CDP gibt EVVA den richtigen Schub

Das Center for Digital Production (CDP) hat für EVVA Sicherheitstechnologie ein flexibles adaptives Fertigungssystem realisiert, das Sonderanfertigungen in der gleichen Zeit wie Standardprodukte produziert. [...]

Durch die Lösung kann die Fertigung von Sonderteilen bei EVVA um den Faktor drei beschleunigt werden. (c) CDP

EVVA ist europaweit führender Entwickler und Hersteller von mechanischen und elektronischen Zutrittssystemen. Das renommierte Traditionshaus wurde 1919 in Wien gegründet und ist bis heute ein Familienunternehmen. Am Standort Wien wird seit je geforscht, entwickelt, produziert und in alle Teile der Welt exportiert. »Wir decken ein umfassendes Spektrum ab, von der klassischen Massenproduktion in Mittel- und Kleinserien, über Standardprodukte bis hin zur Produktion von Sonderanfertigungen auf höchstem Niveau«, so Michael Kiel, Executive Vice President Operations & QM, von EVVA. Das Unternehmen habe laut Kiel international einen sehr guten Ruf als führender Spezialist für komplexe (Bau-)Projekte mit komplexen Schließplänen – etwa für Verwaltungsgebäude, Hotelbauten, oder Banken – in denen eine große Anzahl von Schlössern mit komplexen Schließplänen zu verbauen ist.

»Die mechanischen und elektronischen Zutrittssysteme umfassen Standardprodukte, wie Zylinder für Einzelschließungen und Generalhauptschlüsselanlagen, bis hin zu Sonderanfertigungen für Spezialtüren, oder Tore von historischen Gebäuden. Oft ist der Auftrag eine Mischung aus Standardprodukten und Sonderanfertigungen«, ergänzt Stefan Ehrlich-Adám, CEO von EVVA. EVVA-Partner würden dabei oft unter einem großen Zeitdruck stehen, weil der Einbau der Schließsystemen gegen Ende von Bauprojekten erfolgt und das die Voraussetzung für jede Inbetriebnahme ist. »Deshalb liefern wir unseren Kunden die Komplettsysteme so rasch als möglich und in höchster Qualität«, so Ehrlich-Adám weiter.

Hochautomatisierte Fertigungszelle um Produktionszeiten zu verkürzen
Die Standardprodukte können von EVVA sehr schnell produziert und je nach Größe der Anlage binnen weniger Tage geliefert werden. Komplexe Sonderanfertigungen hingegen werden maßgeschneidert konstruiert und gefertigt. Die Lieferzeit dieser Komponenten ist aber für die Kundenzufriedenheit und das Einhalten der Gesamt-Zeitpläne wesentlich, eine Reduktion der Durchlaufzeit daher oft wettbewerbsentscheidend. »Als kundenorientiertes Unternehmen arbeiten wir laufend daran, die Produktions- und Lieferzeiten zu verkürzen. Dafür setzen wir uns das Ziel, eine neue hochautomatisierte Fertigungszelle zu schaffen, die Sonderanfertigungen möglichst genauso schnell, und in der gleichen computergesteuerten Maschine herstellen kann, wie unsere Standardprodukte«, so Michael Kiel über die Anforderung des Projektes.

Intensive Kooperation

Das österreichische Center for Digital Production (CDP) aus Wien ist eine der führenden Forschungs- und Entwicklungsplattformen im Bereich flexible Fertigungsautomatisierung, M-2-M Communication, AI und digitale Produktionsnetzwerke. Seit 2017 am Markt verzeichnet das heimische »Flaggschiff« für »Industrie 4.0« einen steilen Aufschwung. Geschäftsführer Christoph Pollak freut sich nun über den nächsten Erfolg: »Für die renommierte EVVA Sicherheitstechnologie realisierte das CDP ein flexibles adaptives Fertigungssystem, mit dem Sonderanfertigungen nun hochautomatisiert in der gleichen Zeit wie Standardprodukte produziert werden.«

