reise geht und die Technologien möglicher Partner evaluiert. Für uns ist auch sehr wichtig, wie viel Ressourcen ein Hersteller in Europa und auch in Österreich hat. Wenn beispielsweise ein Start-up nur aus den USA heraus agiert und sich erwartet, dass wir für ihn den Channel aufbauen, würde es nicht funktionieren. Wir brauchen lokale Ansprechpartner im Support und in der Logistik, damit es rund läuft. Der Hersteller muss zudem in seine eigene Marke investieren.« Als positives Beispiel nennt Florian Jira Check Point: »Das Unternehmen hat alleine in Österreich ein 14-köpfiges Team. Wenn ich mit einem Mitarbeiter zu einem Reseller gehe, dann weiß ich, dass Kompetenz mit im Gepäck ist.«

Peoples Business als schlüssel zum Erfolg

Der direkte, persönliche Geschäftskontakt ist für Florian Jira ein wesentliches Erfolgskriterium. »An der heurigen Ausgabe der it-sa, die die Besucher in Massen angezogen hat, sieht man, wie wichtig Peoples Business ist. Ich finde es nur schade, dass man in Österreich nichts Ähnliches auf die Beine stellen kann.« Nach dem gleichen Prinzip agiert Jira, wenn er in der heimischen Partnerlandschaft unterwegs ist: »Ich fahre sehr gerne zu den Partnern. Unter Business Development verstehe ich, herauszufinden, wo das aktuelle Geschäft des Partners ist und wohin er sich bewegen will, um die Ziele gemeinsam zu erarbeiten. Wenn es erfolgreich ist, schafft das Verbindung. Bei einigen Partnerschaften entstehen auch Freundschaften.« Es könne durchaus auch sein, dass nur der Preis entscheide, was laut Jira am anderen Ende der Skala wäre: »Wir sind ein Value Added Distributor. Die Veredelung für mich ist, dass das Miteinander passt, das Vertrauen. Schließlich darf das Business auch Spaß machen!«

Initiativen im MSP-Bereich

Zu den Aufgaben eines Distributors mit hoher Spezialisierung gehört es auch, bei den Partnern Awareness für die neuen Themen am IT-Security-Markt zu schaffen. Ein großer aktueller Schwerpunkt ist MSP. Seit August haben etwa Systemhäuser mit Barracuda MSP und Infinigate die Möglichkeit, den stark wachsenden Managed-Services-Markt zu adressieren. Das Portfolio von Barracuda MSP hat sich mit der Akquisition des Managed-Workplace-Geschäfts von Avast vergrößert. Infinigate wird zudem Trainings- und Supportservices anbieten und als Rechnungsabwickler sowie Distributor für Barracuda MSP fungieren.

Generell sei das MSP-Thema laut Jira einerseits für flexible, junge Reseller, die nicht aus dem Lizenzgeschäft kommen und hier eine Chance sehen, möglichst viel zu automatisieren und per Knopfdruck pro Monat abzurechnen. Andererseits kommen große Anbieter in Frage, die den Endkunden traditionell viel abgenommen und MSP als Zusatzgeschäft etabliert haben. »Man hat eine wesentlich höhere Flexibilität, es ist preislich attraktiv und ich kann Technologiesprüngen viel einfacher folgen«, fasst der neue Infinigate Österreich-Geschäftsführer die Vorteile von MSP zusammen.

Florian Jiras Visionen, was die Zukunft von Infinigate Österreich betrifft, sind klar umrissen: »Wir werden unseren Weg weitergehen und den Fokus beibehalten ohne Generalist zu werden, was das Erfolgsrezept von Infinigate ist. Wenn wir weiterhin auf die richtigen Partner und Lösungen setzen wie bisher, werden wir auch automatisch wachsen.«


Mehr Artikel

News

Bad Bots werden immer menschenähnlicher

Bei Bad Bots handelt es sich um automatisierte Softwareprogramme, die für die Durchführung von Online-Aktivitäten im großen Maßstab entwickelt werden. Bad Bots sind für entsprechend schädliche Online-Aktivitäten konzipiert und können gegen viele verschiedene Ziele eingesetzt werden, darunter Websites, Server, APIs und andere Endpunkte. […]

Frauen berichten vielfach, dass ihre Schmerzen manchmal jahrelang nicht ernst genommen oder belächelt wurden. Künftig sollen Schmerzen gendersensibel in 3D visualisiert werden (c) mit KI generiert/DALL-E
News

Schmerzforschung und Gendermedizin

Im Projekt „Embodied Perceptions“ unter Leitung des AIT Center for Technology Experience wird das Thema Schmerzen ganzheitlich und gendersensibel betrachtet: Das Projektteam forscht zu Möglichkeiten, subjektives Schmerzempfinden über 3D-Avatare zu visualisieren. […]

Be the first to comment

Leave a Reply

Your email address will not be published.


*