Durch die CDP-Lösung, die in intensiver Zusammenarbeit mit dem österreichischen Werkzeugmaschinehersteller EMCO (Hallein) entwickelt wurde, kann die Fertigung von Sonderteilen bei EVVA um den Faktor 3 beschleunigt werden, ebenso wird damit eine Effizienzsteigerung im Bereich der Serienteile mittlerer Stückzahl erreicht, weil eine gleichmäßigere Auslastung der Fertigungsressourcen erzielt werden kann. Als Partner für das herausfordernde Projekt arbeitet EVVA mit den Spezialisten von CDP zusammen. »Für das neue flexible adaptive Fertigungssystem von EVVA wurde die Konstruktion, die Arbeitsvorbereitung und die Fertigung automatisiert und computergestützt beschleunigt«, fasst Christoph Pollak, Geschäftsführer des CDP zusammen.

Das CDP definierte das Layout der Fertigungszelle, definierte die Hardware für EVVA und führte die Softwareentwicklung durch, die das Zusammenspiel aller Elemente gewährleistet. Durch die intensive Kooperation mit dem Hause EMCO konnte erstens eine Trockenbearbeitung realisiert werden, die für die Durchgängigkeit des Gesamtablaufes von zentraler Bedeutung ist und zweitens ein Partner gefunden werden, der sich aktiv an der maßgeschneiderten Entwicklung der erforderlichen Machine-2-Machine-Schnittstellen beteiligt. »Bei der Konzipierung der Zelle führten wir die gesamte Konstruktion durch, z.B. wie sieht die Zelle aus, wo wird der Roboter platziert und befestigt, welche Sensoren kommen zum Einsatz, welcher Roboter wird verwendet oder welche Spannmittel sind geeignet, um einige Faktoren zu erwähnen«, ssagt Christoph Pollak.

Optimierte Sonderproduktionen

Mit dem flexiblen adaptiven Fertigungssystem made by CDP können (Standard-) und Sonderanfertigungen nun in hoher Form automatisch, autonom und damit schneller erfolgen. Die Geschwindigkeit der Sonderproduktion wird um das Dreifache erhöht, die Produktion der Standardware wird günstiger und die optimierte automatisierte Produktion bringt viele Kostenvorteile.

»Die hohe Kompetenz für Produktions- und Fertigungstechnik sowie industrielle Digitalisierung vom CDP haben zu einem überzeugenden Ergebnis geführt und belegen, dass wir mit CDP den idealen Partner für unser »I 4.0«-Projekt hatten«, so Stefan Ehrlich-Adám. Das Projekt wurde Ende 2018 gestartet. Die erfolgreiche Probeproduktion erfolgte im September 2019. Die Inbetriebnahme der Zelle wurde Ende 2019 gestartet. »Wir freuen uns, dass EVVA auf unsere Kompetenz vertraut hat, um gemeinsam einen nachhaltigen wertschaffenden Beitrag zur Digitalisierung der Produktion und Fertigung des Unternehmens schaffen zu können«, sagt Christoph Pollak abschließend.

CDP als Kompetenzzentrum

Das Center for Digital Production ist ein COMET Kompetenzzentrum und wird von der FFG sowie den Ländern Wien, Vorarlberg und Niederösterreich gefördert. Das COMET-Programm erlaubt eine unbürokratische Förderung von anwendungsnahen F&E-Vorhaben von Unternehmen mit dem CDP, mit einer Förderintensität von 45 Prozent. Das CDP wickelt dabei das Förderungsprocedere für seine Kunden »ready to go« ab. Neben wissenschaftlichen Partnern wie der TU Wien, internationalen Institutionen wie der ETH Zürich oder dem Tokyo Institute for Technology, besteht ein stetig wachsender Kreis von 40 Unternehmenspartnern, der Anwender und Technologieanbieter umfasst. Kaum zwei Jahre am Markt, befindet sich das CDP auf Erfolgskurs und wickelt Projekte mit ein Gesamtvolumen von zehn Millionen Euro ab. Das CDP zählt über dreißig Mitarbeiter aus dem universitären Forschungsbereich und der Industrie. Neben EVVA zählen unter anderen auch BECOM, die ÖBB oder die EMCO Group zu den Kunden.


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